ESSEN (awp international) - Der Baukonzern Hochtief hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Der um Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn sei im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um gut 8 Prozent auf 270 Millionen Euro gestiegen, teilte der MDax -Konzern am Dienstag in Essen mit. Vor allem laufen die Regionen Nordamerika und Asien-Pazifik deutlich besser - ebenso wie die Beteiligung am spanischen Autobahnbetreiber Abertis , an dem Hochtief rund 20 Prozent hält. Das Gewinnziel für das laufende Jahr bestätigte die Tochter des spanischen Infrastrukturkonzerns ACS .

Die Hochtief-Aktie legte zuletzt um 0,56 Prozent auf 80,60 Euro zu. Seit dem Jahreswechsel beträgt das Kursplus mehr als 50 Prozent. Allerdings ist die Aktie von ihrem Höchststand von 174 Euro im Jahr 2017 noch weit entfernt.

"Die globale Wirtschaft ist von erheblichen Herausforderungen makroökonomischer Natur geprägt", schrieb Unternehmenschef Juan Santamaría Cases in einem Brief an die Aktionäre. Hochtief steuere diesen Herausforderungen aktiv entgegen. Das Unternehmen sei aufgrund seiner geografischen Aufstellung sowie durch einen stark risikominimierten und wachsenden Auftragsbestand für die Zukunft gut positioniert.

Der Konzern erziele in mehreren Hightech-Infrastrukturbereichen hohes Wachstum und gewinne Projekte in den Bereichen Energiewende, neue Mobilitätskonzepte und Digitalisierung. "Bereits 50 Prozent unserer Neuaufträge haben wir in diesen wachstumsstarken Märkten gewonnen", sagte der Hochtief-Chef.

Im laufenden Jahr rechnet Hochtief dank eines guten Auftragsbestands weiter mit einem um Sondereffekte bereinigten Nettogewinn von 510 bis 550 Millionen Euro. 2022 war der bereinigte Gewinn kräftig auf knapp 522 Millionen gestiegen.

Inklusive Sondereffekten wies Hochtief in den ersten sechs Monaten 2023 einen Gewinn von knapp 262 Millionen Euro aus. Das waren fast neun Prozent mehr als im Vorjahr. Die Abertis-Beteiligung steuerte mit gut 42 Millionen Euro rund zwei Drittel mehr bei als ein Jahr zuvor. Der Auftragseingang schwoll um rund ein Viertel auf knapp 18,1 Milliarden Euro an, der Auftragsbestand betrug Ende Juni fast 53,6 Milliarden Euro.

Der Umsatz kletterte um neun Prozent auf gut 13 Milliarden Euro. Zum Plus trugen alle drei Regionen bei. Während in Nordamerika vor allem die Bereiche Rechenzentren, Industrie und Verkehr zulegten, steuerten bei der australischen Tochter Cimic alle Bau- und Dienstleistungsgeschäfte zum Erlösplus bei. Hochtief erwirtschaftet zu 97 Prozent seine Erlöse ausserhalb Deutschlands./mne/tav/he