Konzernabschluss

DER DATRON AG INKLUSIVE DES LAGEBERICHTS

2023

Konzernabschluss

03 Konzern-Lagebericht

  1. Konzern-Kapitalflussrechnung
  2. Konzern-Bilanz

21 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

22 Konzern-Anhang

  1. Konzern-Anlagenspiegel
  2. Konzern-Eigenkapitalspiegel
  3. Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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KONZERN-LAGEBERICHT

DATRON AG, Mühltal | Zum 31.12.2023

I. Grundlagen des Unternehmens

Geschäftsmodell der DATRON Unternehmensgruppe

Die DATRON AG mit Sitz in Mühltal-Traisa ist auf die Entwicklung, Fertigung und den Verkauf von High-Speed Fräsmaschinen, dazu passenden Fräswerkzeugen, Präzisionsdosiermaschinen, maß- geschneiderter Software sowie umfangreichen Kundendienstleistungen ausgerichtet. Die Fräs- maschinen von DATRON ermöglichen die genaue Bearbeitung von Materialien wie Aluminium und Verbundwerkstoffen mit hohen Geschwindigkeiten, während die Hochleistungs-Dosierma- schinen vor allem in der industriellen Dicht- und Klebetechnik zum Einsatz kommen. Das Angebot von DATRON wird durch selbst entwickelte Fräswerkzeuge und ein breites Spektrum an Kunden- dienstleistungen, einschließlich Schulungen, Serviceleistungen sowie den Verkauf von Zubehör und Ersatzteilen, komplettiert.

DATRON setzt auf einen technologiegetriebenen Ansatz, der Innovation und kundenorientierte Lösungen betont. Rund 22 % der Belegschaft sind direkt in technologischen Bereichen tätig, was das Unternehmen in die Lage versetzt, schnell auf Marktveränderungen und neue Verarbeitungs- methoden zu reagieren.

Im Bereich der Fräsbearbeitung, wo jede Anforderung einzigartige Herausforderungen mit sich bringt, hat sich DATRON durch seine langjährige Praxiserfahrung und sein modulares Produktan- gebot etabliert. Das Unternehmen bietet kundenspezifische Lösungen an, die von der 3-achsigen bis hin zur hochpräzisen oder kosteneffizienten Mehrachsenbearbeitung reichen. Die CNC-Fräs- maschinen von DATRON zeichnen sich durch ihre Robustheit, Langlebigkeit, intelligente Steue- rung und modulares Zubehör aus. Insbesondere in Kombination mit den kleinen Werkzeugen von DATRON erzielen diese Maschinen ausgezeichnete Ergebnisse bei der Bearbeitung verschiedens- ter Materialien.

DATRON Fräsmaschinen überzeugen zudem nicht nur in der Bearbeitung von Aluminiumplatten und -profilen, sondern auch bei der Umsetzung von komplexen Freiformen, anspruchsvollen 3D- Gravuren, hochglänzenden Oberflächen und bei der präzisen Kleinteilfertigung. Anwendungen aller Art werden mit hoher Qualität bei gleichzeitig niedrigem Energieverbrauch ermöglicht. Zu den weltweit nachgefragten Modellen zählen die DATRON neo, DATRON M8Cube und DATRON MLCube, ergänzt durch die industriefokussierte DATRON MXCube.

Seit über 30 Jahren entwickelt DATRON eigene Steuerungslösungen, wobei die Einführung der DATRON next Steuerungsgeneration im Jahr 2016 eine bedeutende Marktposition sicherte. Diese innovative Maschinensoftware ermöglicht die Bedienung aller DATRON Maschinentypen durch intuitive Wisch- und Touch-Gesten. Mit dem DATRON ToolAssist, einem Werkzeugwechsler, der außerhalb des Bearbeitungsraums platziert ist, setzt das Unternehmen neue Standards in Bedien- komfort, Effizienz und Werkzeugmanagement.

Die DATRON Unternehmensgruppe beschäftigt weltweit 311 Mitarbeitende, nicht eingerechnet Vorstände und Auszubildende. Neben Standorten in Deutschland (DATRON AG und DATRONTool Technology GmbH) werden Tochtergesellschaften in Frankreich (DATRON France SAS und DA- TRON Real Estate France SAS), Österreich (DATRON Austria GmbH), der Slowakei (DATRON-Technology s.r.o., einschließlich der mittelbaren Beteiligung in Tschechien) und Singapur (DATRON SEA Pte. Ltd.) unterhalten. Mit Ausnahme der Besitzgesellschaft DATRON Real Estate France SAS unterhalten alleTochtergesellschaften unabhängige Vertriebs- und Servicestrukturen.

