Investoreninformation

Wien, 31. Juli 2023

Die Erste Group erwirtschaftet im ersten Halbjahr 2023 einen Nettogewinn von EUR 1.489,9 Mio

Finanzzahlen im Vergleich

Gewinn- und Verlustrechnung

in EUR Mio

Q2 22

Q1 23

Q2 23

1-6 22

1-6 23

Zinsüberschuss

1.444,9

1.769,0

1.792,2

2.837,0

3.561,1

Provisionsüberschuss

599,5

642,7

631,9

1.214,9

1.274,7

Handelsergebnis & Gewinne/Verluste von Finanzinstrumenten FVPL

1,2

35,3

171,3

-15,7

206,6

Betriebserträge

2.110,4

2.498,7

2.662,4

4.146,7

5.161,1

Betriebsaufwendungen

-1.050,1

-1.242,0

-1.230,2

-2.285,4

-2.472,2

Betriebsergebnis

1.060,3

1.256,7

1.432,3

1.861,3

2.688,9

Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten

85,1

20,7

8,3

26,0

28,9

Betriebsergebnis nach Wertberichtigungen

1.145,4

1.277,3

1.440,5

1.887,3

2.717,8

Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnendes

688,2

593,6

896,3

1.137,0

1.489,9

Periodenergebnis

Zinsspanne (auf durchschnittliche zinstragende Aktiva)

2,15%

2,50%

2,45%

2,16%

2,48%

Kosten-Ertrags-Relation

49,8%

49,7%

46,2%

55,1%

47,9%

Wertberichtigungsquote (auf durchschnittliche Kundenkredite, brutto)

-0,18%

-0,04%

-0,02%

-0,03%

-0,03%

Steuerquote

19,0%

18,5%

17,7%

19,0%

18,0%

Eigenkapitalverzinsung

15,7%

13,5%

18,7%

13,5%

16,2%

Bilanz

in EUR Mio

Jun 22

Mär 23

Jun 23

Dez 22

Jun 23

Kassenbestand und Guthaben

42.818

43.305

32.810

35.685

32.810

Handels- & Finanzanlagen

56.560

61.683

64.946

59.833

64.946

Kredite und Darlehen an Kreditinstitute

28.704

27.299

33.454

18.435

33.454

Kredite und Darlehen an Kunden

191.543

202.668

204.881

202.109

204.881

Immaterielle Vermögensgegenstände

1.315

1.335

1.328

1.347

1.328

Andere Aktiva

6.153

6.631

6.573

6.456

6.573

Gesamtaktiva

327.093

342.921

343.993

323.865

343.993

Finanzielle Verbindlichkeiten - Held for Trading

3.005

3.139

2.788

3.264

2.788

Einlagen von Kreditinstituten

36.665

29.876

25.669

28.821

25.669

Einlagen von Kunden

225.515

238.074

241.082

223.973

241.082

Verbriefte Verbindlichkeiten

31.226

38.246

40.646

35.904

40.646

Andere Passiva

6.796

7.103

7.072

6.599

7.072

Gesamtes Eigenkapital

23.886

26.483

26.735

25.305

26.735

Summe der Verbindlichkeiten und Eigenkapital

327.093

342.921

343.993

323.865

343.993

Kredit-Einlagen-Verhältnis

84,9%

85,1%

85,0%

90,2%

85,0%

NPL-Quote

2,2%

2,1%

2,0%

2,0%

2,0%

NPL-Deckungsquote (AC Kredite, ohne Sicherheiten)

91,8%

94,3%

96,7%

94,6%

96,7%

Texas-Quote

17,6%

15,8%

15,2%

16,4%

15,2%

CET1-Quote (final)

