Jahresabschluss

DER DATRON AG INKLUSIVE DES LAGEBERICHTS

2023

Jahresabschluss

  1. Lagebericht
  1. Bilanz
  1. Gewinn- und Verlustrechnung
  1. Anhang
  1. Anlagenspiegel
  2. Eigenkapitalspiegel
  3. Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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LAGEBERICHT

DATRON AG, Mühltal | Zum 31.12.2023

I. Grundlagen des Unternehmens

1. Geschäftsmodell der DATRON AG

Die DATRON AG mit Sitz in Mühltal-Traisa ist auf die Entwicklung, Fertigung und den Verkauf von High-Speed Fräsmaschinen, dazu passenden Fräswerkzeugen, Präzisionsdosiermaschinen, maß- geschneiderter Software sowie umfangreichen Kundendienstleistungen ausgerichtet. Die Fräs- maschinen von DATRON ermöglichen die genaue Bearbeitung von Materialien wie Aluminium und Verbundwerkstoffen mit hohen Geschwindigkeiten, während die Hochleistungs-Dosierma- schinen vor allem in der industriellen Dicht- und Klebetechnik zum Einsatz kommen. Das Angebot von DATRON wird durch selbst entwickelte Fräswerkzeuge und ein breites Spektrum an Kunden- dienstleistungen, einschließlich Schulungen, Serviceleistungen sowie den Verkauf von Zubehör und Ersatzteilen, komplettiert.

DATRON setzt auf einen technologiegetriebenen Ansatz, der Innovation und kundenorientierte Lösungen betont. Rund 20 % der Belegschaft sind direkt in technologischen Bereichen tätig, was das Unternehmen in die Lage versetzt, schnell auf Marktveränderungen und neue Verarbeitungs- methoden zu reagieren.

Im Bereich der Fräsbearbeitung, wo jede Anforderung einzigartige Herausforderungen mit sich bringt, hat sich DATRON durch seine langjährige Praxiserfahrung und sein modulares Produktan- gebot etabliert. Das Unternehmen bietet kundenspezifische Lösungen an, die von der 3-achsigen bis hin zur hochpräzisen oder kosteneffizienten Mehrachsenbearbeitung reichen. Die CNC-Fräs- maschinen von DATRON zeichnen sich durch ihre Robustheit, Langlebigkeit, intelligente Steue- rung und modulares Zubehör aus. Insbesondere in Kombination mit den kleinen Werkzeugen von DATRON erzielen diese Maschinen ausgezeichnete Ergebnisse bei der Bearbeitung verschiedens- ter Materialien.

DATRON Fräsmaschinen überzeugen zudem nicht nur in der Bearbeitung von Aluminiumplatten und -profilen, sondern auch bei der Umsetzung von komplexen Freiformen, anspruchsvollen 3D- Gravuren, hochglänzenden Oberflächen und bei der präzisen Kleinteilfertigung. Anwendungen aller Art werden mit hoher Qualität bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch ermöglicht. Zu den weltweit nachgefragten Modellen zählen die DATRON neo, DATRON M8Cube und DATRON MLCube, ergänzt durch die industriefokussierte DATRON MXCube.

Seit über 30 Jahren entwickelt DATRON eigene Steuerungslösungen, wobei die Einführung der DATRON next Steuerungsgeneration im Jahr 2016 eine bedeutende Marktposition sicherte. Diese innovative Maschinensoftware ermöglicht die Bedienung aller DATRON Maschinentypen durch intuitive Wisch- und Touch-Gesten. Mit dem DATRON ToolAssist, einem Werkzeugwechsler, der außerhalb des Bearbeitungsraums platziert ist, setzt das Unternehmen neue Standards in Bedien- komfort, Effizienz und Werkzeugmanagement.

Die DATRON AG beschäftigt 276 Mitarbeitende, nicht eingerechnet Vorstände und Auszubildende, in Deutschland (DATRON AG und DATRON Tool Technology GmbH) und unterhält Tochtergesell- schaften in Frankreich (DATRON France SAS und DATRON Real Estate France SAS), Österreich (DATRON Austria GmbH), der Slowakei (DATRON-Technology s.r.o., einschließlich der mittelba- ren Beteiligung in Tschechien) und Singapur (DATRON SEA Pte. Ltd.). Mit Ausnahme der Besitz- gesellschaft DATRON Real Estate France SAS unterhalten alleTochtergesellschaften unabhängige Vertriebs- und Servicestrukturen.

