GEBERIT GRUPPE

KURZBERICHT

2023

B

Geberit verzichtet auf den Druck des vollständigen Geschäftsberichts und schafft dafür multimedialen Mehrwert.

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  • Analysetools
  • Videos und Bildergalerien

www.geberit.com/geschaeftsbericht

KENNZAHLEN

in Mio. CHF

2023

Nettoumsatz

3 084

Veränderung in %

-9,1

Operativer Cashflow (EBITDA)

921

Veränderung in %

+1,4

Marge in % des Nettoumsatzes

29,9

Betriebsergebnis (EBIT)

769

Veränderung in %

+1,8

Marge in % des Nettoumsatzes

24,9

Nettoergebnis

617

Veränderung in %

-12,6

Marge in % des Nettoumsatzes

20,0

Gewinn je Aktie (CHF)

18.39

Veränderung in %

-10,2

Free Cashflow

625

Veränderung in %

+11,3

Investitionen in Sachanlagen

197

Netto-Schulden

965

Eigenkapital

1 320

Eigenkapitalquote in %

37,1

Betriebskapitalrendite (ROIC) in %

23,6

Stand Beschäftigte (FTE)

10 947

Entwicklung relative Umweltbelastung in %

-13,4

Entwicklung relative CO2-Emissionen in %

-15,6

DAS WESENTLICHE

IM JAHR 2023

EBITDA-MARGE

RELATIVE CO2-EMISSIONEN

29,9% -15,6%

310 Basispunkte höher als im Vorjahr

Gesetzte Ziele deutlich übertroffen

UNTERNEHMEN

  • Ausserordentlich schwieriges Geschäftsjahr, geprägt von einer rückläufigen Bauindustrie in Europa sowie der Verschiebung der Nachfrage von Sanitär- zu Heizungslösungen.
  • Trotz des sehr schwierigen Marktumfelds deutlich gesteigerte operative Margen im Vorjahresvergleich, hauptsächlich aufgrund der hohen operativen Flexibilität in den Werken und der Logistik, der deutlich gesunkenen Energiepreise und des konsequenten Preismanagements.
  • Die guten Resultate in einem anspruchsvollen Umfeld sind ein Hinweis auf die strukturelle und finanzielle Stärke sowie die Widerstandsfähigkeit des Geschäfts- modells.

ERGEBNISSE

  • Abnahme des währungsbereinigten Nettoumsatzes um 4,8%
  • Deutliche Zunahme der EBITDA-Marge auf 29,9%
  • Abnahme des Gewinns je Aktie von 10,2% auf CHF 18.39; dank positiven Effekten des Aktienrückkauf-Programms unterproportional im Vergleich zur Entwicklung des Nettoergebnisses
  • Deutlicher Anstieg des Free Cashflows um 11,3% auf CHF 625 Mio.
  • Dividendenerhöhung um 0,8% auf CHF 12.70 beantragt
  • CO2-Emissionenim Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz mit 15,6% deutlich reduziert

E

AUF EINEN

BLICK

ENTWICKLUNG NETTOUMSATZ

EBITDA, EBIT, NETTOERGEBNIS,

2014-2023

GEWINN JE AKTIE (EPS)

(in Mio. CHF)

2021-2023

(in Mio. CHF)

(EPS, in CHF)

3 500

3 000

2 500

2 000

1 500

1 000

500

0

14

15

16

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18

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20

21

22

23

1 100

22

1 000

1

4

4

20

900

18

800

2

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1

4

16

700

3

2

2

14

600

3

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500

10

400

8

300

6

200

4

100

2

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0

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1 EBITDA 2 EBIT 3 Nettoergebnis 4 EPS

NETTOUMSATZ 2023 NACH MÄRKTEN/REGIONEN

  1. Deutschland (29%)
  2. Schweiz (11%)
  3. Westeuropa (10%)
  4. Nordeuropa (9%)
  5. Benelux (8%)
  6. Italien (8%)
  7. Osteuropa (8%)
  8. Österreich (6%)
  9. Nahost/Afrika (4%)
  10. Fernost/Pazifik (4%)
  11. Amerika (3%)

