FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Anlegern der Aareal Bank scheint das aufgestockte Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Advent und Centerbridge nicht recht zu schmecken. Der Aktienkurs des Immobilienfinanzierers stagnierte am Mittwoch um die Mittagszeit bei 27,86 Euro. Im vorbörslichen Geschäft hatte er auf der Handelsplattform Tradegate noch um 8 Prozent zugelegt und die Marke von 30 Euro überschritten - das höchste Niveau seit fast zwei Jahren.

Advent und Centerbridge hatten sich dem Druck von Großaktionären gebeugt und ihr Kaufgebot für die Wiesbadener von 29 auf 31 Euro angehoben. Damit wird der hessische Immobilienfinanzierer insgesamt mit 1,86 Milliarden Euro bewertet. Zuvor hatten die beiden Finanzinvestoren über ihre Zweckgesellschaft Atlantic BidCo die Mindestannahmeschwelle der Offerte bereits von 70 auf 60 Prozent der Aktien gesenkt. Bis 19. Januar waren ihnen nur gut 19 Prozent der Aareal-Anteile zum Stückpreis von 29 Euro angedient worden. Der neue Angebotspreis sei endgültig - es werde keine weitere Erhöhung geben, stellten sie nun klar.

Die Erhöhung der Offerte sei "lausig", schrieb der Hedgefonds Teleios Capital Partners als einer der Großaktionäre daraufhin und lehnte auch das neue Angebot ab. Dies wäre nur ein gutes Geschäft für Advent und Centerbridge, aber ein schlechtes für die Aktionäre, hieß es. Teleios hält nach bisherigen Angaben etwa 6 Prozent der Aareal-Aktien.

Am Markt waren die Reaktionen nicht eindeutig: "Das ist nicht ganz das, was sich manche erhofft haben, aber es ist besser als nichts", sagte ein Börsianer. Ein anderer betonte, dass die Nachbesserung seiner Erwartung entspricht. Ohne die Anhebung wäre das Angebot wohl keinesfalls erfolgreich gewesen.

Analyst Tim Schuldt vom Brokerhaus Pareto sprach hingegen von einer guten Nachricht für die Aktionäre, die ihre Papiere bereits angedient haben oder dies beabsichtigen. Einerseits sei der erhöhte Angebotspreis eindeutig attraktiv, wenn man ihn mit dem Kursniveau vor der Angebotsankündigung im Oktober von rund 23 Euro vergleicht. Andererseits schienen die langfristigen Kursaussichten gemäß der mittelfristigen Strategie der Bieter für die Bank deutlich höher zu sein. Schuldt geht deshalb davon aus, dass die Entscheidung über die Annahme des Angebots recht knapp ausfallen wird. So könnten einige Aktionäre es vorziehen, an Bord zu bleiben, um von den mittelfristigen Wachstumsaussichten des Gewerbeimmobilien-Finanzierers nach einer Übernahme zu profitieren./edh/stw/stk