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der DATRON FRANCE SAS wurden 10 % des Stammkapitals mit Wirkung zum 08. Dezember 2023 an die dort langjährig erfolgreich tätige Geschäftsführerin übertragen.

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Lagebericht

Die mittelbare sowie die unmittelbaren Beteiligungen der DATRON AG an ihren Tochtergesell- schaften stellen sich zum Ende des Geschäftsjahres 2023 wie folgt dar:

DATRON AG

DATRON

DATRON

DATRON

DATRON

France SAS

Austria GmbH

Tool Technology GmbH

Technology s.r.o. (Slowakei)

80% Beteiligung

80% Beteiligung

80% Beteiligung

80% Beteiligung

DATRON

DATRON

DATRON

Real Estate France SAS

SEA PTE. LTD. (Singapur)

Technology CZ s.r.o. (Tschechien)

100% Beteiligung

100% Beteiligung

100% Beteiligung

Die DATRON AG hat sich global etabliert, indem sie Industrieprodukte durch Direktvertrieb und über Handelspartner vermarktet und verkauft. Ihre Zielgruppen umfassen vor allem Fertigungs- unternehmen, die Bauteile aus Aluminium, Komposit-Materialien und Kunststoff herstellen. Diese Teile finden in verschiedenen Branchen Verwendung, darunter die Elektro- und Automobilindust- rie sowie der Werkzeug- und Formenbau. Auch in der Dentalindustrie hat sich DATRON mit seinen High-Speed Fräswerkzeugen als zuverlässiger Anbieter bewiesen. Das Produkt-Portfolio beinhal- tet ebenso Nischenprodukte wie beispielsweise Dosieranlagen für Dicht- und Klebstoffe, die zu den erfolgreichenTechnologie-Spezialisierungen gehören.

Dank der modularen Konzeption der DATRON Maschinen lässt sich eine spezifische Anpassung an die Bedürfnisse einzelner Kunden einfach umsetzen. Ihre innovative Konstruktion sorgt für eine hohe Energie-Effizienz, was sie, auch unter aktuellen energiewirtschaftlichen Bedingungen, im Vergleich zu ähnlichen Maschinen kosteneffektiver macht.

Effizienz ist eine der zentralen Tugenden aller DATRON Technologie-Lösungen. Die Effizienz der Maschinen, gekennzeichnet durch ihren geringen Platzbedarf bei gleichzeitig großem Arbeitsbe- reich, hoher Leistungsfähigkeit und niedrigem Energieverbrauch, hat dazu beigetragen, dass die Bearbeitung von Aluminium in der Elektroindustrie sowie die Metall- und Kunststoffverarbeitung in verschiedenen Branchen zu den gewinnbringenden Hauptgeschäftsfeldern von DATRON zäh- len. DATRON Maschinen sind deutlich kompakter als die großvolumigen Bearbeitungszentren der Konkurrenz. Zu den weiteren technischen Alleinstellungsmerkmalen gehören unter anderem die

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LAGEBERICHT

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Verwendung von Minimalmengenkühlschmierung mit Ethanol statt herkömmlicher Kühlmetho- den, äußerst hohe Drehzahlen und der Einsatz kleiner Werkzeuge.

Seit ihrer Gründung Mitte 2018 konzentriert sich die Tochtergesellschaft DATRON Tool Technology GmbH innerhalb der DATRON Firmengruppe auf die Forschung, Entwicklung und Produktion von Werkzeugen für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung. Diese Fokussierung spiegelt den zu- nehmenden Wert qualitativ hochwertiger Fräswerkzeuge im Portfolio des Gesamtunternehmens wider und adressiert die ambitionierten Ziele der DATRON AG. Dazu gehören die Verbesserung des internen technischen Wissens, die Festigung der Marktposition und die Erweiterung der Erfolge bei der Anmeldung von Patenten in der Sparte der High-Speed Zerspanungswerkzeuge.