10

11

9

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1

7

6

5

2

4

3

1

AN UNSERE AKTIONÄRE

Ein ausserordentlich schwieriges Geschäftsjahr 2023 liegt hinter der Geberit Gruppe. Die Volu- mina waren aufgrund der rückläufigen Bauin- dustrie in Europa sowie des hohen Volumen- niveaus im Vorjahr deutlich tiefer. Zudem war die Sanitärindustrie in einigen Ländern von der Verschiebung der Nachfrage von Sanitär- zu Heizungslösungen belastet. Die globalen und regionalen Lieferketten beruhigten sich dage- gen im Berichtsjahr etwas. Die Verfügbarkeit von Rohmaterialien und Komponenten war gut, die Lieferfristen fielen deutlich kürzer aus als im Vorjahr. Trotz des sehr schwierigen Marktum- felds konnten die operativen Margen im Vorjah- resvergleich deutlich gesteigert werden, dies hauptsächlich aufgrund der hohen operativen Flexibilität insbesondere in den Werken und der Logistik, der deutlich gesunkenen Energie- preise und des konsequenten Preismanage- ments. Die Auswirkungen des gegenüber den meisten Währungen deutlich erstarkten Schweizer Frankens konnte damit ebenfalls mehrheitlich absorbiert werden. Insgesamt ist dies ein Hinweis auf die strukturelle und finan- zielle Stärke sowie die Widerstandsfähigkeit des Geschäftsmodells. Damit gelang es, die Position als führender Anbieter von Sanitär- produkten weiter zu festigen und Marktanteile zu gewinnen.

UMSATZRÜCKGANG AUFGRUND SEHR HOHEM VORJAHRESNIVEAU UND RÜCK- LÄUFIGER BAUINDUSTRIE

Der Nettoumsatz der Geberit Gruppe reduzierte sich im Jahr 2023 um 9,1% auf CHF 3 084 Mio. Dieser Rückgang war stark beeinflusst durch negative Währungseffekte in Höhe von CHF

147 Mio. aufgrund des Schweizer Frankens, der gegenüber den meisten anderen Währungen deutlich stärker wurde. In lokalen Währungen resultierte ein Rückgang von 4,8%. Preiserhö- hungen von rund 8% beeinflussten die Entwick- lung positiv. Die Volumina waren aufgrund der rückläufigen Bauindustrie in Europa sowie des hohen Vorjahresniveaus deutlich tiefer. Eben- falls war die Sanitärindustrie in einigen Ländern von der Verschiebung der Nachfrage von Sani- tär- zu Heizungslösungen belastet.

Die europäischen Märkte litten im Gesamtjahr 2023 am stärksten unter den ausserordentlich schwierigen Rahmenbedingungen für die Bau- industrie. Der währungsbereinigte Nettoumsatz nahm in Europa insgesamt um 6,0% ab. Rück- läufig war auch die Region Fernost/Pazifik (-3,8%). Zulegen konnten dagegen die Regio- nen Nahost/Afrika (+17,1%) und Amerika (+1,5%). In den Produktbereichen nahm der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Rohr- leitungssystemen um 2,2%, bei den Bade­ zimmersystemen um 5,7% und bei den Installations - und Spülsystemen um 6,2% ab.

2

OPERATIVE FLEXIBILITÄT UND KOSTEN- DISZIPLIN FÜHREN ZU DEUTLICH GESTEIGERTEN OPERATIVEN MARGEN Trotz des sehr schwierigen Marktumfelds mit deutlich tieferen Volumina und erheblicher Lohninflation konnte die Profitabilität gesteigert werden. Die operativen Margen stiegen deut- lich, das Betriebsergebnis und der operative Cashflow erhöhten sich leicht. Diese starke Leistung wurde hauptsächlich durch die hohe operative Flexibilität insbesondere in den Werken und der Logistik, die gesunkenen Roh- material- und Energiepreise sowie ein konse- quentes Preismanagement ermöglicht.

In Schweizer Franken waren sämtliche Ergeb- nisse stark von negativen Währungsentwick- lungen belastet. Insgesamt stieg der operative Cashflow (EBITDA) um 1,4% auf CHF 921 Mio., währungsbereinigt resultierte eine Zunahme von 7,8%. Die EBITDA-Marge stieg gegenüber der Vorjahresperiode deutlich um 310 Basis- punkte auf 29,9% an. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 1,8% auf CHF 769 Mio. (währungsbereinigt +8,8%), entsprechend einer EBIT-Marge von 24,9% (Vorjahr 22,3%). Haupt- sächlich aufgrund eines positiven steuerlichen Einmaleffekts im Vorjahr sowie eines im Vorjah- resvergleich negativeren Finanzergebnisses nahm das Nettoergebnis um 12,6% auf CHF 617 Mio. ab (währungsbereinigt -6,3%), was ei- ner Nettoumsatzrendite von 20,0% (Vorjahr 20,8%) entspricht. Der Gewinn je Aktie ging 10,2% zurück auf CHF 18.39 (Vorjahr CHF 20.48). Dabei führten die positiven Effekte des Aktienrückkauf-Programms dazu, dass die Abnahme im Vergleich zur Entwicklung beim Nettoergebnis jedoch unterproportional ausfiel. Währungsbereinigt resultierte eine Abnahme von 3,7%.

