Jahresabschluss 2023

Inhalt

2

DATA MODUL

Jahresabschluss 2023

I.

Lagebericht DATA MODUL AG 2023

3

1.

Grundlagen des Unternehmens

3

1.1

Geschäftsmodell

3

1.2

Steuerungssysteme

3

1.3

Forschung und Entwicklung

3

2.

Wirtschaftsbericht

4

2.1

Geschäftsverlauf

4

2.2

Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

4

2.3

Wirtschaftliche Lage der DATA MODUL AG

6

2.4

Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

9

3.

Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

9

3.1

Risikobericht

9

3.2

Chancenbericht

16

3.3

Prognosebericht

18

4.

Übernahmerechtliche Angaben

20

5.

Erklärung zur Unternehmensführung

20

6.

Schlusserklärung des Vorstands

20

II.

Bilanz zum 31. Dezember 2023

21

III.

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 2023

23

IV.

Anhang DATA MODUL AG 2023

24

1.

Allgemeine Hinweise

24

2.

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

24

3.

Erläuterungen zur Bilanz

26

4.

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

30

5.

Sonstige Angaben

31

6.

Anlagevermögen

37

V.

Versicherung der gesetzlichen Vertreter

38

VI.

Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

39

VII.

Termine 2024

45

VIII.

Kontaktdaten DATA MODUL AG

45

Lagebericht DATA MODUL AG

3

  1. Lagebericht 2023 der DATA MODUL Aktiengesellschaft Produktion und Vertrieb von elektronischen Systemen

1. Grundlagen des Unternehmens

1.1 Geschäftsmodell

Die DATA MODUL AG, Produktion und Vertrieb von elektronischen Systemen, München (kurz: DATA MODUL) pro- duziert und vertreibt innovative Flachdisplays, Bildschirme, elektronische Baugruppen und komplette Informati- onssysteme und gliedert sich in die Geschäftsbereiche Displays und Systeme. Der Geschäftsbereich Displays be- inhaltet hauptsächlich den Einkauf und Vertrieb von DATA MODUL Displays, easyTOUCH Displays, elektronischen Baugruppen und kundenspezifischen Produkten für den industriellen Einsatz und den Automotive Bereich. Unsere easyBoard-, easyPanel- und easyEmbedded-Solutions sowie die Spezialmonitore für die Anwendungsbereiche Schiffsnavigation, Medizintechnik sowie die Kunden aus den Bereichen Flughäfen und Digital Signage bedienen wir im Geschäftsfeld der Systeme.

Wir bedienen überwiegend Kunden in den Branchen Maschinenbau, Medizintechnik, Automotive, Industrieautomati- sierung sowie der Gaming Industrie. Aus diesem Grund ist die DATA MODUL AG zum einen vom allgemeinen konjunk- turellen Umfeld und der Entwicklung des Maschinenbaus als Hauptbranche abhängig. Zum anderen sind wir auch von dem Bestellverhalten unserer Kunden abhängig, da unsere Aufträge immer größere Volumina annehmen und unsere Produkte stetig an Komplexität gewinnen, sodass aus Aufträgen immer häufiger auch langfristige Projekte werden, die uns zu nachhaltigen Partnern unserer Kunden machen.

Der DATA MODUL Konzern ist geografisch an Standorten in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich, Großbritan- nien, Polen, Singapur, Hong Kong, Shanghai sowie den USA mit eigenen Landesgesellschaften vertreten.

1.2 Steuerungssysteme

Die DATA MODUL AG spiegelt die Strukturen und Philosophien einer klassischen mittelständischen Organisation wider, die jedoch zur Einhaltung der gesetzlichen und sonstigen Regularien und Auflagen einer börsennotierten Ge- sellschaft zusätzlich Prozesse und Organisationsanweisungen implementiert hat. Für die DATA MODUL AG bildet das deutsche Aktienrecht mit seiner Gliederung der Gesellschaft in drei Entscheidungs- und Aufsichtsorgane - die Hauptversammlung, den Vorstand und den Aufsichtsrat - die Grundlage der Unternehmensführung und Kontrolle. Die monatlichen Berichte des Vorstands werden dem Aufsichtsrat zur Kontrolle und Überwachung übermittelt und in den Aufsichtsratssitzungen diskutiert. Der Vorstand stimmt sich des Weiteren in regelmäßigen Sitzungen über aktuelle Strategien und Sachverhalte ab. In den monatlichen Berichten des Vorstands, die als unternehmensinterne Steuerung verwendet werden, wird nach den Segmenten Displays und Systeme berichtet, wie sie auch im Konzern- abschluss dargestellt werden.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr dienten der Auftragseingang, Umsatz und EBIT als relevante Steuerungskennzahlen und repräsentieren die bedeutsamsten finanziellen Leistungsindikatoren. Die operative Unternehmensführung wird vom Vorstand ausgeübt.

1.3 Forschung und Entwicklung

Unser Ziel ist es, unsere Innovationskraft weiter zu stärken. Der künftige Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob es uns gelingt, unseren Kunden immer wieder neue Produkte und Lösungen für ihre sich wandelnden Anforderungen zu bieten. Die internen und externen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung lagen im Geschäftsjahr 2023 bei TEUR 7.047 (i.Vj. TEUR 6.660). Im Jahresdurchschnitt waren in der Entwicklungsabteilung 31 Mitarbeiter (i.Vj. 30 Mitarbeiter) beschäftigt. Die Entwicklungsintensität (Forschungs- und Entwicklungsaufwand/Umsatz) betrug dabei 2,7% (i.Vj. 2,7%).

