WIEN (dpa-AFX) - Die Verhandlungen zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran werden nächste Woche fortgesetzt. Am Ende der ersten Woche hätten die Experten und Spitzendiplomaten am Freitag in Wien "mit Zufriedenheit erste Fortschritte festgestellt", schrieb der russische Diplomat Michail Uljanow auf Twitter. Um die positive Dynamik beizubehalten, würden die Verhandler schon nächste Woche wieder zusammenkommen. "Es gibt genug Chancen auf Erfolg, aber keine Garantie", hieß es aus diplomatischen Quellen weiter.

Vertreter aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China sowie EU-Diplomaten bemühen sich, in indirekten Verhandlungen zwischen dem Iran und den USA zu vermitteln. Zur Wiederbelebung des Abkommens aus dem Jahr 2015 müsste Washington Sanktionen aufheben, während Teheran sein Nuklearprogramm wieder einschränken müsste. Das Abkommen soll den Iran am Bau von Kernwaffen hindern, ihm aber die zivile Nutzung der Kernkraft ermöglichen.

Auch der Iran zeigte sich nach dem mehrtägigen Auftakt und dem Einsetzen von zwei Arbeitsgruppen vorsichtig optimistisch. "Es gibt Anzeichen dafür, dass die USA dabei sind, ihren Standpunkt revidieren und die Sanktionen aufheben zu wollen", sagte Vizeaußenminister Abbas Araghchi.

Der damalige US-Präsident Donald Trump war 2018 aus dem Atomabkommen ausgestiegen. Als Reaktion auf neue harte US-Sanktionen begann der Iran ein Jahr später, vereinbarte Obergrenzen für die Produktion von Uran zu überschreiten. US-Präsident Joe Biden sieht im Gegensatz zu seinem Vorgänger das Abkommen als wichtigen Baustein zur Rüstungskontrolle. Unter bestimmten Voraussetzungen sind die USA zur Rückkehr zur Vereinbarung bereit./al/fmb/mrd/DP/fba