SFCR 2023

Bericht über Solvabilität und Finanzlage Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München

2023

Inhaltsverzeichnis

1

Zusammenfassung

2

A

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

5

A1

Geschäftstätigkeit

5

A2

Versicherungstechnisches Ergebnis

6

A3

Anlageergebnis

8

A4

Entwicklung sonstiger Tätigkeiten

9

A5

Sonstige Angaben

9

B

Governance-System

11

B1

Allgemeine Angaben zum Governance-System

11

B2

Anforderungen an die fachliche Qualifikation und persönliche

Zuverlässigkeit

12

B3

Risikomanagementsystem einschließlich ORSA

13

B4

Internes Kontrollsystem

14

B5

Funktion der internen Revision

14

B6

Versicherungsmathematische Funktion

14

B7

Outsourcing

15

B8

Sonstige Angaben

15

C

Risikoprofil

17

D

Bewertung für Solvabilitätszwecke

19

D1

Vermögenswerte

20

D2

Versicherungstechnische Rückstellungen

26

D3

Sonstige Verbindlichkeiten

30

D4

Alternative Bewertungsmethoden

35

D5

Sonstige Angaben

35

E

Kapitalmanagement

37

E1

Eigenmittel

37

E2

Solvenzkapitalanforderung und Mindestkapitalanforderung

41

E3

Verwendung des durationsbasierten Untermoduls Aktienrisiko bei

der Berechnung der Solvenzkapitalanforderung

42

E4

Unterschiede zwischen der Standardformel und etwa verwendeten

internen Modellen

42

E5

Nichteinhaltung der Mindestkapitalanforderung und

Nichteinhaltung der Solvenzkapitalanforderung

42

E6

Sonstige Angaben

42

Anhang

43

Meldebögen gemäß Durchführungsverordnung (EU) 2023/895 der

Kommission vom 4. April 2023

44

Zusammenfassung

Zusammenfassung

Kapitel

Seite

A - Geschäftstätig- keit und Geschäfts- ergebnis

Gegenstand des Unternehmens ist die Rückversicherung in allen Versicherungszwei-

4-9

gen und die Leitung einer internationalen Unternehmensgruppe, die in den Bereichen der Versicherung, der Vermögensverwaltung, der Informationstechnologien und sonsti- ger Finanz-, Beratungs- und ähnlicher Dienstleistungen tätig ist. Das HGB-Ergebnis im Berichtsjahr 2023 war geprägt von einem insgesamt erfreulichen operativen Ge- schäftsverlauf und fiel im Vergleich zum Vorjahr höher aus. Die Preise und Bedingun- gen des operativen Geschäfts entwickelten sich insgesamt positiv. Die Großschaden- belastung fiel niedriger aus als im Vorjahr, auch wenn sie durch erhebliche Belastungen durch das verheerende Erdbeben im Februar in der Türkei beeinflusst wurde. Dagegen fiel die Auflösung von Schadenrückstellungen für frühere Anfalljahre, die im Zuge der Überprüfung der Reservierungssituation vorgenommen werden konnte, niedriger als im Vorjahr aus. Die deutliche Erhöhung des Ergebnisses aus Kapi- talanlagen war vor allem auf das Ausbleiben von gegenläufigen Einmaleffekten sowie auf höhere laufende Erträge im Berichtsjahr zurückzuführen.

B - Governance-

Die Münchener Rück AG verfügt über ein effektives Governance-System, das vor dem

10-15

System

Hintergrund von Art, Umfang und Komplexität der mit der Geschäftstätigkeit verbun-

denen Risiken angemessen ist. Das Vergütungssystem entspricht den relevanten ge-

sellschafts- und aufsichtsrechtlichen Vorgaben. Die Vorstandsmitglieder und die Inha-

ber der Schlüsselfunktionen verantworten ihre Aufgaben sowohl auf der

Gruppenebene als auch auf Ebene der Münchener Rück AG. Die ORSA-Ergebnisse für

die Münchener Rück AG und die Munich Re Gruppe sind in einem Gesamtbericht fest-

gehalten, um einheitliche Entscheidungsprozesse sowie Dokumentation der Ergeb-

nisse sicherzustellen. Das interne Kontrollsystem eignet sich zur Identifikation und Be-

wertung der Risiken und Kontrollen im Unternehmen. Die wichtigsten Ausgliederungen

der operativen Tätigkeiten sind aufgeführt.

