Die Länder arbeiten daran, vor den diesjährigen UN-Klimaverhandlungen, die vom 30. November bis zum 12. Dezember in Dubai stattfinden, andere Länder für die Unterzeichnung des Abkommens zu gewinnen. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte der Nachrichtenagentur Reuters, es sei wahrscheinlich, dass der Startschuss bei einem Treffen der Staats- und Regierungschefs zu Beginn des Gipfels fallen werde.
In einem Entwurf eines Schreibens, das an andere Regierungen geschickt wird, erklären die Länder, dass die Verdreifachung der weltweiten Kapazität an erneuerbaren Energien - bis 2030 sollen 11.000 Gigawatt installiert sein - das Wichtigste ist, was sie tun können, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und ihre katastrophalen Auswirkungen zu vermeiden.
"Wir haben die Lösungen in der Hand, und wir haben bereits große Fortschritte beim Ausbau der weltweiten Kapazitäten für erneuerbare Energien und bei der Steigerung der Energieeffizienz gemacht", heißt es in dem Brief, der von Reuters eingesehen wurde.
Er wurde von der Präsidentschaft der Vereinigten Arabischen Emirate beim COP28-Gipfel, der Europäischen Kommission, den Vereinigten Staaten, Barbados, Kenia, Chile, Mikronesien, der Internationalen Energieagentur und der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) unterzeichnet.
Ein von Reuters eingesehener Entwurf des Versprechens sieht außerdem vor, die jährliche Rate zur Verbesserung der Energieeffizienz bis 2030 auf 4% pro Jahr zu verdoppeln.
In dem Brief heißt es, dass die grünen Ziele eine "globale" Anstrengung sein sollten. Um jedoch Teil des offiziellen Ergebnisses der UN-Klimagespräche auf der COP28 zu werden, müssen sie die schwierige politische Hürde der einstimmigen Zustimmung der fast 200 bei den UN-Klimaverhandlungen vertretenen Nationen nehmen.
Während die meisten großen Volkswirtschaften das Ziel der erneuerbaren Energien bereits unterstützen, nachdem sich die Gruppe der 20 - zu der auch China und Indien gehören - im vergangenen Monat dafür ausgesprochen hat, zögern einige, dieses Ziel an das Versprechen zu binden, sich von den CO2-emittierenden fossilen Brennstoffen zu lösen.
In dem Entwurf heißt es, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in diesem Jahrzehnt mit dem "Ausstieg aus der ungebremsten Kohlekraft" einhergehen muss, einschließlich der Einstellung der Finanzierung neuer Kohlekraftwerke.
Der Entwurf verpflichtet die Regierungen, ehrgeizigere Maßnahmen zum Ausbau der erneuerbaren Energien zu ergreifen und Finanzierungssysteme zu entwickeln, um die hohen Kapitalkosten zu senken, die Projekte für erneuerbare Energien in den Entwicklungsländern bislang behindert haben.
Obwohl Afrika über reichhaltige Solarenergie-Ressourcen verfügt, hat es in den letzten zwei Jahrzehnten nur 2% der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien erhalten, so IRENA.
Ein Sprecher der Europäischen Kommission sagte, die Ziele seien Teil der Prioritäten der EU für die COP28 und sie bemühe sich um "die größtmögliche Unterstützung".
Der Sprecher des US-Außenministeriums sagte gegenüber Reuters, dass man andere Länder ermutige, die Ziele zu unterstützen, "während man gleichzeitig anerkennt, dass darüber hinausgehende Schritte - wie der Stopp neuer ungebremster Kohleverbrennung im Energiesektor - notwendig sind".
Saudi-Arabien, Russland und andere Länder, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, haben sich der Idee eines Ausstiegs aus den fossilen Brennstoffen widersetzt.
Wissenschaftler sagen, dass beide Maßnahmen - der rasche Ausbau sauberer Energien und die rasche Reduzierung der Verbrennung CO2-emittierender fossiler Brennstoffe - unerlässlich sind, wenn die Welt einen stärkeren Klimawandel abwenden will.