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung an der DATRON FRANCE SAS wurden 10 % des Stammkapitals mit Wirkung zum 08. Dezember 2023 an die dort langjährig erfolgreich tätige Geschäftsführerin übertragen.

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Konzern-Lagebericht

Die Konzernstruktur der DATRON Gruppe stellt sich zum Ende des Geschäftsjahres 2022 wie folgt dar:

DATRON AG

DATRON

DATRON

DATRON

DATRON

France SAS

Austria GmbH

Tool Technology GmbH

Technology s.r.o. (Slowakei)

80% Beteiligung

80% Beteiligung

80% Beteiligung

80% Beteiligung

DATRON

DATRON

DATRON

Real Estate France SAS

SEA PTE. LTD. (Singapur)

Technology CZ s.r.o. (Tschechien)

100% Beteiligung

100% Beteiligung

100% Beteiligung

Die DATRON Gruppe hat sich global etabliert, indem sie Industrieprodukte durch Direktvertrieb und über Handelspartner vermarktet und verkauft. Ihre Zielgruppen umfassen vor allem Ferti- gungsunternehmen, die Bauteile aus Aluminium, Komposit-Materialien und Kunststoff herstellen. Diese Teile finden in verschiedenen Branchen Verwendung, darunter die Elektro- und Automobil- industrie sowie der Werkzeug- und Formenbau. Auch in der Dentalindustrie hat sich DATRON mit seinen High-Speed Fräswerkzeugen als zuverlässiger Anbieter bewiesen. Das Produkt-Portfolio beinhaltet ebenso Nischenprodukte wie beispielsweise Dosieranlagen für Dicht- und Klebstoffe, die zu den erfolgreichenTechnologie-Spezialisierungen gehören.

Dank der modularen Konzeption der DATRON Maschinen lässt sich eine spezifische Anpassung an die Bedürfnisse einzelner Kunden einfach umsetzen. Ihre innovative Konstruktion sorgt für eine hohe Energie-Effizienz, was sie, auch unter aktuellen energiewirtschaftlichen Bedingungen, im Vergleich zu ähnlichen Maschinen kosteneffektiver macht.

Effizienz ist eine der zentralen Tugenden aller DATRON Technologie-Lösungen. Die Effizienz der Maschinen, gekennzeichnet durch ihren geringen Platzbedarf bei gleichzeitig großem Arbeitsbe- reich, hoher Leistungsfähigkeit und niedrigem Energieverbrauch, hat dazu beigetragen, dass die Bearbeitung von Aluminium in der Elektroindustrie sowie die Metall- und Kunststoffverarbeitung in verschiedenen Branchen zu den gewinnbringenden Hauptgeschäftsfeldern von DATRON zählen. DATRON Maschinen sind deutlich kompakter als die großvolumigen Bearbeitungszentren der Konkurrenz. Zu den weiteren technischen Alleinstellungsmerkmalen gehören unter anderem die Verwendung von Minimalmengenkühlschmierung mit Ethanol statt herkömmlicher Kühlmethoden, äußerst hohe Drehzahlen und der Einsatz kleiner Werkzeuge.

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KONZERN-LAGEBERICHT

DATRON AG, Mühltal | Zum 31.12.2023

Seit ihrer Gründung Mitte 2018 konzentriert sich die DATRONToolTechnology GmbH innerhalb der DATRON Firmengruppe auf die Forschung, Entwicklung und Produktion von Werkzeugen für die Hochgeschwindigkeitsbearbeitung. Diese Fokussierung spiegelt den zunehmenden Wert qualita- tiv hochwertiger Fräswerkzeuge im Portfolio des Gesamtunternehmens wider und adressiert die ambitionierten Ziele der DATRON AG. Dazu gehören die Verbesserung des internen technischen Wissens, die Festigung der Marktposition und die Erweiterung der Erfolge bei der Anmeldung von Patenten in der Sparte der High-Speed Zerspanungswerkzeuge. Bei der DATRONToolTechnology GmbH leisten Top-Experten mit umfassender Erfahrung in Fräs- und Schleiftechnologien einen wesentlichen Beitrag zum Nutzen der Kunden.