Wir unterscheiden bei unseren Entwicklungsprojekten in Forschung, Produktentwicklungen und kundenspezifische Entwicklungen. Die Entwicklungsabteilung konzentriert sich mit ihren Anstrengungen auf die nächste Generation von Produkten und Lösungen und legt den Grundstein für deren erfolgreiche Markteinführung.

Wir haben dabei insbesondere in Ansteuerelektroniken, Industrieapplikationen und OEM-Produkte investiert sowie unseren Produktions- und Entwicklungsstandort in Weikersheim weiter ausgebaut. Hohe Erwartungen haben wir insbesondere auch an unsere Entwicklungsprojekte der Touch- und Optical Bonding-Technologie. Zusammen mit unseren Aktivitäten im Embedded Bereich war dies der Fokus in unserer Forschung und Entwicklung im Berichtsjahr. Die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen ist nur eine Facette unserer Anstrengungen zur kontinuierlichen Ver- besserung. Die fortlaufende Verbesserung der Qualität ist ebenso von hoher Bedeutung.

Lagebericht DATA MODUL AG

4

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Geschäftsverlauf

Die DATA MODUL AG hatte im Geschäftsjahr 2023 mit herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu tun und konnte dank der stringenten Umsetzung des Strategieprogramms "Touch Tomorrow 2023" ein gutes Ge- schäftsjahr 2023 erzielen. Wesentliche Ziele und Themen waren dabei im vergangenen Jahr:

  • Sicherstellung der Supply Chain und Lieferfähigkeit,
  • Konzentration unseres Produktportfolios,
  • Erweiterung und Standardisierung unserer Produktionskapazitäten,
  • Ausbau unserer sicherheitsrelevanten IT-Strukturen.

Die DATA MODUL AG konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die Prognosen und Planwerte trotz des schwierigen Marktumfeldes erfüllen. Die Zielerreichung stellt sich wie folgt dar:

In TEUR

Prognose 2023

IST 2023

Auftragseingang

222.825 - 272.342

223.841

Umsatz

219.082 - 267.767

256.405

EBIT

15.587 - 22.861

20.164

Wie im Vorjahr bereits prognostiziert, verzeichnet DATA MODUL im abgelaufenen Geschäftsjahr in fast allen Bran- chen und insbesondere in Deutschland erfreuliche Umsatzergebnisse. In den USA und China blicken wir weiterhin mit der geplanten Ausweitung der Geschäftsaktivitäten zuversichtlich in die Zukunft.

Für DATA MODUL haben sich in 2023 aufgrund der allgemeinen konjunkturellen Lage die Wirtschaftsbedingungen deutlich eingetrübt. In einem dynamischen wirtschaftlichen Umfeld konnte aufgrund der bereits im Vorjahr getroffenen strategischen Beschaffungsmaßnahmen die hohe Marktnachfrage bedient und Umsatzsteigerungen erzielt werden.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben beschlossen, der Hauptversammlung der Gesellschaft eine Dividende von EUR 2,00 je Aktie vorzuschlagen. Für das Geschäftsjahr 2022 hat die Hauptversammlung entgegen dem Vorschlag vom Vorstand und dem Aufsichtsrat eine Dividende von EUR 0,12 je Aktie beschlossen.

Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass die DATA MODUL ein gutes und profitables Geschäftsjahr 2023 verzeichnen konnte. DATA MODUL geht in den nächsten beiden Jahren von steigenden Ergebnissen aus.

2.2 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen

a) Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der Weltwirtschaft im Jahr 2023 war maßgeblich durch die Konflikte wie der andauernde russische Angriffskrieg oder Krieg in Israel bestimmt. Insbesondere in Europa kam es, angesichts des durch beiderseitige Sanktionen erzwungenen Energierohstoff-Lieferstopps zwischen Russland und der EU, zu einem preistreibenden Umbau der Energieversorgung. Die weggefallenen russischen Liefermengen bei Gas, Kohle und Erdöl wurden durch Einsparungen, teure LNG-Importe und die Vertiefung des Handels mit anderen Partnern wie Norwegen und Algerien kompensiert. Die Inflationswelle hat ihren Höhepunkt nachhaltig überschritten, bleibt aber zusammen mit den stark gestiegenen Leitzinsen ein maßgeblicher Bremsfaktor für die Konjunktur. Die globalen Lieferkettenprobleme, die das Vorjahr noch bestimmt hatten, lösten sich allmählich auf.

Die belasteten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich entsprechend auch auf die Stimmung in der Industrie ausgewirkt. Der Dienstleistungssektor und insbesondere der Tourismus stützten die Konjunktur. Während süd- europäische Länder wie Italien und Spanien etwas stärker expandierten, wurden alle anderen europäischen Länder von der Wirtschaftsschwäche stark belastet. Im Euro-Raum stieg das reale Bruttoinlandsprodukt um 0,5 Prozent gegenüber Vorjahr.1) Als robuster gegenüber der Preiswelle und den höheren Leitzinsen erwies sich die Konjunktur in den USA, wo der resiliente Privatverbrauch, ein starker Arbeitsmarkt und die üppigen staatlichen Stützungs- und Investitionsprogramme 2023 für ein kräftiges Wachstum von 2,5 Prozent2) sorgten. In den Schwellenländern ent- täuschte vor allem die wenig dynamische Post-Covid-Erholung in China die Hoffnungen auf einen spürbaren kon- junkturellen Impuls für die Weltwirtschaft. Zwar wurde das Wachstumsziel für China für das Jahr 2023 von 5 Prozent mit 5,2 Prozent gegenüber Vorjahr3) etwas übertroffen, die Dynamik rutschte im Jahresverlauf aber spürbar ab. Die Probleme im Immobiliensektor bleiben herausfordernd, die vielen kleineren Fiskalprogramme der Regierung haben noch keine entscheidenden Impulse bewirken können und auch der Privatverbrauch schwächelt.

