Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:


Umwelthilfe und Nabu prüfen weitere Schritte gegen LNG-Terminal 

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) prüfen weitere Schritte, nachdem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig ihre beiden Klagen gegen die Anbindungspipeline für das LNG-Terminal vor Rügen zurückgewiesen hat. Die DUH kündigte an, "jetzt gegen die Genehmigung des gesamten unnötigen Terminals im Hafen von Mukran vorzugehen". DUH und NABU hatten gegen die Genehmigung der Pipeline geklagt, weil keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde. Das Bundesverwaltungsgericht habe nun entschieden, dass das Bergamt Stralsund trotz voller Gasspeicher von einer drohenden Gasmangellage ausgehen und deswegen unter Berufung auf das LNG-Beschleunigungsgesetz auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung verzichten durfte. "Klima- und Meeresschutz haben heute vorm Bundesverwaltungsgericht verloren", sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. "Das ist für uns als DUH ein Ansporn, in weiteren Verfahren jetzt erst recht gegen das unnötige LNG-Terminal Rügen vorzugehen." Die Umwelthilfe werde "nicht aufgeben und nun im Genehmigungsverfahren für das LNG-Terminal im Mukran alle rechtlichen Mittel ausschöpfen".


Klima-Staatssekretärin kritisiert Pläne für Rückkehr zur Atomkraft 

Die Klima-Sonderbeauftragte im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, hat Pläne der Unionsparteien wie auch aus Teilen der FDP für eine Rückkehr zur Atomkraft in Deutschland kritisiert. Morgan sagte vor dem an diesem Donnerstag beginnenden Petersberger Klimadialog der Rheinischen Post und dem General-Anzeiger: "Man muss sich nur die Fakten anschauen: Zunächst sind wir wegen der Risiken und der hohen Kosten aus der Atomkraft ausgestiegen. Dann wird in puncto Energiesicherheit oft vergessen, dass wir das Uran aus Russland bezogen haben. Wir haben ferner gesehen, wie viele Schwierigkeiten Frankreich im Sommer vor zwei Jahren hatte, seine Reaktoren zu kühlen und in Betrieb zu halten." Deutschland habe noch sechs Jahre, um seine Emissionen wie geplant bis 2030 zu halbieren. Erneuerbare Energien seien schneller und kostengünstiger als neue Atomkraftwerke. Länder wie Chile, China, Indien und Brasilien setzten daher ebenfalls vor allem auf mehr Erneuerbare.


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April 25, 2024 07:04 ET (11:04 GMT)