Die Expertise von DATRON im Segment der Zerspanungswerkzeuge beruht seit 1988 auf kontinu- ierlicher Forschungs- und Entwicklungsarbeit, einschließlich der Zusammenarbeit mit namhaften Instituten wie dem PTW derTU Darmstadt und renommierten Partnern im Bereich der Schleiftech- nik. Als zentrale Einheit der Unternehmensgruppe verbindet die DATRON Tool Technology GmbH Experten verschiedener Fachrichtungen an einem strategischen Knotenpunkt, um Synergien so- wohl intern als auch mit externen Partnern zu fördern.

Seit der Firmengründung im Jahr 1969 hat sich DATRON, mehrheitlich im Besitz der Gründerfami- lie, von einem Auftragsentwickler zu einem Hersteller von Spezialmaschinen entwickelt und blickt auf eine beeindruckende Wachstumsgeschichte zurück. Herzstück von DATRON sind von jeher die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich auch zukünftig mit ihrem Fachwissen und ihrer hohen Einsatzbereitschaft die fortlaufende Innovationskraft des Unternehmens sichern. Das überwie- gend positive Feedback der Kunden motiviert sie täglich, sich in ihren vielfältigen Tätigkeiten zu verbessern und neue Höchstleistungen zu erzielen.

Forschung und Entwicklung

Im Geschäftsjahr 2023 stand das Thema Effizienz-Steigerung in der Fräsbearbeitung erneut im Zentrum der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Auf dem DATRON Tech Day im April ent- hüllte das Unternehmen Automatisierungslösungen, die im späteren Messe-Herbst das Fachpub- likum in ihren Bann zogen.

Dazu gehörte eine neue Variante der DATRON MLCube, die mit dem DATRON ToolAssist für auto- matischen Werkzeugwechsel und einem Späneförderer ausgestattet wurde. Sie ermöglicht durch zwei weit öffnende Fronttüren eine einfache Beladung trotz des umfangreichen Bearbeitungs- raums, inklusive der Option zur Kranbeladung. Der neue Greifer DATRON CoboLoad optimiert die automatisierte Bearbeitung von Plattenmaterial, indem er sich nahtlos in die Vakuumspanntech- nik integriert und an einem 6-Achs-Roboter montiert, Rohteile in variierender Dicke entsprechend der Programmierung des Bauteils handhabt. Nach Fertigstellung legt der Greifer dieTeile gesam- melt in einem Lager für Fertigteile ab. Die Wechseltischlösung DATRON ShuttleLoad steigert die Effizienz der DATRON MXCube in der Serienproduktion durch eine optionale Erweiterung mit zwei unabhängigen Wechseltischen, die auf Bedarf in den Arbeitsbereich einfahren und nach Bearbei- tung wieder herausfahren. Dies ermöglicht dem Bediener, während des Fräsvorgangs auf einer Tischseite, die andere Seite neu zu bestücken.

Im Rahmen eines Kundenprojektes konnte eine innovative Automatisierungslösung umgesetzt werden, die den Einsatz von zwei DATRON MXCube Maschinen mit Portal-Ladern und einer aus- gefeilten Spanntechnologie umfasst. Ein darüber installierter Drei-Achs-Linear-Portalroboter führt die Rohteile mittels der automatischen Fronttür von oben in die Maschine ein. Die Bearbeitung der Teile erfolgt in drei Schritten, nach denen sie vom Portalroboter automatisch gereinigt und um- positioniert werden. Diese Konfiguration ermöglicht einen effizienten, vollautomatischen Betrieb über den ganzenTag, was zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz führt.

Die Neuentwicklung einer neuen Dosiermaschine ging im Geschäftsjahr mit großen Schritten voran. Noch in 2023 konnten mehrere Prototypen gebaut und Vorserien-Maschinen bei Testkunden ein- gebracht werden. Bis zum Jahresende waren alle Vorbereitungen für den Marktstart auf demTech

