WARNA (dpa-AFX) - Die südosteuropäischen EU-Staaten Bulgarien, Griechenland und Rumänien wollen im Transport- und Energiewesen sowie in der Digitalwirtschaft enger zusammenarbeiten. Die Regierungschefs der drei Länder - Nikolaj Denkow, Kyriakos Mitsotakis und Marcel Ciolacu - unterzeichneten am Montag in der bulgarischen Staatsresidenz Ewksinograd nahe Warna am Schwarzen Meer eine entsprechende Erklärung. "Europa kann es sich nicht länger leisten (...), von Außenfaktoren abhängig zu sein", sagte Gastgeber Denkow.

EU-Verkehrskommissarin Adina Ioana Valean sicherte die Unterstützung der Union für die Entwicklung der Transportinfrastruktur der Region zu. Erörtert wurde ein Projekt für einen Verkehrskorridor, der von der griechischen Ägäis-Stadt Thessaloniki über Kavala und Alexandroupolis nach den Schwarzmeerhäfen Burgas und Warna in Bulgarien bis hin zu Constanta in Rumänien verlaufen soll. Möglich wäre seine Verlängerung nach Moldau. Angeregt wurde der Bau einer weiteren, dritten Donaubrücke zwischen Rumänien und Bulgarien.

Es ging auch um kurzfristigere Aufgaben wie etwa Transportwege für Getreide aus der von Russland angegriffenen Ukraine zum Mittelmeer und von dort nach Afrika. Angesichts des Krieges waren sich die Ministerpräsidenten der drei Nato-Staaten einig über die strategische Bedeutung des Schwarzen Meeres für die regionale Sicherheit.

Rumänien und Bulgarien erinnerten bei dem Treffen daran, dass sie 2024 dem grenzkontrollfreien Schengen-Raum beitreten wollen. Dies sei eine Priorität für ihre Regierungen. Der nach Bulgarien gereiste Vizepräsident der EU-Kommission, Margaritis Schinas, gab Bukarest und Sofia Hoffnung: "Bis Jahresende könnte eine positive Entscheidung getroffen werden", sagte er laut offizieller Übersetzung ins Bulgarische./el/DP/ngu