FREE CASHFLOW GESTEIGERT

Der Free Cashflow stieg trotz des schwierigen Marktumfelds um 11,3% auf CHF 625 Mio. Dies war auf den höheren operativen Cashflow so- wie auf eine im Vorjahresvergleich positive Ent- wicklung im Nettoumlaufvermögen zurückzu- führen. Mindernd wirkte sich hingegen das deutlich höhere Investitionsvolumen aus. Die Free-Cashflow-Marge erreichte 20,3% (Vorjahr 16,6%). Im Berichtsjahr wurden CHF 662 Mio. beziehungsweise 106% des Free Cashflows im Rahmen der Dividendenzahlung und des Akti- enrückkauf-Programms an die Aktionäre aus- geschüttet.

UMWELTLEISTUNG ERNEUT DEUTLICH VERBESSERT - CO2-BELASTUNG SUBSTANZIELL REDUZIERT

Die absolute Umweltbelastung der Geberit Gruppe nahm im Jahr 2023 weiter um 17,6% ab. Der währungsbereinigte Nettoumsatz sank im selben Zeitraum um 4,8%. Als Resultat redu- zierte sich die Umweltbelastung im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz (Öko- effizienz) um 13,4%. Seit der Integration der energieintensiven Keramikproduktion im Jahr 2015 verbesserte sich die Ökoeffizienz um 62,6%. Bezüglich des langfristigen Zielwerts, der auf einer durchschnittlichen Verbesserung von 5% pro Jahr basiert, liegt Geberit weiterhin sehr gut auf Kurs.

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Das mittelfristige Ziel, die relativen CO2-Emissi- onen jährlich um 5% zu senken, wurde auch im Berichtsjahr deutlich übertroffen. Im Verhältnis zum währungsbereinigten Nettoumsatz redu- zierten sich die CO2-Emissionen um 15,6%. Die absoluten CO2-Emissionen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 19,6% auf 121 014 Tonnen (2022: 150 591 Tonnen) und wurden damit deut- lich stärker reduziert als die Volumina. Diese Reduktion ist auf zielgerichtete operative Mass- nahmen, die kontinuierliche Erhöhung des An- teils von Strom aus erneuerbaren Energien und auf einen Rückgang der Produktionsvolumina zurückzuführen. Seit dem Jahr 2015 gelang es, die CO2-Emissionen im Verhältnis zum wäh- rungsbereinigten Nettoumsatz (CO2-Intensität) um 63,2% zu senken.

FINANZIELLES FUNDAMENT

UNVERÄNDERT STARK

Die positive Entwicklung beim Free Cashflow und das nach wie vor gesunde Niveau bei der Verschuldung ermöglichten eine Fortsetzung der attraktiven Dividendenpolitik und weitere Aktienrückkäufe bei gleichzeitiger Beibehaltung des starken finanziellen Fundaments der Gruppe.

Die Bilanzsumme erhöhte sich von CHF 3 429 Mio. auf CHF 3 556 Mio. Die liquiden Mittel nah- men von CHF 206 Mio. auf CHF 357 Mio. zu. Daneben stand eine nicht beanspruchte, fest zugesicherte Betriebskreditlinie für das operative Geschäft in Höhe von CHF 500 Mio. zur Verfügung. Die Finanzverbindlichkeiten erhöh- ten sich von CHF 1 030 Mio. im Vorjahr auf CHF 1 321 Mio. Insgesamt resultierte per Ende 2023 eine Zunahme der Netto-Schulden um CHF 141 Mio. auf CHF 965 Mio. Das Nettoum- laufvermögen nahm im Vergleich zum Vorjahr

um CHF 41 Mio. auf CHF 196 Mio. ab. Die Sach- anlagen stiegen von CHF 948 Mio. auf CHF 976 Mio. Die Position Goodwill und immaterielle Anlagen nahm von CHF 1 410 Mio. auf CHF 1 340 Mio. ab. Das Verhältnis von Netto-Schulden zu Eigenkapital­ (Gearing) erhöhte sich von 55,0% im Vorjahr auf 73,1%. Die Eigenkapitalquote reduzierte sich auf 37,1% (Vorjahr 43,7%).