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Day im April 2024 abgeschlossen. Dieses Projekt wurde im Rahmen des Förderprogramms "Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand" (ZIM) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Auch im Bereich des CNC-Zubehörs wurden beachtliche Weiterentwicklungen erzielt. Der DATRON ToolAssist Werkzeugwechsler konnte durch gezielte Softwareanpassungen in seiner Einmess- Genauigkeit und der Präzision der Wechselposition signifikant verbessert werden. Auch der DATRON 3D-Messtaster erfuhr eine umfassende Überarbeitung, bei der insbesondere die Konst- ruktion der Messkapsel mechanisch stark verbessert und die Wärmebeständigkeit des Arms mit- tels einer Kunststoffummantelung des Aluminiumkerns gesteigert wurde. Auch dieses Produkt wird auf dem nächsten DATRON Tech Day erstmalig dem Fachpublikum vorgestellt. Diese inno- vativen Sprühdüsen sind nun unter anderem in der Lage, neben Ethanol auch spezielle Öle zu vernebeln und das Kühlschmiermittel in einem präzisen Strahl direkt auf die Schneide zu lenken. Die Einstellung von Blaskraft und Fördermenge erfolgt dabei unabhängig voneinander, was selbst bei höchsten Drehzahlen eine effiziente Kühlmittelzufuhr zur Werkzeug-Schneide und eine Unter- stützung beim Späne-Abtransport gewährleistet.

Um DATRON Kunden zukünftig in Bezug auf die DATRON next Maschinensteuerung noch schneller adäquaten Mehrwert bieten zu können, wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr mit der Optimie- rung der Prozesse begonnen. Finales Ziel ist es, die Anzahl der DATRON next Software-Releases auf vier pro Jahr zu steigern und den gesamten Prozess von der Anfrage bis zur Verfügbarkeit für den Kunden zu beschleunigen.

Mit der DATRON next Version 3.0 konnte ein wesentliches technologisches Update der system- immanenten Infrastruktur durchgeführt werden, in Zuge dessen der CNC-Kern, TwinCat und

.Net 7 (Framework) aktualisiert wurden. Diese Anpassungen erweitern den Funktionsumfang, verbessern die Leistung und bereiten die Software- Infrastruktur auf kontinuierlicheWeiterentwick- lungen vor. Zudem fördern Investitionen in die Architektur der nächsten Generation zukünftige Erweiterungen und erhöhen die Effizienz des DATRON Software- Entwicklungsteams.

Im Fokus der Software-Entwicklungstätigkeiten stand in 2023 die Erweiterung der Nutzbarkeit von DATRON next für Dosiermaschinen, wodurch das Erfolgsmodell einem breiteren Spektrum an Maschinen und somit einer größeren Kundengruppe zugänglich gemacht wird. Darüber hinaus ermöglicht die Entwicklung einer Infrastruktur für die Integration externer Hardware eine Verein- fachung der Kompatibilität mit externer Hardware bei Dosiermaschinen und erleichtert Automa- tisierungsprojekte sowie kundenspezifische Entwicklungen. Dies ermöglicht es DATRON, Kunden schneller die benötigten Lösungen bereitzustellen. Darüber hinaus wurden viele neue DATRON next Features entwickelt, die neben anderenTechnologie-Vorteilen das Messen, die Übersichtlich- keit und Bedienfreundlichkeit und erleichterte Anbindung via API-Schnittstelle betrafen.

Ein weiterer Meilenstein für den DATRON Qualitätsstandard ist das hausinterne Geometrie- protokoll, welches Kunden seit kurzem erhalten. Es hält die beim Bau der Maschine durchgeführten Messungen nach erfolgter Kompensation fest und weist so den tadellosen geometrischen Zustand der Kundenmaschine bei Auslieferung nach.

Ein neuer Qualitätsbenchmark wurde mit der Einführung des neuen DATRON Prüfwerkstücks ge- setzt. Dieses dient als Maßstab für die Präzision der Fertigung mit DATRON Fräsmaschinen und findet Anwendung in Vergleichsanalysen zur Bewertung von Maschinen. Dabei werden Aspekte wie Statik, Dynamik, Robustheit und Fertigungsgenauigkeit untersucht. Das Prüfwerkstück hilft bei der Optimierung, bietet eine Grundlage für Analysen und unterstützt die regelmäßige Über- prüfung der Maschinenleistung. Es ist ein wertvolles Instrument bei der Anschaffung und beim Verkauf von Maschinen, ermöglicht die Bewertung der Systemleistung vor dem Ablauf der Garan- tie- und Gewährleistungsfristen und unterstützt die Wartungsprozesse.

