NEW YORK/LONDON (awp international) - Die Ölpreise haben sich am Freitag in einem ruhigen Handel kaum von der Stelle bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Mittag 72,69 US-Dollar. Das waren 17 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls leicht um 15 Cent auf 70,44 Dollar.

Damit rangieren die Ölpreise weiter in der Nähe ihrer in dieser Woche erreichten mehrjährigen Höchststände. Für Unterstützung sorgt vor allem die konjunkturelle Erholung in den grossen Verbrauchsländern USA und China. Auch in weiten Teilen Europas hat sich die Corona-Lage deutlich entspannt. Entsprechend rechnet das Ölkartell Opec mit einem kräftigen Nachfrageschub in der zweiten Jahreshälfte.

Auch die Internationale Energieagentur IEA geht von einer Erholung der Nachfrage aus. Eine vollständige Erholung dürfte aber bis Ende 2022 dauern, wie aus neuen Prognosen der IEA am Freitag hervorgeht. Die Organisation forderte den Rohölverbund Opec+ zu Produktionsausweitungen auf, um die steigende Nachfrage hinreichend bedienen zu können.

Einen kurzen Preiseinbruch vom Donnerstag hat der Erdölmarkt mittlerweile wieder wettgemacht. Am Donnerstagabend waren die Ölpreise innerhalb kurzer Zeit um rund eineinhalb Dollar abgesackt. Die Rohstoffexperten der Commerzbank nennen als Grund die Aufhebung von Sanktionen gegen einige Personen und Unternehmen aus dem iranischen Ölhandel. Dies hat offenbar kurz die Möglichkeit eines breiten Sanktionswegfalls ins Gedächtnis gerufen, sollten die gegenwärtigen Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zum Erfolg führen./bgf/la/fba