1)

2)

3)

Vgl. Eurostat 2024, https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/18055841/2-07122023-AP-DE.pdf/35335dab-289a-2510-4615-7710e20ce7fa

Vgl. U.S. Bureau Of Economic Analysis 2024, https://www.bea.gov/news/blog/2024-01-25/gross-domestic-product-fourth-quarter-and-year-2023

Vgl. National Bureau of Statistics of China 2024, https://www.stats.gov.cn/english/PressRelease/202401/t20240117_1946605.html

Lagebericht DATA MODUL AG

5

Deutschland rutschte 2023 mit einem Minus des realen Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent gegenüber Vorjahr4) in die Rezession ab. Die Industrie und der Bausektor konnten die hohen Auftragsbestände nicht zur erhofften Auswei- tung der Produktion nutzen, obwohl die Lieferkettenprobleme immer mehr in den Hintergrund traten. Dabei spielten die bereits hohe Kapazitätsauslastung und der Fachkräftemangel eine große Rolle. Immerhin sorgte das für eine substan- zielle Investitionstätigkeit der Unternehmen. Insgesamt blieb die gesamtwirtschaftliche Nachfrage jedoch schwach. Das Neuauftragsvolumen in der Industrie sank im Verlauf des Frühjahrs spürbar, die schwache Nachfrage aus wichtigen europäischen Absatzmärkten, den USA und insbesondere China lastete auf dem Export. Für den Einzelhandel wurde die hohe Inflation immer mehr zur Belastung. Die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte erstreckte sich auf zahl- reiche Sektoren und erfasste auch den Autoabsatz, der unter reduzierten staatlichen Subventionen litt. Zudem sank der Staatskonsum nach Rücknahme oder Auslaufen der Corona-Maßnahmen kräftig. Die kurzfristig nach dem Veto des Bundesverfassungsgerichts zur Umwidmung der Corona-Hilfsgelder beschlossenen fiskalischen Sparmaßnahmen sorgten zum Jahresende für zusätzliche Verunsicherung bei Unternehmen und Verbrauchern.

Die Inflation ging im Durchschnitt des Jahres 2023 mit 5,4 Prozent5) im Euro-Raum (HVPI) respektive 5,9 Prozent6) in Deutschland (VPI) zwar etwas stärker zurück als zu Beginn des Jahres erwartet, blieb aber deutlich über dem EZB- Zielniveau von 2 Prozent. Die Kerninflation wurde neben den Nahrungsmitteln immer mehr zum Treiber der Teuerung, während sich die Energiepreise nach dem Schock des Vorjahres wieder normalisierten und in der zweiten Jahres- hälfte 2023 sogar dämpfend wirkten. Bis Jahresende schmolz die monatliche Teuerung schon auf 2,9 Prozent7) ab. Auf Vorstufen der Produktion und des Handels sanken die Preise ebenfalls und deuten eine weitere Reduzierung des Preisdrucks an. Der Arbeitsmarkt erwies sich trotz der Rezession als relativ robust, bis Jahresende stieg die Arbeits- losenquote jedoch leicht auf 5,9 Prozent (saisonbereinigt).8) Dennoch blieb das Lohnwachstum deutlich erhöht und gewann bis zum Jahresende weiter an Fahrt. Die europäische Geldpolitik hat den Kurs der Leitzinserhöhungen vor diesem Hintergrund zwar etwas verlangsamt, mit Zinserhöhungen bei jedem Treffen bis September aber konsequent fortgesetzt. Seither blieb der Leitzins unverändert. Insgesamt hob die EZB den geldpolitisch relevanten Einlagesatz in Summe um 200 Basispunkte auf mittlerweile 4,0 Prozent9) an. Damit wirkt die Zinspolitik spürbar restriktiv, die Zins- differenz zur US-Notenbank Fed, die im Juni eine Zinspause einlegte, konnte über das gesamte Jahr hinweg um 100

Basispunkte10) verringert werden.

b) Branchenbezogene Rahmenbedingungen

Die Probleme der deutschen Wirtschaft schlugen sich auch in den Zahlen der Elektro- und Digitalindustrie nieder. Nachdem im Vorjahr noch hohe Energiepreise und Materialknappheit vor allem auf der Produktionsseite Schwierig- keiten bereiteten, war das Umfeld 2023 nochmals komplexer. Auf der Nachfrageseite belastete ein nominaler Rück- gang der Auftragseingänge um 2,2% gegenüber dem Vorjahr die Auftragsbücher der Unternehmen.11) Nachdem die Betriebe 2022 mit der Produktion gar nicht hinterhergekommen waren und im Durchschnitt 5,3 Monate gebraucht hatten, um allein die ausstehenden Aufträge abzuarbeiten, schmolz dieses komfortable Polster gegen Ende 2023 auf 4,8 Monate ab. Folglich liegt auch die Auslastung der Fertigungskapazitäten im Branchendurchschnitt nach 88,2% im Jahr 2022 aktuell nur noch bei 81,8%12) Einer Befragung des ifo-Instituts zufolge leidet mittlerweile fast jedes zweite Unternehmen aus der Elektro- und Digitalindustrie unter dem Auftragsmangel, der die Materialknappheit als wichtigstes Produktionshemmnis ablöst.13) Doch angesichts des gesamtwirtschaftlichen Nachfrageschocks ist die Branche noch vergleichsweise gut durch das Jahr 2023 gekommen. Die nominalen Branchenerlöse stiegen um 6,0% gegenüber dem Vorjahr an und übertrafen damit knapp die Inflation der Erzeugerpreise (+5,8%).14) Im Umfeld zuneh- mender geopolitischer Spannungen fand jedoch zumindest auf der Exportseite bereits eine größere Diversifizierung der Abnehmerländer statt. Während die gesamten Exporte um 2,7% gesteigert werden konnten, gingen die Aus- fuhren nach China um 3,5%zurück, weshalb das Land seinen Platz an der Spitze der Abnehmerländer nur noch knapp vor den USA verteidigen konnte. Neben den USA (+5,4%) fragten vor allem die Niederlande (+13,3%) in 2023 deutlich mehr deutsche Güter nach.15) Unter dem Strich verzeichnet die Elektro- und Digitalindustrie, wie schon im Vorjahr, jedoch ein Außenhandelsdefizit. Vor allem aufgrund des komfortablen Auftragspolsters aus dem Vorjahr konnte die heimische Produktion 2023 preisbereinigt wachsen und verbuchte immerhin noch ein Plus von 0,4% gegenüber dem Vorjahr.16) Die Frühindikatoren des ifo-Geschäftsklimaindexes sind Ende 2023 noch immer sehr pessimistisch, wobei die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate vorerst ihren Tiefpunkt überschritten haben.

