Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones)--CDU-Chef Armin Laschet hat im Unterschied zur FDP Steuererhöhungen nach der Bundestagswahl im September nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Auf eine Frage nach dem Versprechen von FDP-Chef Christian Lindner, seine Partei werde nur in eine Regierung eintreten, wenn es keine Steuererhöhungen gebe, verwies Laschet ausweichend auf die aktuell schwierige Haushaltslage. Das Wahlprogramm der Union werde in Kürze vorgestellt.

"Ich glaube nur, dass eines offenkundig ist, dass wir nach der Bundestagswahl vor großen Haushaltsproblemen infolge der Pandemie stecken werden. Wer sich die mittelfristige Finanzplanung des Bundes anschaut, weiß, dass es eine ambitiöse Aufgabe ist, so viel wirtschaftliches Wachstum zu ermöglichen, damit wir wieder zu soliden Staatsfinanzen zurückkommen", sagte Laschet nach einer Sitzung der CDU-Gremien auf die Frage eines Journalisten. "Deshalb sind Steuererleichterungen, Steuersenkungen nicht der erste Gedanke, der mir angesichts dieser Haushaltslage einfällt."

Lindner hatte am Freitag auf dem FDP-Bundesparteitag Steuererhöhungen eine Absage erteilt.

Meinungsumfragen zur Bundestagswahl am 26. September deuten auf eine Koalitionsregierung hin. Union und Grüne liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, gefolgt von der SPD, der FDP, der AfD und den Linken. Nach einer am Montag von der Bertelsmann Stiftung veröffentlichte Umfrage des Allensbach Institut wünschen sich 61,5 Prozent der Befragten einen Wechsel der Bundesregierung.

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May 17, 2021 08:35 ET (12:35 GMT)