Die Expertise von DATRON im Segment der Zerspanungswerkzeuge beruht seit 1988 auf kontinu- ierlicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit, einschließlich der Zusammenarbeit mit namhaften Instituten wie dem PTW derTU Darmstadt und renommierten Partnern im Bereich der Schleiftech- nik. Als zentrale Einheit der Unternehmensgruppe verbindet die DATRON Tool Technology GmbH Experten verschiedener Fachrichtungen an einem strategischen Knotenpunkt, um Synergien so- wohl intern als auch mit externen Partnern zu fördern.

Seit der Firmengründung im Jahr 1969 hat sich DATRON, mehrheitlich im Besitz der Gründerfami- lie, von einem Auftragsentwickler zu einem Hersteller von Spezialmaschinen entwickelt und blickt auf eine beeindruckende Wachstumsgeschichte zurück. Herzstück von DATRON sind von jeher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich auch zukünftig mit ihrem Fachwissen und ihrer hohen Einsatzbereitschaft die fortlaufende Innovationskraft des Unternehmens sichern. Das überwie- gend positive Feedback der Kunden motiviert sie täglich, sich in ihren vielfältigen Tätigkeiten zu verbessern und neue Höchstleistungen zu erzielen.

2. Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2023 stand das Thema Effizienz-Steigerung in der Fräsbearbeitung erneut im

Zentrum der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Auf dem DATRON Tech Day im April ent- hüllte das Unternehmen Automatisierungslösungen, die im späteren Messe-Herbst das Fachpub- likum in ihren Bann zogen.

Dazu gehörte eine neue Variante der DATRON ML Cube, die mit dem DATRON Tool-Assist für auto- matischen Werkzeugwechsel und einem Späneförderer ausgestattet wurde. Sie ermöglicht durch zwei weit öffnende Fronttüren eine einfache Beladung trotz des umfangreichen Bearbeitungs- raums, inklusive der Option zur Kranbeladung. Der neue Greifer DATRON CoboLoad optimiert die automatisierte Bearbeitung von Plattenmaterial, indem er sich nahtlos in die Vakuumspanntech- nik integriert und an einem 6-Achs-Roboter montiert, Rohteile in variierender Dicke entsprechend der Programmierung des Bauteils handhabt. Nach Fertigstellung legt der Greifer dieTeile gesam- melt in einem Lager für Fertigteile ab. Die Wechseltischlösung DATRON ShuttleLoad steigert die

Effizienz der DATRON MXCube in der Serienproduktion durch eine optionale Erweiterung mit zwei unabhängigen Wechseltischen, die auf Bedarf in den Arbeitsbereich einfahren und nach Bearbei- tung wieder herausfahren. Dies ermöglicht dem Bediener, während des Fräsvorgangs auf einer Tischseite, die andere Seite neu zu bestücken.

Im Rahmen eines Kundenprojektes konnte eine innovative Automatisierungslösung umgesetzt werden, die den Einsatz von zwei DATRON MXCube Maschinen mit Portal-Ladern und einer aus- gefeilten Spanntechnologie umfasst. Ein darüber installierter Drei-Achs-Linear-Portalroboter führt die Rohteile mittels der automatischen Fronttür von oben in die Maschine ein. Die Bearbeitung der Teile erfolgt in drei Schritten, nach denen sie vom Portalroboter automatisch gereinigt und um- positioniert werden. Diese Konfiguration ermöglicht einen effizienten, vollautomatischen Betrieb über den ganzenTag, was zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz führt.

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Lagebericht

Die Neuentwicklung einer neuen Dosiermaschine ging mit großen Schritten voran. Noch in 2023 konnten mehrere Prototypen gebaut und Vorserien-Maschinen bei Testkunden eingebracht wer- den. Bis zum Jahresende waren alle Vorbereitungen für den Marktstart auf demTech Day im April 2024 abgeschlossen. Dieses Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms "Zentrales Innova- tionsprogramm Mittelstand" (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Auch im Bereich des CNC-Zubehörs wurden beachtliche Weiterentwicklungen erzielt. Der DA- TRON Tool Assist Werkzeugwechsler konnte durch gezielte Softwareanpassungen in seiner Ein- mess-Genauigkeit und der Präzision der Wechselposition signifikant verbessert werden. Auch der DATRON 3D-Messtaster erfuhr eine umfassende Überarbeitung, bei der insbesondere die Konst- ruktion der Messkapsel mechanisch stark verbessert und die Wärmebeständigkeit des Arms mit- tels einer Kunststoffummantelung des Aluminiumkerns gesteigert wurde. Auch dieses Produkt wird auf dem nächsten DATRON Tech Day erstmalig dem Fachpublikum vorgestellt. Diese inno- vativen Sprühdüsen sind nun unter anderem in der Lage, neben Ethanol auch spezielle Öle zu vernebeln und das Kühlschmiermittel in einem präzisen Strahl direkt auf die Schneide zu lenken. Die Einstellung von Blaskraft und Fördermenge erfolgt dabei unabhängig voneinander, was selbst bei höchsten Drehzahlen eine effiziente Kühlmittelzufuhr zur Werkzeug-Schneide und eine Unter- stützung beim Späne-Abtransport gewährleistet.