Das Verhältnis der Netto-Schulden zum EBITDA nahm leicht auf 1,0x zu (Vorjahr 0,9x). Bezogen auf das durchschnittliche Eigenkapital betrug die Eigenkapitalrendite (ROE) 44,6% (Vorjahr 42,7%). Das durchschnittlich investierte Be- triebskapital aus Nettoumlaufvermögen, Sach- anlagen sowie Goodwill und immateriellen Anlagen erreichte Ende 2023 CHF 2 724 Mio. (Vorjahr CHF 2 715 Mio.). Die Rendite auf dem investierten Betriebskapital (ROIC) reduzierte sich hauptsächlich aufgrund des positiven steuerlichen Einmaleffekts im Vorjahr auf 23,6% (Vorjahr 26,5%).

DEUTLICH HÖHERE INVESTITIONEN

Die Investitionen in Sachanlagen und immateri- elle Anlagen betrugen 2023 CHF 197 Mio. Das sind CHF 42 Mio. beziehungsweise 27,1% mehr als im Vorjahr. Bezogen auf den Nettoumsatz lag die Investitionsquote bei 6,4% (Vorjahr 4,6%). Die im Vorjahresvergleich deutlich höhe- ren Investitionen waren auf strategische Werks- erweiterungen in Pfullendorf (DE) und Lich- tenstein (DE) sowie den Bau eines neuen Kundenzentrums in Deutschland zurückzufüh- ren. Im Rahmen der strategischen Stabilität wurden alle wichtigen grösseren Investitions- projekte plangemäss umgesetzt.

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ANZAHL MITARBEITENDE

ZURÜCKGEGANGEN

Ende 2023 beschäftigte die Geberit Gruppe weltweit 10 947 Mitarbeitende (FTE). Das ent- spricht einem Rückgang von 567 Personen oder 4,9% im Vorjahresvergleich. Die Abnahme war vor allem auf Kapazitätsanpassungen bei den temporären und befristeten Mitarbeitenden in den Bereichen Produktion und Logistik im Zusammenhang mit dem deutlichen Volumen- rückgang und auf natürliche Fluktuation zurück- zuführen. Dazu kam ein Rückgang aufgrund der Anpassung der Aktivitäten in Russland.

In mehreren aussereuropäischen Märkten kam es dagegen aufgrund von fokussierten Ver- triebsinitiativen zu einem Personalaufbau.

INNOVATION ALS BASIS FÜR

KÜNFTIGES WACHSTUM

Die im Branchenvergleich überdurchschnittli- che Innovationsstärke von Geberit beruht auf einer breit abgestützten eigenen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit. Im Berichtsjahr wurden insgesamt CHF 70 Mio. (Vorjahr CHF

72 Mio.) oder 2,3% des Nettoumsatzes in die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten, Verfahren und Technologien investiert. Zudem wurden im Rahmen der Investitionen in Sach- anlagen und immaterielle Anlagen erhebliche Ausgaben für Werkzeuge und Betriebsmittel für die Fertigung von neu entwickelten Produkten getätigt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wur- den 25 Patente angemeldet, in den letzten fünf Jahren insgesamt 159 Patente.

EFFIZIENTER PRODUKTIONSVERBUND - SITUATION IN DER LOGISTIK STABILISIERT Trotz der sehr herausfordernden Situation im Berichtsjahr mit einem Volumenrückgang von 13%, konnte die Produktivität der Werke mit einem Rückgang von 3% auf einem sehr hohen Niveau gehalten werden. Dies wurde vor allem durch eine hohe operative Flexibilität, insbe- sondere mittels Kapazitätsanpassungen bei den temporären und befristeten Mitarbeiten- den, und durch natürliche Fluktuation erreicht.

Im Bereich Logistik stabilisierte sich die Situa- tion. Der Gruppenlogistik von Geberit gelang es, die Verfügbarkeit der gesamten Produktepa- lette bereits zu Beginn des Jahres auf die ange- strebten Zielwerte zu bringen und diese auch über das gesamte Jahr hinweg jederzeit sicher- zustellen. Die Kundschaft konnte mit dem ge- samten Sortiment auf dem gewohnten, hohen Niveau beliefert werden.