C - Risikoprofil

Wir quantifizieren die Solvenzkapitalanforderungen (SCR) der Münchener Rück AG

16-17

mithilfe eines internen Modells. Durch die Wahrnehmung der Holdingfunktion ist die Münchener Rück AG den gleichen Risiken wie die Munich Re Gruppe ausgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich das SCR der Münchener Rück AG um 1,6 % von 17,7 Milliarden € auf 18,0 Milliarden €. Haupttreiber für den Anstieg waren ein außeror- dentlich starkes Wachstum im Lebensrückversicherungsgeschäft und ein moderater Ausbau von Exponierung gegenüber Kreditrisiken in der Kapitalanlage der Rückversi- cherung, verstärkt durch die gesunkenen Zinsniveaus. Risikoreduzierend wirkte dage- gen die verbesserte Diversifikation zwischen den Risikokategorien, die unmittelbar aus dem ausgewogeneren Risikoprofil resultiert. Zusätzlich sank das SCR im Rückversi- cherungsgeschäft Schaden/Unfall durch den Ausbau der externen Retrozession und eine ausgeglichenere Portfoliostruktur sowie der Abwertung des US-Dollars. Zur Risi- kosteuerung und Begrenzung von Risikokonzentrationen setzen wir geeignete Limit- und Frühwarnsysteme ein. Risikominderung betreiben wir über Rückversicherung und Retrozession sowie durch Risikotransfer an den Kapitalmarkt. Das für die Münchener Rück AG verwendete interne Modell entspricht unter Solvency II dem internen Modell der Munich Re Gruppe. Die detaillierten Aussagen zum Risikoprofil können daher dem Kap. C des SFCR der Munich Re Gruppe entnommen werden.

Münchener Rück AG SFCR 2023

Zusammenfassung

D - Bewertung für

Die unterschiedlichen Bewertungsmethoden der Solvenzbilanz und der Finanzbericht-

18-35

Solvabilitätszwecke

erstattung nach HGB werden für einzelne Bilanzpositionen aufgezeigt. Die Bewer-

tungsunterschiede ergeben sich insbesondere daraus, dass die Solvenzbilanz grund-

sätzlich eine Marktwertbilanz darstellt, während für die Bilanzierung nach HGB

vorsichtige Bewertungsgrundsätze anzuwenden sind. Die Münchener Rück AG wendet

als Einzelgesellschaft keine Übergangsmaßnahmen an. Der Meldebogen S.22.01.21

wird daher nicht erstellt.

E - Kapital-

Mit unserem aktiven Kapitalmanagement verfolgen wir eine bedarfs- und risikoge-

36-42

management

rechte Kapitalisierung. Der Gesamtbetrag der anrechnungsfähigen Eigenmittel zum

31. Dezember 2023 lag bei 53,8 Milliarden €. Dieser Wert berücksichtigt bereits die

vom Vorstand vorgeschlagene Dividende für das Geschäftsjahr 2023 in Höhe von

2,0 Milliarden €. Darüber hinaus werden 0,3 Milliarden € für bis zum Stichtag noch

nicht getätigte Erwerbe aus dem Aktienrückkaufprogramm 2023/2024 berücksichtigt. Bei einem SCR von 18,0 Milliarden € ergab sich für die Münchener Rück AG als Einzel- gesellschaft eine Solvenzquote von 299 %.

Aufgrund von kaufmännischen Rundungen können sich im vorliegenden Bericht bei Summenbildungen und bei der Berechnung von Prozentangaben geringfügige Abweichungen ergeben.