Um DATRON Kunden zukünftig in Bezug auf die DATRON next Maschinensteuerung noch schnel- ler adäquaten Mehrwert bieten zu können, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Optimie- rung der Prozesse begonnen. Finales Ziel ist es, die Anzahl der DATRON next Software-Releases auf vier pro Jahr zu steigern und den gesamten Prozess von der Anfrage bis zur Verfügbarkeit für den Kunden zu beschleunigen.

Mit der DATRON next Version 3.0 konnte ein wesentliches technologisches Update der system- immanenten Infrastruktur durchgeführt werden, in Zuge dessen der CNC-Kern, TwinCat und Net 7 (Framework) aktualisiert wurden. Diese Anpassungen erweitern den Funktionsumfang, verbes- sern die Leistung und bereiten die Software- Infrastruktur auf kontinuierliche Weiterentwicklun- gen vor. Zudem fördern Investitionen in die Architektur der nächsten Generation zukünftige Er- weiterungen und erhöhen die Effizienz des DATRON Software-Entwicklungsteams.

Im Fokus der Software-Entwicklungstätigkeiten stand in 2023 die Erweiterung der Nutzbarkeit von DATRON next für Dosiermaschinen, wodurch das Erfolgsmodell einem breiteren Spektrum an Maschinen und somit einer größeren Kundengruppe zugänglich gemacht wird. Darüber hinaus ermöglicht die Entwicklung einer Infrastruktur für die Integration externer Hardware eine Verein- fachung der Kompatibilität mit externer Hardware bei Dosiermaschinen und erleichtert Automa- tisierungsprojekte sowie kundenspezifische Entwicklungen. Dies ermöglicht es DATRON, Kunden schneller die benötigten Lösungen bereitzustellen. Darüber hinaus wurden viele neue DATRON next Features entwickelt, die neben anderenTechnologie-Vorteilen das Messen, die Übersichtlich- keit und Bedienfreundlichkeit und erleichterte Anbindung via API-Schnittstelle betrafen.

Ein weiterer Meilenstein für den DATRON Qualitätsstandard ist das hausinterne Geometriepro- tokoll, welches Kunden seit kurzem erhalten. Es hält die beim Bau der Maschine durchgeführten Messungen nach erfolgter Kompensation fest und weist so den tadellosen geometrischen Zu- stand der Kundenmaschine bei Auslieferung nach.

Ein neuer Qualitätsbenchmark wurde mit der Einführung des neuen DATRON Prüfwerkstücks ge- setzt. Dieses dient als Maßstab für die Präzision der Fertigung mit DATRON Fräsmaschinen und findet Anwendung in Vergleichsanalysen zur Bewertung von Maschinen. Dabei werden Aspekte wie Statik, Dynamik, Robustheit und Fertigungsgenauigkeit untersucht. Das Prüfwerkstück hilft bei der Optimierung, bietet eine Grundlage für Analysen und unterstützt die regelmäßige Über- prüfung der Maschinenleistung. Es ist ein wertvolles Instrument bei der Anschaffung und beim Verkauf von Maschinen, ermöglicht die Bewertung der Systemleistung vor dem Ablauf der Garan- tie- und Gewährleistungsfristen und unterstützt die Wartungsprozesse.

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LAGEBERICHT

DATRON AG, Mühltal | Zum 31.12.2023

Die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr 2023 T€ 3.133 (VorjahrT€ 3.178) und lagen bei rund 5,2 % der Umsatzerlöse der Gesellschaft (Vorjahr 5,6 %).