  1. Vgl. Statistisches Bundesamt 2024, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressekonferenzen/2024/bip2023/pm-bip.pdf
  2. Vgl. Eurostat 2024, https://ec.europa.eu/eurostat/databrowser/view/prc_hicp_aind/default/table?lang=de&category=prc.prc_hicp
  3. Vgl. Statistisches Bundesamt 2024, https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/01/PD24_020_611.html
  4. Vgl. Eurostat 2024, https://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/18343103/2-17012024-AP-DE.pdf/e971fc0f-da0f-6900-7350-bddcb3aaf378
  5. Vgl. Bundesagentur für Arbeit 2024, https://statistik.arbeitsagentur.de/Statistikdaten/Detail/202312/arbeitsmarktberichte/monats- bericht-monatsbericht/monatsbericht-d-0-202312-pdf.pdf
  6. Vgl. EZB 2024, https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/key_ecb_interest_rates/html/index.en.html
  7. Vgl. Federal Reserve System 2024, https://www.federalreserve.gov/monetarypolicy/openmarket.html
  8. Vgl. ZVEI, Deutschland: Konjunkturbarometer, Februar 2024
  9. Vgl.ZVEI, Deutschland: Konjunkturbarometer, Dezember 2023
  10. Vgl. ZVEI, Deutschland: Konjunkturbarometer, Februar 2024
  11. Vgl. ZVEI, Deutschland: Konjunkturbarometer, Februar 2024
  12. Vgl. ZVEI, Deutschland: Außenhandelsreport, Februar 2024
  13. Vgl. ZVEI, Deutschland: Konjunkturbarometer, Februar 2024

Lagebericht DATA MODUL AG

6

Der deutsche Maschinenbau als wichtigste Absatzbranche von DATA MODUL startete infolge des noch aus Corona- Zeiten angestauten hohen Auftragsbestands und deutlich verringerter Lieferengpässe gut in das Jahr 2023: Im ersten Halbjahr legte die Produktion real um ca. 2,5% zu.17) Ausbleibende neue Aufträge führten jedoch dazu, dass sich die Wachstumsrate in den ersten elf Monaten des Jahres real auf 0,3% abschwächte.18) So verfehlte der Auf- tragseingang im deutschen Maschinenbau 2023 sein Vorjahresniveau preisbereinigt um 12%.19) Dementsprechend reduzierten sich die komfortablen Auftragspolster im Laufe des Jahres 2023 sukzessive: Seit ihrem Höchststand im Juli/August 2022 von 12,2 Monaten schrumpfte die Reichweite bis November 2023 auf 10,3 Monate.20) Nach Ergeb- nissen der 20. VDMA-Blitzumfrage von Ende Oktober 2023 lag die Auftragsreichweite bei 60% der Unternehmen bereits unter ihrem jeweiligen langjährigen Durchschnitt.21) Die exportstarken Maschinen- und Anlagenbauer aus Deutschland konnten sich in diesem ungünstigen Umfeld dennoch gut behaupten: Von Januar bis November 2023 legten die Maschinenausfuhren gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum nominal um 6,6% auf 189,6 Mrd. Euro zu. Verantwortlich für das nominale Wachstum waren infolge der hohen Inflation jedoch - wie bereits im Vorjahr - aus- schließlich Preiseffekte. Preisbereinigt verbuchten die Unternehmen im Export im gleichen Zeitraum nämlich einen Verlust von real 0,2%.22) Auch die Entwicklungen bei den Ausfuhren in die beiden wichtigsten Einzelmärkten USA und China haben sich weitestgehend verstetigt: Während Exporte in die USA deutlich ausgeweitet werden konnten, sind sie nach China rückläufig. Die Maschinenausfuhren in die Länder der Europäischen Union (EU), der wichtigsten Ab- satzregion, legten in den ersten elf Monaten 2023 nominal um gut ca. 4,5% zu.23) Die geopolitischen Verwerfungen (Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten, Spannungen zwischen den USA und China), das hohe Zinsniveau, die schwache Weltwirtschaft sowie die strukturellen Schwächen Chinas (Immobilienkrise, negativer demografischer Wandel, unrentable Staatsbetriebe, etc.) als eines der Hauptabsatzmärkte trüben die konjunkturellen Aussichten für den deutschen Maschinenbau. Zwar dürfte die Schwäche Chinas durch die positiven Entwicklungen in den USA und der wachsenden Bedeutung Indiens als Absatzmarkt für den deutschen Maschinenbau etwas übertüncht werden, allerdings kann Indien allein die schwindende Bedeutung Chinas nicht annähernd kompensieren. Dementsprechend ist für den konjunkturabhängigen Maschinenbau mittelfristig nicht mit einer Besserung zu rechnen. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rechnet 2024 mit einem Rückgang der realen Produktion von 4%.24)

2.3 Wirtschaftliche Lage der DATA MODUL AG

a) Ertragslage

Im Auftragseingang konnte der hohe Vorjahreswert von TEUR 247.583 nicht erreicht werden und wir verzeichneten Aufträge in Höhe von TEUR 223.841. Durch den gesunkenen Auftragseingang und einem "Book-to-Bill" Verhältnis unter 1 verringerte sich der Auftragsbestand auf TEUR 109.168 (i.Vj. TEUR 137.322).