14,2%

14,0%

14,9%

14,2%

14,9%

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HIGHLIGHTS

GuV-Zahlen:1-6 2023 verglichen mit 1-6 2022

Bilanzzahlen: 30. Juni 2023 verglichen mit 31. Dezember 2022

Der Zinsüberschuss stieg aufgrund von Zinserhöhungen sowie des höheren Kreditvolumens deutlich auf EUR 3.561,1 Mio (+25,5%; EUR 2.837,0 Mio), am stärksten in Österreich. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.274,7 Mio (+4,9%; EUR 1.214,9 Mio). Zuwächse gab es in allen Kernmärkten, insbesondere bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen, aber auch in der Vermögensverwaltung. Das Handelsergebnis erhöhte sich auf EUR 270,4 Mio (EUR -532,5 Mio), die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, verringerte sich auf EUR -63,8 Mio (EUR 516,8 Mio). Die Entwicklung beider Positionen war hauptsächlich auf Bewertungseffekte zurückzu- führen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 5.161,1 Mio (+24,5%; EUR 4.146,7 Mio). Der Verwaltungs- aufwand erhöhte sich auf EUR 2.472,2 Mio (+8,2%; EUR 2.285,4 Mio). Aufgrund von Gehaltserhöhungen und Einmalzahlungen im Zusammenhang mit Pensionierungen stiegen die Personalaufwendungen auf EUR 1.459,1 Mio (+12,7%; EUR 1.294,7 Mio). Der Anstieg der Sachaufwendungen auf EUR 738,2 Mio (+2,9%; EUR 717,7 Mio) ist insbesondere auf höhere Aufwendungen für IT- und Raumaufwand zurückzu- führen. Die in den Sachaufwendungen verbuchten Beiträge in Einlagensicherungssysteme - für 2023 be- reits fast gänzlich verbucht - verringerten sich hingegen auf EUR 114,3 Mio (EUR 156,7 Mio). Im ersten Halbjahr 2022 hatte der Einlagensicherungsfall Sberbank Europe in Ungarn zu höheren Aufwendungen geführt. Die Abschreibungen beliefen sich auf EUR 274,9 Mio (+0,7%; EUR 273,0 Mio). Insgesamt stieg das Betriebsergebnis deutlich auf EUR 2.688,9 Mio (+44,5%; EUR 1.861,3 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 47,9% (55,1%).

Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich auf EUR 28,9 Mio bzw. auf

3 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR 26,0 Mio bzw. 3 Basispunkte). Positiv wirkten sich Nettoauflösungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien sowie Eingänge aus abge- schriebenen Forderungen (beides insbesondere in Österreich) aus. Im ersten Halbjahr gab es weder eine Aktualisierung der zukunftsgerichteten makroökonomischen Annahmen (FLIs) noch eine Berücksichti- gung von Expertenschätzungen (Stage Overlays). Insgesamt bestanden per Ende Juni daher unverändert krisenbezogene Kreditrisikovorsorgen von etwa EUR 900 Mio. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokun- denkredite war mit 2,0% (2,0%) stabil. Die NPL-Deckungsquote (ohne Sicherheiten) stieg auf 96,7% (94,6%).

Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -283,1 Mio (EUR -199,2 Mio). Die bereits für das gesamte Jahr 2023 erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds verrin- gerten sich (insbesondere in Österreich und Tschechien) auf EUR 113,7 Mio (EUR 139,0 Mio).

Die Bankenabgaben - derzeit in zwei Kernmärkten zu entrichten - stiegen auf EUR 121,1 Mio (EUR 110,9 Mio). Davon entfielen EUR 101,2 Mio auf Ungarn: Neben der regulären Bankensteuer von EUR 16,5 Mio (EUR 17,7 Mio) wurde eine von den Nettoerlösen des Vorjahres abhängige Sondersteuer in Höhe von EUR 47,9 Mio (EUR 49,9 Mio) verbucht (beide ebenfalls bereits für das gesamte Jahr 2023). Die ungari- sche Transaktionssteuer für das erste Halbjahr belief sich auf EUR 35,6 Mio (EUR 27,0 Mio). Die Banken- steuer in Österreich lag bei EUR 19,8 Mio (EUR 16,3 Mio). Darüber hinaus belasteten Bewertungsergebnisse den sonstigen betrieblichen Erfolg.

Die Steuern vom Einkommen beliefen sich auf EUR 438,6 Mio (EUR 315,2 Mio). Das den nicht beherr- schenden Anteilen zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich infolge wesentlich höherer Ergebnis- beiträge der Sparkassen - vor allem bedingt durch höhere Zinserträge - auf EUR 508,1 Mio (EUR 207,0

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Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis stieg dank des starken Betriebsergebnisses und der Nettoauflösungen von Risikovorsorgen auf EUR 1.489,9 Mio (EUR 1.137,0 Mio).

Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 24,5 Mrd (EUR 23,1 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter stieg das Harte Kernkapital (CET1, final) auf EUR 22,0 Mrd (EUR 20,4 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigen- mittel (final) stiegen auf EUR 28,1 Mrd (EUR 26,2 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Zwischengewinn des ersten Halbjahres berücksichtigt. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert, stieg auf EUR 147,7 Mrd (EUR 143,9 Mrd).

Die Harte Kernkapitalquote (CET1-Quote, final) belief sich auf 14,9% (14,2%), die Gesamtkapitalquote auf 19,0% (18,2%).

Die Bilanzsumme stieg auf EUR 344,0 Mrd (+6,2%; EUR 323,9 Mrd). Auf der Aktivseite verringerten sich Kassenbestand und Guthaben auf EUR 32,8 Mrd (EUR 35,7 Mrd), Kredite an Banken erhöhten sich - ins- besondere in Österreich und Tschechien - auf EUR 33,5 Mrd (EUR 18,4 Mrd). Die Kundenkredite stiegen seit Jahresende auf EUR 204,9 Mrd (+1,4%; EUR 202,1 Mrd), wobei sowohl das Privat- als auch das Unternehmenskreditvolumen Wachstum verzeichneten. Passivseitig gab es einen Rückgang bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 25,7 Mrd (EUR 28,8 Mrd). Die Kundeneinlagen stiegen in fast allen Kernmärkten - insbesondere in Österreich und Tschechien - auf EUR 241,1 Mrd (+7,6%; EUR 224,0 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis belief sich auf 85,0% (90,2%).

AUSBLICK 2023

Für 2023 hat sich die Erste Group das Ziel gesetzt, eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 15% zu erwirtschaften. Dazu werden vor allem vier Faktoren beitragen: Erstens, positives Wirtschaftswachstum in allen Kernmärkten (Österreich, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Kroatien und Serbien) trotz beträchtlicher geopolitscher und politischer Risiken, die, sollten sie schlagend werden, wohl negative Auswirkungen auf die Wirtschaftsleistung haben würden; zweitens, ein Zinsumfeld mit weitgehend stabi- len Zentralbankleitzinsen in Ländern wie Tschechien, Rumänien und Ungarn sowie deutlich gestiegenen Zinsen im Euroraum; drittens, ein Risikoumfeld, das wie schon im Jahr 2022 weiterhin von geringen Kre- ditausfällen geprägt ist, und schließlich die Fähigkeit der Erste Group, ihr digitales Angebot laufend durch Innovationen zu modernisieren und erfolgreich auszubauen. Werden diese Bedingungen erfüllt, sollten sich das Betriebsergebnis und die Kosten-Ertrags-Relation verbessern.

Ökonomen gehen davon aus, dass die Kernmärkte der Erste Group 2023 in der Lage sein werden, eine Rezession zu vermeiden und sogar ein reales BIP-Wachstum zu verzeichnen. Der Inflationsdruck sollte nach der 2022 aufgrund außerordentlich hoher Energiepreise zweistelligen Teuerung 2023 nachlassen. Anhaltend niedrige Arbeitslosenraten sollten die Wirtschaftsleistung in allen Märkten der Erste Group stützen. Die Leistungsbilanzsalden, die 2022 wegen außerordentlich hoher Energiepreise stark unter Druck gerieten, sollten sich 2023 dank eines Rückganges der Energiepreise wieder erholen. Auch die Fis- kallage sollte sich nach den im Jahr 2022 verzeichneten deutlichen Haushaltsdefiziten wieder verbes- sern. Die Staatsverschuldung sollte in allen Kernmärkten der Erste Group weitgehend stabil und damit wesentlich unter dem Durchschnitt der Eurozone bleiben.