1. II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Angesichts des anhaltend unsicheren politischen und wirtschaftlichen Umfelds sowie der ge- stiegenen Finanzierungskosten fiel die Nachfrage nach Investitionsgütern schwächer aus als im Vorjahr. Trotz rückläufiger Auftragseingänge entwickelten sich die Umsätze im stark zyklischen

Maschinenbau im Jahr 2023 dennoch teilweise robust, da die Auftragsbestände zu Jahresbeginn vielerorts noch überdurchschnittlich hoch waren und somit die Produktion und Umsatz pufferten. In der zweiten Jahreshälfte ließ die Unterstützung durch die Auftragspolster jedoch nach, so dass die Umsatzentwicklung preisbereinigt meist negativ ausfiel. Auf Jahressicht stagnierte der Ma- schinenumsatz preisbereinigt nach Schätzung der VDMA-Volkswirte im Jahr 2023 weltweit. Nur in wenigen Ländern verlief die Entwicklung besser. Mit Blick auf die TOP-10-Maschinenbaustand- orte sind hier Indien (+10 %), das Vereinigte Königreich (+ 5 %) und China (+ 2 %) zu nennen.Trotz

Investitionsförderprogrammen war die Umsatzentwicklung in den USA und im Euro-Raum mit real - 3 bzw. - 1 % rückläufig. Noch stärker ist der Umsatzrückgang in Süd-Korea (- 5 %) und Japan

(- 6 %) ausgefallen.

In der EU-27 wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 laut dem Internationalen Währungs- fonds kaum. Der Anstieg wird auf + 0,5 % geschätzt. Das ist weniger als vor einem Jahr erwartet und ein merklicher Wachstumsverlust gegenüber dem Kalenderjahr 2022 (+ 3,4 %). Der private

Konsum entwickelte sich angesichts der anhaltend hohen Inflation von + 6,4 % im EU-Durch- schnitt schwach. Sowohl Exporte als auch die Importe schrumpften. Die Investitionen stiegen in der EU-27 voraussichtlich um + 1 %. Die Ausrüstungsinvestitionen entwickelten sich mit + 4 % abermals dynamischer, wobei die Niederlande, Frankreich und erneut Italien die Wachstumstrei- ber waren. Die Industrieproduktion in der EU wurde durch die schwache Nachfrage und die hohen Energiekosten gedämpft. Zudem litt die Nachfrage nach Investitionsgütern unter den gestiegenen

Finanzierungskosten. Die EU-Maschinenproduktion schrumpfte nach vorläufigen Zahlen preis- und kalenderbereinigt um - 1,4 %, nach + 5 % Wachstum im Vorjahr.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2023 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Die gesamtwirtschaftliche Entwick- lung in Deutschland kam im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken. Zudem dämpften die trotz der jüngsten Rückgänge nach wie vor hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen die Kon- junktur. Hinzu kamen ungünstigere Finanzierungsbedingungen aufgrund der gestiegenen Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. Damit setzte sich die Erholung der deut- schen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 nicht weiter fort.

Die Entwicklung der Bruttowertschöpfung verlief im Jahr 2023 in den einzelnen Wirtschaftsberei- chen sehr unterschiedlich: Die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ging insgesamt deutlich um 1,8 % zurück. Entscheidend dafür war eine sehr viel niedrigere Pro- duktion im Bereich Energieversorgung. Das Verarbeitende Gewerbe, das fast 85 % des Produ- zierenden Gewerbes (ohne Bau) ausmacht, war im Jahr 2023 preisbereinigt ebenfalls im Minus (- 0,3 %). Positive Impulse kamen hier vorrangig aus der Automobilindustrie und dem sonstigen Fahrzeugbau. Dagegen sanken Produktion und Wertschöpfung in den energieintensiven Indust- riezweigen wie der Chemie- und Metallindustrie erneut, nachdem die Wirtschaftsleistung in die- sen Branchen bereits 2022 besonders negativ auf die steigenden Energiepreise reagiert hatte. Im Baugewerbe machten sich neben den weiterhin hohen Baukosten und dem Fachkräftemangel insbesondere die zunehmend schlechteren Finanzierungsbedingungen bemerkbar. Die meisten Dienstleistungsbereiche konnten ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Vorjahresvergleich erneut ausweiten und stützten so die Wirtschaft im vergangenen Jahr.

