DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Ex-Linde-Chef Wolfgang Reitzle kann einem Pressebericht zufolge nur unter Bedingungen zum Chefaufseher des Dax-Konzerns werden. Der amtierende Aufsichtsratsvorsitzende Manfred Schneider wolle seinen Platz nur räumen, wenn Reitzle mindestens ein anderes wichtiges Mandat dafür abgebe, berichtete das "Handelsblatt" ("HB"/Dienstagausgabe) unter Berufung auf Informationen aus dem Umfeld Schneiders.

Reitzle ist derzeit Verwaltungsrats-Co-Chef beim Zementriesen LafargeHolcim , Chefkontrolleur bei Continental sowie unter anderem in den Aufsichtsgremien von Axel Springer und dem Weinhändler Hawesko vertreten.

Reitzle hatte Linde von 2003 bis 2014 als Vorstandschef geführt und den Mischkonzern erfolgreich zum Spezialisten für Industriegase und Anlagenbau umgebaut. Reitzle selbst macht keinen Hehl daraus, gerne den Aufsichtsratsvorsitz beim Münchener Konzern übernehmen zu wollen. Schon direkt nach seiner Zeit als Manager wäre er gern in die Aktionärsvertretung gewechselt, ließ nach Kritik wegen möglicher Interessenskonflikte aber davon ab.

Am Vortag hatten das "Handelsblatt" und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf eigene Informationen berichtet, Reitzle könnte auf der am 3. Mai anstehenden Hauptversammlung einen neuen Anlauf auf den Chefposten im Aufsichtsrat wagen. Laut "Handelsblatt" hat er dafür im Gremium selbst eine Mehrheit der Kapitalseite zur Unterstützung gewonnen./men/jha/das