Wien (Reuters) - Im Ringen um eine Übernahme des Wiener Immobilienkonzerns S Immo verteidigt Großaktionär Immofinanz seine Offerte.

Der Angebotspreis von 22,25 Euro je Aktie sei attraktiv und entspreche einer 40-prozentigen Prämie auf den sechs-Monats-Durchschnittskurs vor Bekanntgabe der Offerte, teilte Immofinanz am Mittwoch mit. "Dem Vorstand der S Immo geht es offenbar um die Abwehr des Übernahmeangebots und dies ist nicht im Interesse der S-Immo-Aktionäre", sagte Immofinanz-Finanzchef Stefan Schönauer.

Die Immofinanz, die bereits 26,5 Prozent an der S Immo hält, will den heimischen Konkurrenten komplett übernehmen. Die S Immo lehnt die Offerte jedoch ab, da der Angebotspreis nach Worten von S-Immo-Chef Bruno Ettenauer nicht attraktiv sei und den Wert des Unternehmens nicht widerspiegle. An der Wiener Börse notierten S-Immo-Papiere zuletzt exakt auf Höhe des Angebotspreises von 22,25 Euro.

In einem Stand-alone-Szenario der S Immo erscheine ein höherer Aktienkurs mehr als fraglich, teilte die Immofinanz weiter mit. Die S Immo verfüge nicht über die nötige operative Ertragsstärke (FFO 1). Diesen Rückstand zu Vergleichsunternehmen könnten auch angekündigte Aufwertungen des Portfolios in Deutschland und Österreich nicht kompensieren. Darüber hinaus stellte der Großaktionär die vom S-Immo-Chef angekündigten möglichen Investitionen von bis zu einer Milliarde Euro durch den Verkauf von Beteiligungen in Frage. Begründet wurde dies damit, dass es Risiken hinsichtlich einer zeitnahen Umsetzung und Verfügbarkeit attraktiver Investitionsmöglichkeiten gebe. Zudem würde sich damit das Investment- und das Verschuldungsprofil der S Immo risikoreicher als bisher gestalten. Das könnte aus Sicht der Immofinanz das Ziel der S Immo, ein Investment Grade Rating zu erhalten, negativ beeinflussen. Der Vorstand der S Immo solle daher nicht länger versuchen, das Angebot zu verhindern, sagte Schönauer.