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Lagebericht

Der Staat reduzierte im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine preisbereinigten Konsum- ausgaben (- 1,5 %). Das lag vor allem am Wegfall staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen wie Impfungen und Ausgleichszahlungen für freie Bettenkapazitäten in Krankenhäusern. In Ausrüs- tungen - das sind vor allem Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - wurde dagegen preisbereinigt deutlich mehr investiert als im Jahr 2022 (+ 3,0 %). Dazu trug vor allem der Anstieg der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen bei, der durch den bis August 2023 geltenden Umweltbo- nus für Elektroautos im Firmenwagenbereich verstärkt wurde. Die verhaltene weltwirtschaftliche Dynamik und die schwache inländische Nachfrage im Jahr 2023 machten sich auch beim Handel mit dem Ausland bemerkbar, der trotz sinkender Preise zurückging. Dabei sanken die Importe (preisbereinigt - 3,4 %) kräftiger als die Exporte (preisbereinigt - 2,2 %). Damit kam es im Saldo zu einem positiven Außenbeitrag, der das BIP stützte.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2023 von durchschnittlich 45,9 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht (+ 0,7 %). Die Beschäftigung nahm im Jahr 2023 unter anderem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte zu. Hinzu kam eine steigende Er- werbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung. Diese positiven Effekte überwogen die dämpfen- den Effekte des demografischen Wandels. Der Beschäftigungsaufbau fand 2023 fast ausschließ- lich in den Dienstleistungsbereichen statt.

Laut den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hat die Produktion im deutschen Ma- schinen- und Anlagenbau 2023 im Jahresvergleich um real 0,6 % abgenommen. Trotz einer an- fänglichen Stabilisierung durch hohe Auftragsbestände im ersten Halbjahr, ließ diese Unterstüt- zung nach, da die Auftragsdynamik durchweg schwach blieb. Schon zu Beginn des Jahres waren deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Eine positive Wende blieb aus. Ein schwieriges Wirtschafts- umfeld mit großer Unsicherheit führte zu einer merklichen Zurückhaltung bei den Bestellungen, was in einem um 12 % geringeren Bestellvolumen im Vergleich zum Vorjahr resultierte. Obwohl die Auftragsreichweite Ende des Jahres mit 10,2 Monaten immer noch hoch war, hat sie im Ver- gleich zum Höchststand von 12,2 Monaten im Juli und August 2022 deutlich abgenommen.

Die durchschnittliche Auftragsreichweite verbirgt jedoch eine sehr unterschiedliche Verteilung in- nerhalb der Branche. Eine Umfrage ergab, dass 60 % der Unternehmen bereits eine unterdurch- schnittliche Auftragsreichweite verzeichnen, und 34 % meldeten Produktionsbehinderungen we- gen Auftragsmangels. Dies führte zu einer Reduzierung der Kapazitätsauslastung von 88,8 % im Juli auf 85,9 % im Oktober. Die wirtschaftliche Abkühlung beeinflusst mit sinkenden Einstellungs- zahlen zunehmend auch den Arbeitsmarkt. Trotzdem konnte die Beschäftigtenzahl in größeren Betrieben dank des Arbeitskräftemangels und der demografischen Entwicklung um 1,3 % steigen, was einem Zuwachs von ca. 13.600 Stellen entspricht.

Trotz der sinkenden Produktion führten höhere Durchschnittspreise für Maschinenbauprodukte zu einem nominalen Umsatzwachstum von 7 %. Der Produktionswert wurde am Jahresende auf etwa 254 Milliarden Euro geschätzt, während der Umsatz auf 264 Milliarden Euro anstieg.

2. Geschäftsverlauf der DATRON AG

Insgesamt konnte die DATRON AG im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 280 Maschinen verkaufen, wobei der Schwerpunkt im Bereich der industriellen CNC-Fräsmaschinen lag. Rund 100 Maschi- nen der kompakten DATRON neo Fräsmaschine und über 120 Maschinen der Baureihen DATRON

M8Cube und DATRON MLCube waren darin enthalten. Die deutliche Mehrzahl der Maschinen- verkäufe beinhaltete die (r)evolutionäre Steuerungssoftware "DATRON next". Die im Geschäfts- jahr 2019 im deutschen Markt eingeführte DATRON MXCube komplettiert das Produktportfolio im Bereich der High-SpeedCNC-Fräsmaschinen und ermöglicht automatisierbare Produktions- lösungen. Um die Leistungsfähigkeit der kompakten Fräsmaschine DATRON neo noch wei- ter zu erhöhen, wurde die Maschine weiterentwickelt und verspricht in der neuen Modellreihe

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LAGEBERICHT

DATRON AG, Mühltal | Zum 31.12.2023

"DATRON neo Series 2", eine noch höhere Produktivität und Prozesssicherheit für den Anwender. Mit einem Verkauf von rund 20 Dosiermaschinen bewegte sich in diesem Segment die Anzahl der verkauften Maschinen auf Vorjahresniveau.