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Vor diesem Hintergrund erwartet die Erste Group ein Nettokreditwachstum von etwa 5%. Dazu sollten sowohl das Retail- als auch das Firmenkundengeschäft in allen Märkten der Erste Group beitragen; insge- samt plant die Erste Group, in allen Märkten im Rahmen des Gesamtmarktes zu wachsen. Das Kredit- wachstum sollte zusammen mit einem günstigen Einfluss des Zinsumfeldes - wie oben beschrieben - zu einer Steigerung des Zinsüberschusses von rund 20% führen. Bei der zweiten wichtigen Einnahmenkom- ponente - dem Provisionsüberschuss - wird ein Anstieg von etwa 5% erwartet. Wie schon 2022 sollten wieder Wachstumsimpulse vom Zahlungsverkehr und von der Versicherungsvermittlung ausgehen, wäh- rend zusätzliche positive Beiträge aus dem Asset Management und dem Wertpapiergeschäft von einem konstruktiven Kapitalmarktumfeld abhängig sind. Das Handels- und Fair Value-Ergebnis, das 2022 deut- lich durch negative Bewertungseffekte aufgrund stark steigender Zinsen vor allem in der CEE-Region, aber auch in der Eurozone belastet wurde, sollte sich 2023 aufgrund des vermuteten Endes der Zinsan- stiege in der Eurozone und stabiler oder fallender Zinsen in der CEE-Region wieder normalisieren. Dies wird allerdings ganz erheblich vom tatsächlichen Zinsumfeld abhängig sein. Die übrigen Einkommens- komponenten sollten im Großen und Ganzen stabil bleiben. Insgesamt wird für 2023 ein Anstieg der Be- triebserträge erwartet. Die Betriebsaufwendungen sollten sich um etwa 9% und damit weniger stark als die Betriebserträge erhöhen. Damit wird gegenüber 2022 eine weitere Verbesserung der Kosten-Ertrags- Relation auf unter 50% erwartet.

Auf Grundlage der oben beschriebenen guten Konjunkturaussichten sollten die Risikokosten 2023 auf niedrigem Niveau bleiben. Zwar sind genaue Prognosen angesichts der gegenwärtig niedrigen Risiko- kostenniveaus schwierig, doch geht die Erste Group davon aus, dass sich die Risikokosten 2023 unter 10 Basispunkten der durchschnittlichen Bruttokundenkredite bewegen werden.

Für den sonstigen betrieblichen Erfolg wird, solange keine signifikanten Sondereffekte eintreten, eine weitgehend unveränderte Entwicklung prognostiziert. Der Gruppensteuersatz wird bei unter 20% erwar- tet, während das Minderheitenergebnis höher als 2022 ausfallen sollte. Insgesamt strebt die Erste Group somit eine Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 15% an. Die CET1-Quote der Erste Group sollte hoch bleiben. Die Erste Group plant für das Geschäftsjahr 2023 eine Dividende von EUR 2,7 je Aktie. Zusätz- lich hat die Erste Group 2023 um die erforderliche regulatorische Genehmigung für einen Aktienrückkauf mit einem Volumen von bis zu EUR 300 Mio angesucht.

Risikofaktoren für die Prognose inkludieren (geo-)politische und volkswirtschaftliche (etwa auch Auswir- kungen von Geld- und Fiskalpolitik) Entwicklungen, regulatorische Maßnahmen sowie Änderungen im Wettbewerbsumfeld. Die Entwicklung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine hat keine unmit- telbare direkte Auswirkung auf die Erste Group, da sie in keinem der Staaten mit lokalen Gesellschaften präsent ist. Indirekte Folgen, wie etwa Volatilität an den Finanzmärkten, Auswirkungen von Sanktionen oder der Eintritt von Einlagen-sicherungs- oder Abwicklungsfällen, können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Erste Group ist zudem nichtfinanziellen und rechtlichen Risiken ausgesetzt, die unabhängig vom wirtschaftlichen Umfeld schlagend werden können. Eine schlechter als erwartete Wirtschaftsent- wicklung kann auch eine Goodwill-Abschreibung erforderlich machen.

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Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Erste Group, Investor Relations, Am Belvedere 1, 1100 Wien

E-Mail: Investor.relations@erstegroup.com

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Thomas Sommerauer, +43 50100 17326, E-Mail: :thomas.sommerauer@erstegroup.com

Peter Makray, +43 50100 16878, E-Mail:peter.makray@erstegroup.com

Simone Pilz, +43 50100 13036, E-Mail:simone.pilz@erstegroup.com

Gerald Krames, +43 50100 12751, E-Mail: gerald.krames@erstegroup.com

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Erste Group Bank AG published this content on 30 October 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 30 October 2023 06:44:41 UTC.