Zum Geschäftsjahresende ergab sich ein Umsatz von TEUR 256.405 (i.Vj. TEUR 243.425). Die DATA MODUL AG verzeichnete im Jahr 2023 in Deutschland ein Umsatzwachstum sowie einen leichten Anstieg im Raum Asien. Ein geringer Rückgang war im Jahr 2023 in USA sichtbar. Die weiter vorangetriebene Internationalisierung spiegelt sich nach wie vor in hohen Auslandsumsätzen und einer Exportquote von 56,2% wider.

Die Verteilung des Umsatzes stellte sich wie folgt dar:

Umsätze

2023

2022

Nach Geschäftsbereich

in TEUR

in TEUR

Displays

157.286

146.383

Systeme

99.119

97.042

256.405

243.425

Nach Regionen

Inland

112.414

111.588

Ausland

143.991

131.837

256.405

243.425

Exportquote

56,2%

54,2%

  1. Vgl. VDMA, Deutschland: Konjunkturbulletin, September 2023
  2. Vgl. VDMA, Deutschland: Konjunkturbulletin, Februar 2024
  3. Vgl. VDMA, Deutschland: Konjunkturbulletin, Februar 2024
  4. Vgl. Statistisches Bundesamt 2024, Genesis-Online, Reichweiten der Auftragsbestände im Verarbeitenden Gewerbe, Abfrage vom 16.02.2024
  5. Vgl. VDMA, Deutschland: Deutschland Prognosereport Maschinenbau, Dezember 2023
  6. Vgl. VDMA, Deutschland: Konjunkturbulletin, Februar 2024
  7. Vgl. VDMA, Deutschland: Konjunkturbulletin, Februar 2024
  8. Vgl. VDMA, Deutschland: Konjunkturbulletin, Februar 2024

Lagebericht DATA MODUL AG

7

Die Veränderung der wesentlichen Aufwendungen und Erträge stellte sich im Geschäftsjahr 2023 wie folgt dar:

  • Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 4.607 (i.Vj. TEUR 6.638) sind im Geschäftsjahr um TEUR 2.031 bzw. 30,6% geringer ausgefallen. Dies resultiert im Wesentlichen aus den um TEUR 1.922 gesunkenen Erträgen aus Währungseffekten.
  • Der Materialaufwand erhöhte sich um TEUR 9.078 bzw. 4,6% auf insgesamt TEUR 205.414 (i.Vj. TEUR 196.335) und ist im Wesentlichen im Zusammenhang mit der Umsatzsteigerung von 5,3% zu sehen. Die Rohertragsmarge (Rohertrag/Gesamtleistung (inklusive sonstige betriebliche Erträge)) beläuft sich für das Geschäftsjahr 2023 auf 21,5% (i.Vj. 22,7%).
  • Der Personalaufwand verringerte sich um TEUR 1.181 bzw. 6,8% auf TEUR 16.182 (i.Vj. TEUR 17.363) im Wesentli- chen aufgrund der gesunkenen erfolgsabhängigen variablen Gehaltsbestandteile.
  • Der Abschreibungsaufwand reduzierte sich um TEUR 40 bzw. 4,4% auf TEUR 873 (i.Vj. TEUR 913).
  • Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um TEUR 1.829 bzw. 8,1% auf TEUR 24.546 (i.Vj. TEUR 22.717). Dabei erhöhten sich die Netto-Frachtkosten25) auf TEUR 653 (i.Vj. TEUR 0), die Beratungs- und Projektkosten um TEUR 536 auf TEUR 3.696 (i.Vj. TEUR 3.160) sowie die Kosten für Recruiting um TEUR 408 auf TEUR 1.130 (i.Vj. TEUR 722). Die EDV-Kosten erhöhten sich aufgrund des Ausbaus von sicherheitsrelevanten IT-Strukturen um TEUR 295 auf TEUR 1.373 (i.Vj. TEUR 1.078). Die Messekosten stiegen um TEUR 257 auf TEUR 289 (i.Vj. TEUR 32) an. Aufgrund vermehrter Reiseaktivitäten sind ebenfalls die Reisekosten um TEUR 152 auf TEUR 784 (i.Vj. TEUR 632) gestiegen. Dagegen sanken die Aufwendungen für Kursverluste um TEUR 1.769 auf TEUR 3.913 (i.Vj TEUR 5.682).

Das Finanzergebnis erhöhte sich um TEUR 528 bzw. 13,6% auf TEUR 4.405 (i.Vj TEUR 3.877). Ursächlich dafür sind die gegenüber dem Vorjahr erhöhten Erträge aus Gewinnausschüttungen der Tochtergesellschaften der DATA MODUL AG von TEUR 5.372 (i.Vj. TEUR 4.167) mit gegenläufigem Effekt aus den erhöhten Zinsaufwendungen von TEUR 1.021 (i.Vj. TEUR 429) und gesunkenen Zinserträgen von TEUR 54 (i.Vj. TEUR 140).

