FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag merklich unter Druck geraten. Am Mittag wurde die Gemeinschaftswährung im Tief mit 1,2093 US-Dollar gehandelt. Damit notierte der Euro fast einen Cent niedriger als noch in der Nacht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch auf 1,2225 Dollar festgesetzt.

Der Dollar legte auf breiter Front zu. Die US-Währung profitierte von der trüberen Stimmung an den Aktienmärkten, ausgelöst durch steigende Kapitalmarktzinsen in den USA. Hintergrund sind steigende Wachstums- und Inflationsaussichten in den Vereinigten Staaten infolge des von der Regierung angepeilten Konjunkturprogramms in Billionenhöhe.

Aussagen der EZB-Direktorin Isabel Schnabel zur jüngsten Entwicklung der Renditen von Staatsanleihen begünstigten die Euro-Kursverluste. Schnabel sagte am Vormittag, dass mehr Stützung durch die EZB möglich sei, wenn der zuletzt starke Anstieg der Renditen die weitere konjunkturelle Entwicklung belasten sollte. Die Notenbankerin bekräftigte damit jüngste Aussagen.

Deutlich unter Druck geraten ist der australische Dollar. Die australische Notenbank beschloss zusätzliche Anleihekäufe, um die Renditen an den Kapitalmärkten zu drücken. Auch der neuseeländische Dollar geriet unter Druck.

Am Nachmittag dürften Preisdaten aus den USA besonders beachtet werden. Es wird der von der US-Notenbank als Inflationsmaß verwendete Preisindex PCE veröffentlicht. Im Berichtsmonat Januar dürften die Preise allerdings noch nicht nennenswert anziehen. Dies wird erst ab dem Frühjahr erwartet, auch aufgrund statistischer Effekte./jsl/bgf/mis