ANHALTEND ATTRAKTIVE

AUSSCHÜTTUNGSPOLITIK

Wie in den Vorjahren wird an der attraktiven Ausschüttungspolitik festgehalten. Der Gene- ralversammlung wird deshalb eine Dividenden- erhöhung von 0,8% auf CHF 12.70 vorge- schlagen. Die Ausschüttungsquote von 70,1% des Nettoergebnisses liegt knapp über dem oberen Ende der durch den Verwaltungsrat de- finierten Bandbreite von 50 bis 70%.

Im Jahr 2023 wurden CHF 662 Mio. beziehungs-­ weise 106% des Free Cashflows im Rahmen der Dividendenzahlung und der Aktienrück- kauf-Programme an die Aktionäre ausgeschüt- tet, was 3,5% der Marktkapitalisierung von Geberit per 31. Dezember 2023 entspricht. Über die letzten fünf Jahre wurden rund

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CHF 3,2 Mrd. in Form von Ausschüttungen oder Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückbe- zahlt, was 96,6% des Free Cashflows in dieser Zeitperiode entspricht.

AUSBLICK 2024

Für das laufende Jahr wird aufgrund der her- ausfordernden makroökonomischen Rahmen- bedingungen und der anhaltenden geopoliti- schen Risiken eine insgesamt rückläufige Bauindustrie erwartet.

Die gestiegenen Baukosten und Zinsen haben in den letzten zwei Jahren die Nachfrage in der europäischen Bauindustrie - insbesondere im Neubausektor - erheblich gedämpft. Die Bau- genehmigungen in Europa sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2023, getrieben durch die schwache Entwicklung im Wohnungs- bau, um rund 20% zurückgegangen, was zu einem entsprechenden Rückgang der Neubau­ tätigkeit im Jahr 2024 führen wird. Der stärkste Rückgang wird in Nordeuropa und in Deutsch- land erwartet. Die Neubautätigkeit in der Schweiz dürfte sich hingegen aufgrund der ge- ringeren Inflation und der niedrigeren Zinsen positiver entwickeln. Im globalen Renovations- geschäft, dessen Anteil rund 60% am Geberit Umsatz beträgt, wird im Gegensatz dazu ein robusterer Verlauf erwartet, was hauptsächlich auf folgende Gründe zurückzuführen ist:

  • grundsätzlicher Bedarf an Renovationen in mehreren europäischen Ländern, und
  • kein zusätzlicher Druck durch die Verlage- rung von Sanitär- zu Heizungslösungen wie im Vorjahr.

Trotz der insgesamt negativen Prognosen für die europäische Bauindustrie im Jahr 2024 soll- ten die erwarteten Zinssenkungen im Laufe des Jahres und der strukturelle Trend zu höherwer- tigen Sanitärstandards die Nachfrage positiv stimulieren. Bei den aussereuropäischen Märk- ten, in denen Geberit aktiv ist, wird für das lau- fende Jahr ein gemischtes Bild erwartet - mit einer starken Nachfrage beispielsweise in In- dien, der Golfregion oder Ägypten und Rück- gängen beispielsweise in China oder Australien.

Unabhängig vom herausfordernden Marktum- feld bleibt es für 2024 das Ziel, weitere Markt- anteile zu gewinnen. Dies soll durch die beiden Leitprinzipien 1) strategische Stabilität und 2) operative Flexibilität erreicht werden. Damit sol- len die Herausforderungen aufgrund der unsi- cheren Volumenentwicklung bewältigt werden, ohne das mittelfristige Potenzial zu beeinträch- tigen. Im Rahmen der strategischen Stabilität werden trotz des rückläufigen Marktumfelds auch 2024 verschiedene strategische Wachs- tumsinitiativen und Investitionsprojekte, bei- spielsweise in ausgewählten Wachstumsmärk- ten ausserhalb Europas, wie geplant fortgesetzt beziehungsweise neu lanciert. Entsprechend der Geberit Strategie sollen parallel dazu die Geschäftsprozesse kontinuierlich optimiert und auch 2024 weiterhin hohe Margen und ein star- ker Free Cashflow erzielt werden. Basierend auf dem über die letzten Jahrzehnte aufgebauten, starken Fundament soll zudem die Nachhaltig- keitsperformance kontinuierlich verbessert werden.

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Geberit AG published this content on 13 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 13 March 2024 06:01:06 UTC.