Trotz der erzielten Umsatzsteigerung verringerte sich das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um TEUR 619 auf TEUR 20.164 (i.Vj. TEUR 20.783). Der Rückgang resultiert aus den inflationsbedingten Kostenanstiegen in vielen Bereichen, Währungskursverlusten und den Kosten aus dem Ausbau der IT-Infrastruktur bedingt durch die Abwehr eines Cyber-Angriffs. Die EBIT-Rendite (EBIT/Umsatz) beträgt 7,9% (i.Vj. 8,5%). Das Geschäftsjahr 2023 konnte mit einem Jahresüberschuss in Höhe von TEUR 14.304 (i.Vj. TEUR 14.564) abgeschlossen werden. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 4,06 EUR in 2023 (Basis: gewichteter Durchschnitt Aktienanzahl 3.526.182) im Vergleich zu 4,13 EUR in 2022 (Basis: gewichteter Durchschnitt Aktienanzahl 3.526.182).

  1. Finanzlage Kapitalstruktur

Die DATA MODUL AG finanziert ihr Geschäft soweit möglich aus eigenen Mitteln und greift, wenn nötig, bewusst auf Bankfinanzierungen sowie Lieferantenkredite zurück. Die DATA MODUL AG sichert sich derzeit gegen eventuelle Wechselkursrisiken von US-Dollar, japanischen Yen und britischen Pfund im Wesentlichen durch Natural Hedging ab. Absicherungen durch Devisentermingeschäfte bestehen zum Stichtag nicht.

Die Eigenkapitalquote beträgt 73,2% (i.Vj. 65,3%), die Fremdkapitalquote 26,8% (i.Vj. 34,7%).

Der Netto-Verschuldungsgrad/Gearing-Faktor(Netto-Verschuldung/Eigenkapital) verringerte sich auf 32,4% (i.Vj. 48,8%).

Die Fremdmittel setzen sich dabei überwiegend zusammen aus:

  • Kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von TEUR 7.028 (i.Vj. TEUR 16.016).
  • Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von TEUR 9.474 (i.Vj. TEUR 10.351). Die Währungen stellen sich wie folgt dar (in TEUR):

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

< 1 Jahr

EUR

5.729

USD (in Euro)

3.302

JPY (in Euro)

440

Sonstige (in Euro)

3

Gesamtsumme

9.474

  1. Kosten für Ausgangsfrachten und Verpackungsmaterial abzüglich von Erlösen aus weiterberechneten Frachtkosten an die Kunden.

Lagebericht DATA MODUL AG

8

  • Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von TEUR 8.828 (i.Vj. TEUR 12.104). Die Wäh- rungen stellen sich wie folgt dar (in TEUR):

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

< 1 Jahr

TEUR

6.727

USD (in Euro)

104

SGD (in Euro)

699

PLN (in Euro)

1.298

Gesamtsumme

8.828

  • Zudem bestehen Avalverpflichtungen in Höhe von TEUR 1.596 (i.Vj. TEUR 938). Die Fälligkeiten stellen sich dabei wie folgt dar (in TEUR):

Avalverpflichtungen

< 1 Jahr

1-5 Jahre

> 5 Jahre

Gesamt

EUR

0

100

1.496

1.596

Gesamtsumme

0

100

1.496

1.596

Die Gesellschaft hat im abgelaufenen Geschäftsjahr frühzeitig die Finanzierung des weiteren Wachstums sichergestellt. Daher wurden die Kreditlinien und Avalrahmen verlängert, um kurzfristig unsere Working Capital Finanzierung und somit das schnelle Ausnutzen sich ergebender Geschäftschancen sicherzustellen. Die Kreditlinien des DATA MODUL Konzerns in Höhe von TEUR 48.000 stehen der DATA MODUL AG und ihren Tochtergesellschaften gemeinsam bis auf weiteres zur Verfügung. Die DATA MODUL AG haftet gesamtschuldnerisch für die Ausnutzung dieser Kreditlinien durch ihre Tochter- gesellschaften. Diese Linien waren zu 20,06% zum Stichtag ausgenutzt.

Somit bestehen für die Finanzierung des Konzerns und der DATA MODUL AG keine bestandsgefährdenden Risiken. In den Kreditvereinbarungen mit den Banken gibt es keine finanziellen Covenants neben den gewöhnlichen quartalsweisen Infor- mationspflichten. Im Falle eines zukünftigen Change of Control soll mit den Banken die weitere Zusammenarbeit bespro- chen werden. Besondere Finanzierungsmaßnahmen oder Finanzierungsvorhaben bestanden im Berichtszeitraum nicht.

Investitionen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unsere Investitionstätigkeit der Geschäftsentwicklung angepasst. Im Ge- schäftsjahr 2023 haben wir Investitionen in Höhe von TEUR 886 (i.Vj. TEUR 784) getätigt. Die wesentlichsten Inves- titionen teilen sich dabei auf in:

  • Zugänge in die immateriellen Vermögenswerte in Höhe von TEUR 62 (i.Vj. TEUR 60) und
  • Zugänge in Sachanlagen in Höhe von TEUR 824 (i.Vj. TEUR 724).

Wesentliche Investitionsverpflichtungen bestehen zum Bilanzstichtag nicht.

Liquidität

Die liquiden Mittel der DATA MODUL AG sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 494 bzw. 10,0% von TEUR 4.934 auf TEUR 5.428 gestiegen. Das Nettofinanzvermögen26) beträgt zum Stichtag TEUR -1.600 (i.Vj. TEUR -11.082). Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen zum Stichtag können zum größten Teil aus den liquiden Mitteln be- glichen werden, vor diesem Hintergrund ist die DATA MODUL AG jederzeit in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen.

c) Vermögenslage

Die Bilanzsumme hat sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 91 bzw. 0,1% auf TEUR 175.799 (i.Vj. TEUR 175.708) er- höht.

