FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem volatilen Handelsverlauf hat der deutsche Aktienmarkt am Montag mit Aufschlägen geschlossen. Nach der mehr oder weniger erzwungenen Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse (CS) durch die UBS war das Geschehen von hoher Nervosität und Volatilität geprägt. Zunehmend setzte sich am Markt aber eine positive Interpretation der Rettungsaktion durch. "Die Börsen versuchen, die Rettung der Credit Suisse zu bewerten und zu preisen", so Vermögensverwalter QC Partners. Auf der Positivseite stehe ganz klar, dass Notenbanken, Finanzministerien und Einlagensicherungen weiterhin alles tun, um die Bankeinlagen zu sichern und das Vertrauen in die Banken wiederherzustellen.


   Totalverlust für AT1-Schuldtitel 

Der DAX gewann 1,1 Prozent auf 14.933 Punkte. Die Abschreibung der bedingten Pflichtwandelanleihen (contingent convertible bond (CoCo) bzw. AT1-Anleihen, die als zusätzliches Kernkapital gelten) der Credit Suisse im Rahmen der Rettungsaktion hatte zeitweise zu einem Ausverkauf der Schuldtitel auch anderer Banken geführt. Die Tatsache, dass Anleihegläubiger bei der Rettungsaktion rund um die Credit Suisse schlechter behandelt wurden als Aktionäre, könnte laut CMC noch ein juristisches Nachspiel haben. "Die Europäische Zentralbank konnte Investoren allerdings wieder etwas beruhigen, indem sie erklärte, dass das Vorgehen der Schweizer in der Eurozone so niemals stattfinden würde", hieß es.

Nicht überraschend entwickelten sich Bankentitel volatil. Deutsche Bank gingen letztlich mit Abgaben von 0,5 Prozent aus dem Handel, für die Commerzbank ging es dagegen 1,5 Prozent nach oben. Deutsche Börse stiegen um 3 Prozent auf 174,90 Euro und hatten das Allzeithoch von 180 Euro in Reichweite. "Die Aktie profitiert von der hohen Volatilität", so ein Marktteilnehmer. Daneben habe sie wegen der stabilen Cashflows des Börsenbetreibers den Ruf eines "sicheren Hafens".

Rheinmetall schlossen an ihrem ersten Handelstag im DAX mit einem Plus von 5,4 Prozent. Neben der DAX-Aufnahme trieb ein deutlich erhöhtes Kursziel von JP Morgan. Zur Rüstungsaktie Hensoldt hatte sich JP Morgan aber negativ geäußert, die Aktie verlor trotz des Aufstiegs in den MDAX 1,2 Prozent. Platz machen im DAX mussten für Rheinmetall Fresenius Medical Care (-1,6%), die in den MDAX abrutschen. Neben Hensoldt rücken aus dem SDAX Jenoptik (+1,2%) in den MDAX auf und verdrängen Software AG (-1,6%) und Verbio (-0,5%).

Varta brachen um 12,3 Prozent ein. Der Batteriehersteller hatte eine Kapitalerhöhung angekündigt, die 50 Millionen Euro in die Kasse spülen soll. Dazu müssen Varta im TecDAX Platz machen für Eckert & Ziegler (+0,5%).


   Barabfindung für Adler-Real-Estate-Aktionäre 

Der Kurs der Adler Real Estate haussierte mit Aufschlägen von 58,6 Prozent auf 6,90 Euro. Die Mutter Adler Group hatte die Barabfindung zur Herausdrängung der verbliebenen Aktionäre bei der Tochter auf 8,76 Euro festgelegt. Adler Group gewannen 1,1 Prozent.


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INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          14.933,38  +1,1%     +7,25% 
DAX-Future   15.104,00  +1,2%     +8,44% 
XDAX         14.945,91  +1,2%     +7,76% 
MDAX         26.592,59  +0,6%     +5,87% 
TecDAX        3.221,35  -0,2%    +10,28% 
SDAX         12.786,51  +0,1%     +7,22% 
zuletzt               +/- Ticks 
Bund-Future   137,98%     +2 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX           28         12     0          4.136,5       126,7   216,8 
MDAX          32         18     0            571,4        36,7   100,2 
TecDAX        14         16     0            777,8        23,7    63,4 
SDAX          34         32     4            176,6        10,1    19,6 
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March 20, 2023 12:52 ET (16:52 GMT)