Nachrichten und Einschätzungen zu dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine sowie den Auswirkungen:


Kanzler Scholz kündigt weiteres Telefonat mit Kremlchef Putin an 

Bundeskanzler Olaf Scholz will auch weiterhin versuchen, in direkten Gesprächen auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin einzuwirken. "Ich werde auch wieder mit Putin telefonieren - weil es nötig ist, dass miteinander gesprochen wird", sagte er dem Tagesspiegel. "Es ist an Putin, Truppen aus der Ukraine zurückzuziehen und diesen furchtbaren unsinnigen Krieg zu beenden, der schon Hunderttausenden das Leben gekostet hat." Solange Russland den Krieg in unverminderter Aggression weiterführe, werde sich die jetzige Situation nicht ändern. Zwar seien die Telefonate "im Ton nicht unhöflich", doch mache Putin immer wieder deutlich, dass er "sich Teile seines Nachbarlandes mit Gewalt einverleiben" wolle, was "unakzeptabel" sei.


Kiew: Russland bereitet zum Jahrestag des Kriegsbeginns neue Offensive vor 

Russland bereitet ukrainischen Angaben zufolge für den Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine eine neue Offensive vor. Es sei "kein Geheimnis", dass die russische Armee für den 24. Februar eine neue Angriffswelle vorbereite, sagte der Sekretär des ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungsrats, Oleksij Danilow, Radio Swoboda. Ukrainischen Angaben zufolge haben die russischen Truppen zuletzt ihre Angriffe in der Ostukraine deutlich verstärkt. Besonders massive Angriffe werden auf die beiden Städte Wuhledar und Bachmut gemeldet; beide Seiten berichteten am Freitag über erbitterte Kämpfe auch um Wuhledar.


Scholz warnt vor "Überbietungswettbewerb" bei Waffenlieferungen 

Mit Blick auf neue Forderungen, der Ukraine nun auch Kampfjets zu liefern, hat Bundeskanzler Olaf Scholz davor gewarnt, "in einen ständigen Überbietungswettbewerb einzusteigen, wenn es um Waffensysteme geht." Die Frage der Kampfflugzeuge stelle sich gar nicht, sagte er dem Tagesspiegel. "Wenn, kaum dass eine Entscheidung getroffen ist, in Deutschland die nächste Debatte beginnt, wirkt das wenig seriös und erschüttert das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in staatliche Entscheidungen." Scholz ergänzte: "Ein deutscher Kanzler, der seinen Amtseid ernst nimmt, muss alles dafür tun, dass aus dem Krieg Russlands gegen die Ukraine kein Krieg wird zwischen Russland und der Nato." Diesen gebe es nicht, und er werde "eine solche Eskalation nicht zulassen."


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January 29, 2023 04:11 ET (09:11 GMT)