Im Bereich der Aktiva verringerten sich die Vorräte um TEUR 9.239 bzw. 8,7%. Diese wurden aufgrund der weltweit deutlich verringerten Lieferengpässe und des im Jahr 2023 hohen Auftragsbestands reduziert. Im Gegensatz dazu sind die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um TEUR 4.535 bzw. 26,2%, die Forderungen gegen verbun- dene Unternehmen um TEUR 2.355 bzw. 14,2% und die sonstigen Vermögensgegenstände um TEUR 1.904 bzw. 55,9% gestiegen. Auf der Passivseite erhöhte sich das Eigenkapital aufgrund des Jahresergebnisses 2023 in Höhe von TEUR 14.304. Gegenläufig hierzu sanken die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um TEUR 8.988 bzw. 56,1%.

26 ) Nettofinanzvermögen: Liquide Mittel abzgl. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Lagebericht DATA MODUL AG

9

Die Dividendenausschüttung im Berichtszeitraum für das Geschäftsjahr 2022 betrug TEUR 423 (i.Vj. TEUR 423). Die DATA MODUL AG unterhält wie im Vorjahr zum Bilanzstichtag keine langfristigen Bankverbindlichkeiten. Unter den Passiven Rechnungsabgrenzungsposten, werden abgegrenzte Umsätze für über den gesetzlichen Gewähr- leistungszeitraum von 24 Monaten hinausgehende, mit den Kunden vereinbarte Garantien in Höhe von TEUR 327 (i.Vj. TEUR 329) ausgewiesen.

2.4 Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

a) Finanzielle Leistungsindikatoren

In nachstehender Tabelle werden die finanziellen Leistungsindikatoren des Berichtsjahres und des Vorjahres darge- stellt:

Finanzielle Leistungsindikatoren

2023

2022

in TEUR

Auftragseingang

223.841

247.583

Auftragsbestand

109.168

137.322

Umsatz

256.405

243.425

EBIT

20.164

20.783

Jahresüberschuss

14.304

14.564

Eigenkapitalrendite

11,1%

12,7%

EBIT-Rendite

7,9%

8,5%

Die DATA MODUL AG konnte im Geschäftsjahr 2023 trotz des schwierigen Marktumfeldes die gesteckten Ziele bei Umsatz und EBIT erreichen. Durch die erfolgten Investitionen in unseren Produktionsstandorten in Deutschland und Polen sehen wir uns für die zukünftigen Herausforderungen des Marktes gut gerüstet. Insgesamt ist der Konzern weiterhin finanziell sehr solide aufgestellt und verfügt über eine ausreichende Liquidität.

b) Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

Als international agierendes Unternehmen liegt unser Fokus auf einer nachhaltigen Geschäftsausrichtung und neben finanziellen Kennzahlen sind für DATA MODUL AG auch nichtfinanzielle Indikatoren wie Mitarbeiterzufriedenheit und -entwicklung, Umweltschutz sowie langfristige und vertrauensvolle Partnerschaft mit Kunden und Lieferanten von herausragender Relevanz. Wir streben eine langfristige Mitarbeiterbindung an, die sich in einer Betriebszugehörig- keit von 8,3 Jahren (i.Vj. 9,0 Jahren) zeigt. Damit das Potential der Mitarbeiter bestmöglich ausgeschöpft werden kann, bilden umfangreiche Angebote an Gesundheits-, Arbeitssicherheits- und Sportaktionen, Sprachkursen und Seminaren sowie internationale Karrierechancen die Basis für lebenslanges Lernen. Ergänzend dazu werden durch eine entsprechende Vergütungsstruktur in Form von fixen und teilweise variablen Gehaltsbestandteilen auch die in- dividuellen Leistungen unserer Mitarbeiter honoriert. Zum Stichtag 2023 wurden bei der DATA MODUL AG 168 Mit- arbeiter im Vergleich zu 151 im Vorjahr beschäftigt. Auf Basis des Jahresdurchschnittswertes ergibt sich ein Anstieg um 4,6% auf 159 Mitarbeiter (i.Vj. 152 Mitarbeiter). Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte die Ausbildung einer Vielzahl junger Menschen. Zum Bilanzstichtag waren 9 Auszubildende bei der DATA MODUL AG beschäftigt.

3. Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

3.1 Risikobericht

Konjunkturelle Entwicklungen der Weltwirtschaft, Wechselkurs- und Zinseinflüsse, steigende Rohstoff- und Ener- giepreise sowie Unwägbarkeiten hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Bestellverhaltens der Kunden sind Risiken, die den Geschäftsverlauf nachhaltig beeinflussen können. Wir sind uns dieser Risiken bewusst und beob- achten sorgfältig deren Auswirkungen auf unser Geschäft. Die DATA MODUL AG ist als ein international aufgestellter Konzern einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit der unternehmerischen Tätigkeit verbunden sind. Die effiziente Steuerung der Risiken im Sinne eines Frühwarnsystems nimmt daher eine zentrale Rolle ein.

Der Begriff "Risiko" bezieht sich auf die Möglichkeit ungewisser Ereignisse, die direkte oder indirekte Auswirkungen auf die Erreichung unserer Unternehmensziele haben können. Unser Risikomanagementprozess ist darauf ausge- richtet, diese Unsicherheiten zu identifizieren, zu bewerten, zu steuern und zu überwachen. Ziel ist es, sicherzustellen, dass das Unternehmen in der Lage ist, seine Ziele effektiv zu erreichen, indem mögliche negative Auswirkungen mi- nimiert werden.