Die Gesamtaufwendungen für Forschung und Entwicklung betrugen im Geschäftsjahr 2023 T€ 3.133 (VorjahrT€ 3.178) und lagen bei rund 4,9 % der Konzernumsatzerlöse (Vorjahr 5,3 %).

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II. Wirtschaftsbericht

Gesamtwirtschaftliche branchenbezogene Rahmenbedingungen

Angesichts des anhaltend unsicheren politischen und wirtschaftlichen Umfelds sowie der ge- stiegenen Finanzierungskosten fiel die Nachfrage nach Investitionsgütern schwächer aus als im Vorjahr. Trotz rückläufiger Auftragseingänge entwickelten sich die Umsätze im stark zyklischen Maschinenbau im Jahr 2023 dennoch teilweise robust, da die Auftragsbestände zu Jahresbeginn vielerorts noch überdurchschnittlich hoch waren und somit die Produktion und den Umsatz puffer- ten. In der zweiten Jahreshälfte ließ die Unterstützung durch die Auftragspolster jedoch nach, so dass die Umsatzentwicklung preisbereinigt meist negativ ausfiel. Auf Jahressicht stagnierte der Maschinenumsatz preisbereinigt nach Schätzung derVDMA-Volkswirte im Jahr 2023 weltweit. Nur in wenigen Ländern verlief die Entwicklung besser. Mit Blick auf die TOP-10-Maschinenbaustand- orte sind hier Indien (+ 10 %), das Vereinigte Königreich (+ 5 %) und China (+ 2 %) zu nennen.Trotz Investitionsförderprogrammen war die Umsatzentwicklung in den USA und im Euro-Raum mit real

  • 3 bzw. - 1 % rückläufig. Noch stärker ist der Umsatzrückgang in Süd-Korea (- 5 %) und Japan (- 6 %) ausgefallen.

In der EU-27 wuchs das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2023 laut dem Internationalen Währungs- fonds kaum. Der Anstieg wird auf + 0,5 % geschätzt. Das ist weniger als vor einem Jahr erwartet und ein merklicher Wachstumsverlust gegenüber dem Kalenderjahr 2022 (+ 3,4 %). Der private Konsum entwickelte sich angesichts der anhaltend hohen Inflation von + 6,4 % im EU-Durch- schnitt schwach. Sowohl Exporte als auch die Importe schrumpften. Die Investitionen stiegen in der EU-27 voraussichtlich um + 1 %. Die Ausrüstungsinvestitionen entwickelten sich mit + 4 % abermals dynamischer, wobei die Niederlande, Frankreich und erneut Italien die Wachstumstrei- ber waren. Die Industrieproduktion in der EU wurde durch die schwache Nachfrage und die hohen Energiekosten gedämpft. Zudem litt die Nachfrage nach Investitionsgütern unter den gestiegenen Finanzierungskosten. Die EU-Maschinenproduktion schrumpfte nach vorläufigen Zahlen preis- und kalenderbereinigt um - 1,4 %, nach + 5 % Wachstum im Vorjahr.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag im Jahr 2023 nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 0,3 % niedriger als im Vorjahr. Die gesamtwirtschaftliche Entwick- lung in Deutschland kam im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken. Zudem dämpften die trotz der jüngsten Rückgänge nach wie vor hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen die Kon- junktur. Hinzu kamen ungünstigere Finanzierungsbedingungen aufgrund der gestiegenen Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland. Damit setzte sich die Erholung der deut- schen Wirtschaft vom tiefen Einbruch im Corona-Jahr 2020 nicht weiter fort.

Die Entwicklung der Bruttowertschöpfung verlief im Jahr 2023 in den einzelnen Wirtschaftsberei- chen sehr unterschiedlich: Die Wirtschaftsleistung im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewer- be) ging insgesamt deutlich um 1,8 % zurück. Entscheidend dafür war eine sehr viel niedrigere Produktion im Bereich Energieversorgung. Das Verarbeitende Gewerbe, das fast 85 % des Produ- zierenden Gewerbes (ohne Bau) ausmacht, war im Jahr 2023 preisbereinigt ebenfalls im Minus (- 0,3 %). Positive Impulse kamen hier vorrangig aus der Automobilindustrie und dem sonsti- gen Fahrzeugbau. Dagegen sanken Produktion und Wertschöpfung in den energieintensiven In- dustriezweigen wie der Chemie- und Metallindustrie erneut, nachdem die Wirtschaftsleistung in diesen Branchen bereits 2022 besonders negativ auf die steigenden Energiepreise reagiert hatte. Im Baugewerbe machten sich neben den weiterhin hohen Baukosten und dem Fachkräftemangel insbesondere die zunehmend schlechteren Finanzierungsbedingungen bemerkbar. Die meisten Dienstleistungsbereiche konnten ihre wirtschaftlichen Aktivitäten im Vorjahresvergleich erneut ausweiten und stützten so die Wirtschaft im vergangenen Jahr.