Auch das Produktsegment der Werkzeuge und die damit verbundenen Dienstleistungen im Ser- vicebereich zeigten eine positive Entwicklung, wobei die überproportionalen Wachstumsraten im Servicebereich hier hervorstechen. Insbesondere Fräswerkzeuge für Anwendungen im Dentalbe- reich stellen nach wie vor einen bedeutsamen Markt innerhalb des Segments dar.

Die nachfolgende Tabelle stellt die einzelnen Geschäftsbereiche inklusive der Vorjahreswerte und der prozentualen Veränderung im Hinblick auf Umsatz und Auftragseingang dar.

Umsatz (in T€)

Auftragseingang (in T€)

2023

2022

in %

2023

2022

in %

DATRON Maschinensysteme

35.731

34.323

4 %

33.998

38.161

- 11 %

CNC/Dental Fräswerkzeuge

11.830

11.393

4 %

12.011

11.589

4 %

Service und Sonstige

12.175

11.376

7 %

11.251

10.751

5 %

Gesamt

59.736

57.092

5 %

57.260

60.501

-5 %

Der Umsatzbereich Service und Sonstige inkludiert in dieser Darstellung auch die sonstigen Er- löse gem. BilRUG in Höhe vonT€ 962 (VorjahreswertT€ 694). Bei den Auftragseingängen werden diese sonstigen Erlöse jedoch nicht erfasst. Das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz be- trug (bereinigt um diesen BilRUG Effekt) für das Geschäftsjahr 2023 demnach 0,97 (Vorjahreswert 1,07).

Bei der geografischen Verteilung des Umsatzes bzw. des Auftragseingangs nach Regionen im Be- richtszeitraum (Vergleich zum Vorjahr in Klammern) zeigt sich folgendes prozentuales Bild:

2023 (2022)

Deutschland

EU

USA/Kanada

Sonstige

Umsatz

48 % (48 %)

27 % (27 %)

11 % (12 %)

14 % (13 %)

Auftragseingang

51 % (47 %)

27 % (28 %)

10 % (13 %)

12 % (12 %)

Im Laufe des Berichtsjahres verzeichneten nahezu alle Regionen Wachstumstendenzen. Die Region USA/Kanada hingegen blieb hinter dem Vorjahr zurück. In der Europäischen Union zeigten sich überproportional positive Entwicklungen in Österreich, der Slowakei sowie in Frankreich. Rund 50 % der Werte aus der Region "Sonstige" resultierten aus dem EU-Ausland, maßgeblich aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich.

Nach einer Phase der Zurückhaltung im Vorjahr, erlebte die Welt im Geschäftsjahr 2023 eine Renaissance von Branchenevents und Fachmessen. Die DATRON AG, zusammen mit ihren Toch- tergesellschaften und Vertriebspartnern, nutzte diese Gelegenheit, um ihre Zielgruppen mit den DATRON Lösungen bei Live- Veranstaltungen wieder persönlich anzusprechen. Den Auftakt mach- te das DATRON Sales Partner Meeting im Februar, das zum ersten Mal seit dem Ausbruch der COVID-Pandemie wieder in Präsenz stattfinden konnte. Mehr als 20 Vertreter aus dem Netzwerk derTochter- und Partnerunternehmen kamen, nahe des Hauptsitzes in Mühltal zusammen, um Be- ziehungen zu festigen, neue DATRON Produkte zu entdecken und die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks zu intensivieren.

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Lagebericht

Im März präsentierte sich DATRON auf der InnoteQ in Bern, der führenden Messe für die Ferti- gungsindustrie in der Schweiz, und stellte ausgewählte, global anerkannte Maschinen- und Werk- zeughighlights vor. Gleichzeitig fokussierte DATRON France S.A.S. auf der Global Industrie in Lyon auf den Energieverbrauch von Produktionsanlagen und effizientes Ressourcenmanagement.