Lagebericht DATA MODUL AG

10

Wir verstehen Risiken als unvermeidlichen Bestandteil unternehmerischer Tätigkeiten, und daher betrachten wir es als unsere Verantwortung, diese Risiken systematisch zu analysieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Dies ermöglicht uns, potenzielle negative Konsequenzen zu antizipieren und proaktiv zu handeln, um die Stabilität und Nachhaltigkeit unseres Unternehmens zu sichern. Unser Risikomanagementansatz ist darauf ausgerichtet, die Balance zwischen Chancen und Risiken zu wahren, um langfristigen Unternehmenserfolg zu gewährleisten.

Risikomanagementsystem

Risikostrategische Grundsätze

Das Risikomanagement der DATA MODUL AG dient dem Zweck, die sich im täglichen Geschäftsablauf ergebenden, bekannten, aber auch neu auftretenden Risiken und Chancen für alle im Konzern eingebundenen Unternehmen transparent und damit steuerbar zu machen.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems erfolgt die umfassende Identifikation, Bewertung und Steuerung von Risiken auf Ebene des Konzerns. Die DATA MODUL AG nimmt dabei eine herausragende Position innerhalb des Konzerns ein, da sie einen maßgeblichen Anteil an den Geschäftsaktivitäten ausmacht. Aufgrund ihrer Größe und strategischen Bedeutung für das Gesamtunternehmen wird das konzernweite Risikomanagement direkt auf die DATA MODUL AG angewandt.

Basierend auf dem COSO-Konzept wurde dies unternehmensspezifisch angepasst. Risikomanagement verstehen wir als fortwährende Aufgabe, das Spektrum möglicher und tatsächlicher Entwicklungen zu erfassen, zu analysieren, sofern möglich - zu bewerten und im Anschluss steuernd einzugreifen. Unser Risikomanagement ist integraler Be- standteil des Managementsystems. Das Ziel ist es Risiken, die das Wachstum oder den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, bereits im Frühstadium zu erkennen um angemessene Maßnahmen zur Begrenzung Ihrer Auswirkungen zu ergreifen. Das Ziel des Risikomanagements liegt auch darin, Potenziale zu erkennen und diese für die Vorteile der DATA MODUL AG zu nutzen. Unsere Risikopolitik entspricht dem Bestreben, nachhaltig zu wachsen sowie den Un- ternehmenswert zu steigern. Zur Erreichung dieser Zielsetzung ist es notwendig, bei allen Mitarbeitern und speziell bei den Entscheidungsträgern das Bewusstsein für die im Unternehmen bestehenden und auftretenden Risiken zu schaffen. Dies erfolgt durch die Einbindung von verschiedensten Instrumentarien in die Geschäftsprozesse bzw. die Steuerung der Geschäftsprozesse in allen Ebenen unserer Firmengruppe.

Organisation und Zuständigkeiten

Der Vorstand der DATA MODUL AG trägt die Gesamtverantwortung für ein effektives Risikomanagement, legt die Risikotragfähigkeit des Unternehmens fest und entscheidet über Risikobewältigungsmaßnahmen bei besonders bedeutsamen Kernrisiken. Er berichtet dem Aufsichtsrat in regelmäßigen Abständen über die Risikolage des Unter- nehmens. Durch die Einbettung der Funktion Risikomanagement in das Controlling stellen wir sicher, dass über die regelmäßige Betrachtung von Risiken hinaus das Risikomanagement Bestandteil der regulären Geschäftssteuerung ist. Dies ermöglicht es uns, geschäftsübergreifende Risiken besser erkennen zu können. Das Controlling koordiniert den Risikomanagementprozess, unterstützt die Risikoverantwortlichen in allen Belangen des Risikomanagements, definiert Schwellenwerte und ist für ein geeignetes Berichtswesen verantwortlich.

Jeder Abteilung bzw. jedem Geschäftsbereich ist ein Risikoverantwortlicher zugeordnet, dessen Aufgabe die Identi- fikation, Analyse und Überwachung der Risiken in seinem Verantwortungsbereich ist. Er initiiert Risikobewältigungs- maßnahmen und setzt diese in Abstimmung mit dem Risikocontrolling bzw. dem Vorstand um. In unserem Risiko- managementhandbuch haben wir alle wesentlichen Bestandteile des Risikomanagements dokumentiert und allen Mitarbeitern zugänglich gemacht.

Risikoidentifikation

Unser Risikomanagementprozess beginnt damit, dass wir quartalsweise wesentliche Risiken und Risikoursachen nach operativen und funktionalen Risikofeldern identifizieren. Dies geschieht mit der Hilfe von geeigneten Methoden wie Interviews, Checklisten und Fragekatalogen. Um das Risikobewusstsein zu stärken, werden die einzelnen Fach- bereiche in die Risikoinventur miteinbezogen. Schaffung von Risikobewusstsein kann nur durch Transparenz in Bezug auf auftretende Risiken erfolgen. Ziel ist es hierbei auch, die Risiken vor dem Entstehen von Schaden für das Unternehmen aufzuzeigen. Die Risiken werden nach definierten Risikokategorien sowie hinsichtlich ihrer Ursache, dem eigentlichen Risiko und der Auswirkung auf das Unternehmen aufgenommen.Alle Risiken werden in einem Risi- kokatalog festgehalten, analysiert und bewertet.

Attachments

  • Original Link
  • Original Document
  • Permalink

Disclaimer

Data Modul AG published this content on 22 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 22 March 2024 11:45:02 UTC.