Laut einer neuen Umfrage von BofA Global Research steht das geopolitische Risiko ganz oben auf der Liste der Sorgen der US-Unternehmenskreditanleger.

Dieses Ergebnis fällt mit der Eskalation des Konflikts im Nahen Osten zusammen. Israel kämpft seit Oktober gegen die militanten Gruppen Hamas und Hisbollah, und die Feindseligkeiten mit dem Iran haben sich letzte Woche verschärft.

Während das geopolitische Risiko weiterhin die größte Sorge der Anleger ist, ist sein Anteil im April auf 80% gestiegen, so die am Freitag veröffentlichte Umfrage.

Trotz der zunehmenden Spannungen blieben die Anleger jedoch optimistisch gegenüber Investment-Grade-Unternehmenskrediten. Die Brutto-Neuemissionen beliefen sich in der vergangenen Woche auf insgesamt 33,6 Mrd. USD, was vor allem auf die Banken zurückzuführen war, die ihre Gewinnausfälle überwunden hatten.

Das trockene Pulver wurde weiterhin eingesetzt, und die Positionierung bei Krediten stieg laut BofA auf eine Nettoübergewichtung von 29%. Die Bank erwartet in dieser Woche ein Angebot von 15 bis 30 Milliarden Dollar.

Nur 18% der befragten Anleger meldeten einen überdurchschnittlich hohen Bestand an Barmitteln, der niedrigste Stand seit September 2020, so die Umfrage.

Als zweitgrößte Sorge für die Kreditaussichten nannten die Anleger die Inflation, obwohl die Märkte laut der Umfrage mit Zinssenkungen der Fed um 120 Basispunkte in den nächsten zwei Jahren rechnen.

"Das bedeutet, dass die Argumente für Zinssenkungen intakt bleiben", so die Analysten der BofA. "Allerdings haben die Risiken für diese Aussichten deutlich zugenommen, was die Kreditströme in Zukunft belasten könnte.

Während erstklassige Kredite weiterhin attraktiv sind, kam es in der vergangenen Woche zu starken Verkäufen bei hochverzinslichen Unternehmensanleihen. Die Abflüsse aus hochverzinslichen Anleihen beliefen sich auf $ 2,2 Milliarden und waren damit die größten wöchentlichen Abflüsse seit Oktober.