Der Staat reduzierte im Jahr 2023 erstmals seit fast 20 Jahren seine preisbereinigten Konsum- ausgaben (- 1,5 %). Das lag vor allem am Wegfall staatlich finanzierter Corona-Maßnahmen wie Impfungen und Ausgleichszahlungen für freie Bettenkapazitäten in Krankenhäusern. In Ausrüs-

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Konzern-Lagebericht

tungen - das sind vor allem Investitionen in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge - wurde dagegen preisbereinigt deutlich mehr investiert als im Jahr 2022 (+ 3,0 %). Dazu trug vor allem der Anstieg der gewerblichen Pkw-Neuzulassungen bei, der durch den bis August 2023 geltenden Umweltbonus für Elektroautos im Firmenwagenbereich verstärkt wurde. Die verhaltene weltwirtschaftliche Dynamik und die schwache inländische Nachfrage im Jahr 2023 machten sich auch beim Handel mit dem Ausland bemerkbar, der trotz sinkender Preise zurückging. Dabei sanken die Importe (preisbereinigt - 3,4 %) kräftiger als die Exporte (preisbereinigt - 2,2 %). Damit kam es im Saldo zu einem positiven Außenbeitrag, der das BIP stützte.

Die Wirtschaftsleistung wurde im Jahr 2023 von durchschnittlich 45,9 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht (+0,7 %). Die Beschäftigung nahm im Jahr 2023 unter ande- rem durch die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte zu. Hinzu kam eine steigende Erwerbs- beteiligung der inländischen Bevölkerung. Diese positiven Effekte überwogen die dämpfenden Effekte des demografischen Wandels. Der Beschäftigungsaufbau fand 2023 fast ausschließlich in den Dienstleistungsbereichen statt.

Laut den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hat die Produktion im deutschen Maschinen- und Anlagenbau 2023 im Jahresvergleich um real 0,6 % abgenommen. Trotz einer anfänglichen Stabilisierung durch hohe Auftragsbestände im ersten Halbjahr ließ diese Unterstüt- zung nach, da die Auftragsdynamik durchweg schwach blieb. Schon zu Beginn des Jahres waren deutliche Rückgänge zu verzeichnen. Eine positive Wende blieb aus. Ein schwieriges Wirtschafts- umfeld mit großer Unsicherheit führte zu einer merklichen Zurückhaltung bei den Bestellungen, was in einem um 12 % geringeren Bestellvolumen im Vergleich zum Vorjahr resultierte. Obwohl die Auftragsreichweite Ende des Jahres mit 10,2 Monaten immer noch hoch war, hat sie im Ver- gleich zum Höchststand von 12,2 Monaten im Juli und August 2022 deutlich abgenommen.

Die durchschnittliche Auftragsreichweite verbirgt jedoch eine sehr unterschiedliche Verteilung innerhalb der Branche. Eine Umfrage ergab, dass 60 % der Unternehmen bereits eine unterdurch- schnittliche Auftragsreichweite verzeichnen, und 34 % meldeten Produktionsbehinderungen wegen Auftragsmangels. Dies führte zu einer Reduzierung der Kapazitätsauslastung von 88,8 % im Juli auf 85,9 % im Oktober. Die wirtschaftliche Abkühlung beeinflusst zunehmend mit sin- kenden Einstellungszahlen auch den Arbeitsmarkt. Trotzdem konnte die Beschäftigtenzahl in größeren Betrieben dank des Arbeitskräftemangels und der demografischen Entwicklung um 1,3 % steigen, was einem Zuwachs von ca. 13.600 Stellen entspricht.

Trotz der sinkenden Produktion führten höhere Durchschnittspreise für Maschinenbauprodukte zu einem nominalen Umsatzwachstum von 7 %. Der Produktionswert wurde am Jahresende auf etwa 254 Milliarden Euro geschätzt, während der Umsatz auf 264 Milliarden Euro anstieg.

