Energie: Den Ölpreisen kamen günstigere Konstellationen zugute, was nach einem recht schwierigen 1. Halbjahr für das schwarze Gold begrüßt wird. Die aktuellen Konjunkturdaten bestätigen zum einen, dass die US-Wirtschaft weiter robust ist, und zum anderen, dass die Inflation sinkt. Dies ist für risikoreiche Vermögenswerte ein günstiges Szenario. Die Internationale Energieagentur hat ihre Prognosen zum Wachstum der weltweiten Nachfrage nach unten korrigiert. Diese dürfte dennoch mit 102,1 Mio. Barrel pro Tag einen neuen Rekord markieren. Eine auch von der OPEC geteilte Einschätzung, die 2023 mit einer Nachfrage von 102 Mio. Barrel pro Tag rechnet. Damit ist der Ölmarkt die dritte Woche in Folge im Aufwind. Die europäische Rohölsorte Brent durchbrach letzte Woche die Marke von 80 USD, wurde jedoch zu Beginn dieser Woche mit 78,65 USD wieder darunter gehandelt. Die US-Sorte WTI notiert bei 74 USD.

Metalle: Ähnlich wie der Energiesektor profitierte das Segment der Basismetalle von einem freundlicheren Umfeld. Hier stützen die Abwertung des US-Dollars und der anhaltende Rückgang der Metallbestände die Preise für Kupfer, Aluminium und Zink. An der Londoner Metallbörse beendeten dementsprechend die meisten Metalle die vergangene Handelswoche im Plus. Und das, obwohl die aktuellen Handelszahlen aus China gemessen an den Erwartungen der Ökonomen recht durchwachsen waren. Letzte Woche berichteten wir über den Rückgang des Kupferangebots in Chile. Diese Woche gab Peru ein Update zur Kupferproduktion und bestätigte eine positive Entwicklung des Angebots, das gegenüber dem Vormonat um 5,8% gestiegen ist. Im Segment Edelmetalle überwand Gold seine bisherige horizontale Konsolidierungszone (zwischen 1.900 und 1.930 USD) und notiert inzwischen bei rund 1.955 USD je Feinunze.

Agrarprodukte: Die Getreidepreise an der Börse in Chicago schwankten letzte Woche kaum. Das US-Landwirtschaftsministerium hob seine Schätzungen zur Maisproduktion an. Das mag paradox erscheinen, da durch die Trockenheit die Ernteerträge in den USA tendenziell zurückgehen. Daher ist auch ein anderer Faktor zu berücksichtigen, und zwar die Maisanbauflächen. Ihr deutlicher Anstieg in dieser Saison macht die Auswirkungen der ungünstigen Witterung wett. Der Maispreis stabilisierte sich bei 520 Cent, der Weizenpreis liegt bei 680 Cent je Scheffel. Diese Woche werden sich die Nachrichten wahrscheinlich um das Getreideabkommen am Schwarzen Meer drehen, nachdem die Ukraine erneut einen Angriff auf den Eisenbahn- und Straßenpunkt zwischen der Krim und Russland verübt hat. Moskau hatte bereits gedroht, das Abkommen nicht zu verlängern - nun scheint es tatsächlich so weit zu sein. Um es mit den Worten des Kremlsprechers zu sagen, ist das Schwarzmeerabkommen "de facto beendet".