Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Überwiegend etwas nach unten ging es am Dienstag am deutschen Aktienmarkt. Der DAX fiel um 0,6 Prozent auf 15.519 Punkte. Mit den Kursen gingen auch die Umsätze zurück: "Das bestätigt den Eindruck eines typischen Konsolidierungstags", sagte ein Händler. Bei den Rücksetzern gebe es kaum Verkaufsdruck, so dass diese immer schnell aufgefangen würden. Etwas gedrückt wurde die Stimmung von der andauernden Talfahrt der chinesischen Aktienmärkte. "Pekings Politik verunsichert die Investoren", sagte Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi mit Blick auf die zunehmende Regulierung der chinesischen Wirtschaft. In Deutschland litten darunter vor allem die Autoaktien, die stark vom chinesischen Markt abhängig sind. VW fielen um 2,1 Prozent, BMW und Daimler um jeweils 1,9 Prozent.
Daneben hielten sich die Anleger in Europa aber auch vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch zurück. Die Anleger interessieren sich vor allem für Hinweise, wann die Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren wird.
SAP profitieren von China und Dassault
Im DAX erholten sich SAP um 1 Prozent. "Wir sehen zwei Kurstreiber", so ein Marktteilnehmer. Zum einen schichteten Anleger um: raus aus chinesischen Technologie-Aktien, rein in Technologietitel außerhalb Chinas, sagte er. Daneben stützten gute Zahlen von Dassault Systemes die Stimmung.
Hinter SAP stiegen Linde um 0,4 Prozent. Auf der anderen Seite gaben Delivery Hero um 3,1 Prozent nach und Infineon um 2,8 Prozent.
Dürr hebt den Ausblick an - plus 10 Prozent
Im MDAX gewannen Dürr knapp 10 Prozent, nachdem der Lackieranlagenhersteller die Prognosen angehoben hatte. Dürr rechnet nun mit 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro Umsatz und einer EBIT-Marge von 5,0 bis 6,0 Prozent, damit liege die Zielspanne beim Umsatz um 150 Millionen Euro höher als bisher und das Renditeziel um 80 Basispunkte. Neben den Einsparungen durch umfassende Kapazitätsanpassungen und Strukturverbesserungen ist das dynamische Wachstum bei Homag der wesentliche Treiber für die Entwicklung.
Jungheinrich profitierten mit einem Plus von 3,5 Prozent von einer Kaufempfehlung durch Berenberg. Zeitweise hatten sie allerdings schon deutlich stärker im Plus gestanden. Aurubis stiegen um 0,9 Prozent auf den neuen Rekordstand von 87,30 Euro. Siltronic wiederum fielen um 0,9 Prozent, der Aufbau eines neuen Werks in Singapur kostet zunächst Geld.
Analysten laufen Morphosys-Baisse hinterher
Bei Morphosys setzte sich die Baisse fort. Der Kurs stürzte nach der jüngsten Umsatzwarnung um weitere 9,3 Prozent ab auf 45,31 Euro. Die Fundamentalanalysten laufen dem Kurs weiterhin hinterher: So haben die Commerzbank-Analysten die Aktie am Morgen auf Halten herabgestuft und das Kursziel auf 59 Euro von 105 Euro heruntergenommen.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 15.519,13 -0,6% +13,12% DAX-Future 15.497,00 -0,7% +13,52% XDAX 15.509,43 -0,8% +13,46% MDAX 34.931,25 -0,4% +13,43% TecDAX 3.623,49 -0,6% +12,78% SDAX 16.294,57 -0,8% +10,36% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 176,36 +51 Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag DAX 7 22 1 2.477,9 44,1 38,6 MDAX 24 35 1 871,6 30,5 26,1 TecDAX 10 20 0 752,4 21,7 17,2 SDAX 13 55 2 146,4 5,5 6,3 ===
DJG/hru/cln
(END) Dow Jones Newswires
July 27, 2021 11:50 ET (15:50 GMT)