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2. Geschäftsverlauf der DATRON Unternehmensgruppe

Insgesamt konnte der DATRON Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 280 Maschinen verkaufen, wobei der Schwerpunkt im Bereich der industriellen CNC-Fräsmaschinen lag. Rund

100 Maschinen der kompakten DATRON neo Fräsmaschine und über 120 Maschinen der Bau- reihen DATRON M8Cube und DATRON MLCube waren darin enthalten. Die deutliche Mehrzahl der Maschinenverkäufe beinhaltete die (r)evolutionäre Steuerungssoftware "DATRON next". Die im Geschäftsjahr 2019 im deutschen Markt eingeführte DATRON MXCube komplettiert das Pro- duktportfolio im Bereich der High-SpeedCNC-Fräsmaschinen und ermöglicht automatisierbare

Produktionslösungen. Um die Leistungsfähigkeit der kompakten Fräsmaschine DATRON neo noch weiter zu erhöhen, wurde die Maschine weiterentwickelt und verspricht in der neuen Modellreihe "DATRON neo Series 2", eine noch höhere Produktivität und Prozesssicherheit für den Anwender. Mit einem Verkauf von rund 20 Dosiermaschinen bewegte sich in diesem Segment die Anzahl der verkauften Maschinen auf Vorjahresniveau.

Auch das Produktsegment der Werkzeuge und die damit verbundenen Dienstleistungen im Ser- vicebereich zeigten eine positive Entwicklung, wobei die überproportionalen Wachstumsraten im Servicebereich hier hervorstechen. Insbesondere Fräswerkzeuge für Anwendungen im Dentalbe- reich stellen nach wie vor einen bedeutsamen Markt innerhalb des Segments dar.

In der beigefügtenTabelle sind die verschiedenen Geschäftsfelder zusammen mit den Werten des Vorjahres und den prozentualen Veränderungen im Hinblick auf den Umsatz und den Auftrags-

eingang aufgeführt.

Umsatz (in T€)

Auftragseingang (in T€)

2023

2022

in %

2023

2022

in %

DATRON Maschinensysteme

37.652

35.628

6 %

38.306

39.336

- 3 %

CNC/Dental Fräswerkzeuge

12.116

11.693

4 %

12.141

11.917

2 %

Service und Sonstige

14.048

12.581

12 %

13.233

11.827

12 %

Gesamt

63.816

59.902

7 %

63.680

63.080

1 %

Der Umsatzbereich Service und Sonstige inkludiert in dieser Darstellung auch die sonstigen Er- löse gem. BilRUG in Höhe von T€ 895 (Vorjahreswert T€ 639). Bei den Auftragseingängen werden diese sonstigen Erlöse jedoch nicht erfasst. Das Verhältnis von Auftragseingang zum Umsatz be- trug (bereinigt um diesen BilRUG Effekt) für das Geschäftsjahr 2023 demnach 1,01 (Vorjahreswert 1,06).

Bei der geografischen Verteilung des Umsatzes bzw. des Auftragseingangs nach Regionen im Berichtszeitraum (Vergleich zum Vorjahr in Klammern) zeigt sich folgendes prozentuales Bild:

2023 (2022)

Deutschland

EU

USA/Kanada

Sonstige

Umsatz

45 % (45 %)

32 % (30 %)

10 % (11 %)

13 % (14 %)

Auftragseingang

46 % (45 %)

34 % (32 %)

9 % (12 %)

11 % (11 %)

Im Laufe des Berichtsjahres verzeichneten nahezu alle Regionen Wachstumstendenzen. Die Region USA/Kanada hingegen blieb hinter dem Vorjahr zurück. In der Europäischen Union zeigten sich überproportional positive Entwicklungen in Österreich, der Slowakei sowie in Frankreich. Rund 50 % der Werte aus der Region "Sonstige" resultierten aus dem EU-Ausland, maßgeblich aus der Schweiz und dem Vereinigten Königreich.

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Konzern-Lagebericht

DATRON France bestätigte nach einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr das hohe Niveau mit einem Auftragswachstum von 67,62 % und einer Umsatzsteigerung von 16,0 % gegenüber dem Vorjahr, was zu einem profitablen Ergebnis führte.

