Die Eigenkapitalrendite ist ein aus dem Englischen übersetzter Begriff "return on equity" (ROE), der das Verhältnis zwischen dem Nettogewinn und dem von den Gesellschaftern oder Aktionären eines Unternehmens investierten Eigenkapital misst. Diese Kennzahl wird berechnet, indem der Nettogewinn durch das Eigenkapital geteilt wird. In Prozent ausgedrückt, zeigt sie die Profitabilität des Unternehmens und seine Fähigkeit, mit dem investierten Geld einen Gewinn zu erzielen. 

Ein hoher ROE signalisiert also eine gute Allokation der finanziellen Ressourcen zur Generierung von Cash. Sein kleiner Bruder, der ROCE (Return on Capital Employed), berücksichtigt alle Finanzierungsquellen, einschließlich der Verschuldung. Ein Unternehmen nutzt das von den Gesellschaftern eingebrachte Kapital und die geliehenen Mittel, um zu investieren und sein Geschäft zu betreiben. Wenn diese einen Gewinn abwirft, muss die Effizienz der getätigten Investitionen ermittelt werden. Dies ist die Aufgabe des ROE, der somit die Effizienz der getätigten Investitionen misst, indem er nur die von den Gesellschaftern eingebrachten Mittel berücksichtigt, also die Schulden ignoriert. 

Ein ROE von 30 % bedeutet, dass 10.000 €, die von den Gesellschaftern oder Aktionären eingebracht werden, einen Nettogewinn von 3.000 € erwirtschaften. Je effizienter ein Unternehmen arbeitet, desto höher ist seine ROE und desto mehr Investoren zieht es an. Allerdings sollte man den ROE eines Unternehmens mit seinem historischen ROE einerseits, dem ROE des Marktes andererseits und schließlich dem durchschnittlichen ROE seiner Branche vergleichen, um eine angemessene Einschätzung dieses Indikators zu erhalten. 

Darüber hinaus kann die Eigenkapitalrendite nicht allein analysiert werden, sondern es muss immer auch das Schuldenmanagement berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass das Unternehmen auf einer soliden finanziellen Grundlage steht, um mögliche Risiken im Zusammenhang mit dieser Investition zu verringern. Der ROE allein berücksichtigt nämlich nicht die Risiken, die das Unternehmen eingeht. Ein Unternehmen kann sich verschulden, was die Eigenkapitalrendite erhöht, indem es eine Hebelwirkung erzeugt, die wiederum die Rentabilität künstlich steigert. Aus diesem Grund sollte parallel dazu eine Analyse der buchhalterischen Bilanz durchgeführt werden. 

Die Börsengeschichte hat gezeigt, dass die Unternehmen mit den höchsten Eigenkapitalrenditen ihren jeweiligen Markt übertreffen. Laut einer Studie der Credit Suisse hat zwischen 1965 und 2015 das oberste Fünftel (Top 20 %) der Unternehmen in Bezug auf die Eigenkapitalrendite (ROE) das unterste Fünftel (Bottom 20 %) im Durchschnitt um 17 % pro Jahr übertroffen. Eine Studie von Greenwald, Kahn, Sonkin und van Biema (2010) hat gezeigt, dass der ROE ein Schlüsselfaktor der langfristigen Aktienperformance ist. Die Studie analysierte Daten zu US-Aktien zwischen 1975 und 2009 und stellte fest, dass Unternehmen mit einem hohen und stabilen ROE dazu neigen, den Markt langfristig zu übertreffen, während Unternehmen mit einem niedrigen und volatilen ROE dazu neigen, eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung zu erzielen. Untersuchungen an den meisten Börsen der Welt haben dasselbe ergeben: Hsu, Wu und Yeh (2014) über den taiwanesischen Markt, Kocenda und Vojtek (2017) über den europäischen Markt, Haugen und Baker (2018) über den europäischen und den US-amerikanischen Markt, Ahmed und Ahmed (2019) über den indischen Markt, Chan und Zhang (2021) über den US-amerikanischen Markt. Jedes Mal übertreffen die Aktien mit den höchsten ROEs ihren jeweiligen Markt über einen längeren Zeitraum. 

Auch wenn die Wertentwicklung in der Vergangenheit kein Indikator für die zukünftige Performance ist, bietet der Besitz von Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalrendite die besten Voraussetzungen, um den Markt langfristig zu übertreffen. 

Aus diesem Grund präsentieren wir Ihnen diese Anlagestil-Liste, die Unternehmen nach ROE (vom höchsten zum niedrigsten Prozentsatz) sortiert und nur die besten Aktien nach diesem Kriterium der finanziellen Rentabilität aufnimmt. Diese Liste wird täglich von unseren Algorithmen aktualisiert.

Es werden mehrere geografische Regionen vorgeschlagen. Die globale Liste umfasst Unternehmen, die an den wichtigsten Finanzplätzen der Welt notiert sind. Die anderen Listen sind regional: Nordamerika (USA, Kanada), Europa (Deutschland, Schweiz, Großbritannien, Frankreich, Niederlande und Italien), Asien (Japan, Australien, Singapur, Hongkong), Schwellenländer.