Die 100. IDS in Köln markierte eine Rückkehr zu normalen Bedingungen und bot der DATRON AG die Plattform, um ihre Neuausrichtung im Werkzeugbereich unter dem neuen Markennamen DATRON Tool Technology zu präsentieren, welcher nun Werkzeuge für dentale und industrielle Anwendungen umfasst. Das farbenfrohe Messekonzept von DATRON hob sich deutlich von den Mitbewerbern ab und erhielt positive Rückmeldungen.

Im ersten Halbjahr 2023 stellte DATRON in Zusammenarbeit mit seinen Partnern seine Technolo- gielösungen auf führenden europäischen Industriemessen erfolgreich vor, darunter die MESCPE in Bologna, die Advanced Machine Tools in Barcelona und weiteren. Ein Highlight war das jähr- licheTechnologie-Seminar in Brünn sowie dieTeilnahme an der Australian Manufacturing Week.

In der D-A-CH-Region fand der traditionelle DATRONTech Day im April am Hauptstandort in Mühl- tal-Traisa statt, der ein dynamisches Live-Programm bot und die neuesten Produktentwicklungen präsentierte. Besonders gefeiert wurden Anwendungen, die DATRONs Kompetenzen in Automati- sierung und Präzisionsfrästechnik demonstrierten. DerTech Day diente auch als erfolgreiche Platt- form für das Recruiting von Nachwuchs- und Fachkräften.

Für den deutschen Markt organisierte das DATRON Produktmarketing im Juni eine Reihe von Open House- Veranstaltungen, die die Bedeutung persönlicher Beziehungen zu den Zielgruppen unterstrichen. Das erste Geschäftshalbjahr wurde mit der digital durchgeführten ordentlichen Hauptversammlung abgeschlossen, die aus der DATRONTech Academy gestreamt wurde.

Auch das zweite Halbjahr 2023 war eine durchweg höchst geschäftige Phase für die marktbear- beitenden DATRON Spezialisten-Teams. In Vorbereitung der baldigen Marktreife der Innovations- produkte im Dosierbereich wurde der Internationale Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Fahrzeug- kongress & Ausstellung (FCVC), der Bedeutung für die nachhaltige Mobilität im Juli hervorhob, erster Fokus-Termin. Kurz darauf folgte im gleichen Monat Juli ein Messe- Auftritt auf der EMAX in Malaysia, auf der sich DATRON SEA im Umfeld der neuesten Trends im Maschinenbau und in der Elektromobilität mit ausgewähltenTechnologie-Lösungen präsentierte.

Im Herbst fand endlich die langersehnte EMO wieder in Hannover statt, nachdem sie in 2021 der Corona-Pandemie zum Opfer fiel. DATRON hatte sich für diese allergrößte Branchen-Messe umfangreich vorbereitet und stellte den Kundennutzen in all seinen Facetten unter dem Slogan "Optimizing Efficiency" in den Fokus seiner Fachmesse- Aktivitäten. Auf einem großzügigen Show-Floor demonstrierte DATRON sein komplettes Produkt-Spektrum für die Metallbearbeitung live und unter Span.

Trotz der geopolitischen Umstände erfreuten sich Aussteller und Gäste an der Präsenz auf dieser Weltleitmesse. Der persönliche Kontakt unter Partnern und Kunden ist nach wie vor der erfolg- reichste Ansatz bei der Anbahnung von Verkäufen erklärungsbedürftiger Investitionsgüter. Ent- sprechend groß war der Zuspruch der Besucher, auch auf dem DATRON Messestand, auf dem digitale Monitoring-produkte und die Maschinensteuerung DATRON next, kollaborative Robotik mit DATRON CoboLoad und die High-Speed-Fräsmaschine DATRON MXCube zu den größten Be- suchermagneten gehörten.

Im Oktober zeigte DATRON ausgewählte Werkzeugmaschinen auf zwei parallel stattfindenden Ver- anstaltungen: Die Motek, die in Zusammenarbeit mit einem Automationsanbieter durchgeführt wurde und die MSV Brünn, auf der DATRON durch die Tochtergesellschaft DATRON Technology s.r.o. vertreten war.

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Datron AG published this content on 02 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 02 May 2024 11:52:09 UTC.