DATRON Real Estate France, welches seine gewerbliche Immobilie in der Nähe von Annecy im Südosten Frankreichs an die DATRON France SAS sowie seit dem 01.01.2023 das im Gebäude befindliche Appartement an die DATRON AG vermietet und über keine eigenen Vertriebs- oder Servicestrukturen verfügt, erzielte im Geschäftsjahr 2023, wie geplant, erstmals ein leicht positives Jahresergebnis.

Die DATRON Austria GmbH verzeichnete trotz einer Steigerung des Auftragseinganges um 11,5 % sowie einer Umsatzsteigerung von 19,6 % aufgrund unvorhergesehener Kostensteigerungen ein leicht negatives Jahresergebnis.

Die DATRON Tool Technology GmbH setzte ihren Erfolgskurs seit der Gründung im Mai 2018 und dem Produktionsstart im Januar 2019 fort und erzielte erneut Zuwächse beim Auftragseingang sowie beim Umsatz um jeweils 12,0 % und verzeichnete wiederholt ein profitables Jahresergebnis.

Im vergangenen Geschäftsjahr 2023 trug DATRON Technology s.r.o. mit Standorten in der Slowakei und Tschechien als Standort für Vertrieb und Service im osteuropäischen Bereich der DATRON Unternehmensgruppe mit einem Anstieg des Auftragseingangs um 8,9 % und einem Umsatzwachstum von 24,6 % sowie einem positiven Jahresergebnis zum Erfolg des Konzerns bei.

Zur Neuordnung der vertrieblichen Aktivitäten im asiatischen Markt erwarb die DATRON AG den mit der DATRON SEA bei Gründung Mitte 2021 geschlossenen exklusiven Vertriebsvertrag zwischen diesen beiden Gesellschaften. Der diesbezügliche Veräußerungserlös beeinflusst das Jahresergebnis der DATRON SEA als Einmaleffekt.

"Das Jahr 2023 stellte den DATRON Konzern aufgrund geopolitischer Spannungen vor eine Vielzahl von Schwierigkeiten. Dennoch haben wir es geschafft, ein starkes und positives Ergebnis zu erzielen. Diesen Erfolg verdanken wir der harten Arbeit und dem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei DATRON und unseren Partnern auf der ganzen Welt, denen wir unseren tiefsten Dank aussprechen möchten. Auch unsere Tochterunternehmen entwickelten sich im Jahr 2023 positiv weiter. Wie schon im Vorjahr trugen nahezu alle mit einem gesamten EBIT von rund TEUR 6.033 entscheidend zum Konzernerfolg bei. Mit einem Kassenbestand von etwa 5,6 Millionen Euro zum Ende des Jahres 2023 bleibt der DATRON Konzern solide aufgestellt, um die Herausforderungen des laufenden Geschäftsjahres 2024 zu meistern. Wir beabsichtigen, unser profitables Wachstum nachhaltig fortzusetzen",

kommentierte Michael Daniel, CEO der DATRON AG, die Finanzzahlen 2023.

Im Laufe des Jahres 2023, nach einer Phase der Zurückhaltung im Vorjahr, erlebte die Welt eine Renaissance von Branchenevents und Fachmessen. Die DATRON AG, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften und Vertriebspartnern, nutzte diese Gelegenheit, um ihre Zielgruppen mit den DATRON Lösungen bei Live-Veranstaltungen wieder persönlich anzusprechen. Den Auftakt machte das DATRON Sales Partner Meeting im Februar, das zum ersten Mal seit dem Ausbruch der COVID-Pandemie wieder in Präsenz stattfinden konnte. Mehr als 20 Vertreter aus dem Netzwerk der Tochter- und Partnerunternehmen kamen, nahe des Hauptsitzes in Mühltal zusammen, um Beziehungen zu festigen, neue DATRON Produkte zu entdecken und die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks zu intensivieren.

Im März präsentierte sich DATRON auf der InnoteQ in Bern, der führenden Messe für die Fertigungsindustrie in der Schweiz, und stellte ausgewählte, global anerkannte Maschinen- und Werkzeughighlights vor. Gleichzeitig fokussierte DATRON France S.A.S. auf der Global Industrie in Lyon auf den Energieverbrauch von Produktionsanlagen und effizientes Ressourcenmanagement.

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Datron AG published this content on 02 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 02 May 2024 11:52:09 UTC.