Münchener Rück AG SFCR 2023

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

4

A

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

5

  1. Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

A1 Geschäftstätigkeit

Allgemeine Angaben

Oberstes Mutterunternehmen der Munich Re Gruppe ist die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktienge- sellschaft in München (Münchener Rück AG), Königin- straße 107, 80802 München. Die Münchener Rück AG ist eine Aktiengesellschaft gemäß deutschem Aktiengesetz. Der Sitz der Gesellschaft ist München, Deutschland. Die Gesellschaft erfüllt neben ihrer Aufgabe als Rückversiche- rer auch die Aufgaben einer Holding für die Gruppe.

Die Münchener Rück AG verfügt über drei Organe: Haupt- versammlung, Vorstand und Aufsichtsrat, die im Kap. B 1 - Verwaltungs-, Management- oder Aufsichtsorgane (VMAO) dieses Berichtes näher beschrieben sind.

Aufgrund unserer weltweiten Unternehmensorganisation unterliegen wir unterschiedlichsten nationalen und interna- tionalen Rechtsordnungen, Standards und Corporate- Governance-Regeln. Innerhalb des Unternehmens ver- pflichtet ein eigener Verhaltenskodex unser Management und unsere Mitarbeiter zu ethisch und rechtlich einwand- freiem Verhalten. Dabei orientiert er sich an den Prinzipien des UN Global Compact der Vereinten Nationen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.munichre.com/cg-de.

Die EY GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (Flughafenstraße 61, 70629 Stuttgart) hat den Konzernab- schluss, den zusammengefassten Lagebericht sowie den Jahresabschluss der Münchener Rück AG zum 31. Dezem- ber 2023 ordnungsgemäß geprüft und mit einem uneinge- schränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Beaufsichtigung von Munich Re erfolgt durch

Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Graurheindorfer Str. 108

53117 Bonn oder

Postfach 1253

53002 Bonn

Fon: 02 28/41 08-0

Fax: 02 28/41 08-15 50

E-Mail: poststelle@bafin.de

De-Mail:poststelle@bafin.de-mail.de

Rechtliche Struktur der Munich Re Gruppe

Einzelheiten zur rechtlichen Struktur finden Sie im SFCR 2023 der Munich Re Gruppe, Kap. A 1 - Rechtliche Struk- tur.

Halter qualifizierter Beteiligungen

Einzelheiten hierzu finden Sie im SFCR 2023 der Mu- nich Re Gruppe, Kap. A 1 - Halter qualifizierter Beteiligun- gen an der Münchener Rück AG.

Verbundene Unternehmen

Eine Liste der verbundenen Unternehmen einschließlich Name, Rechtsform, Land, Beteiligungsquote und - falls ab- weichend - Stimmrechtsanteil finden Sie im Kap. Z des SFCR 2023 der Munich Re Gruppe im Meldebogen (QRT) S.32.01.22 "Unternehmen der Gruppe".

Wesentliche Geschäftsbereiche und Regionen

Einzelheiten hierzu finden Sie im SFCR 2023 der Mu- nich Re Gruppe, Kap. A 1 - Wesentliche Geschäftsbereiche und Regionen im Abschnitt "Rückversicherung".

Wesentliche Geschäftsvorfälle

Das Berichtsjahr war erneut geprägt von profitablem Ge- schäftswachstum sowie von Extremwetterereignissen ins- besondere in Europa und Amerika. Die Belastung durch Großschäden in der Schaden-/Unfallrückversicherung be- trug 2.724 Millionen €, wobei sich die Großschäden aus Naturkatastrophen auf 1.973 Millionen € und die von Men- schen verursachten Großschäden auf 750 Millionen € sum- mierten.

Münchener Rück AG SFCR 2023

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

6

A2 Versicherungstechnisches Ergebnis

Die Münchener Rück AG erstellt und veröffentlicht ihren Einzelabschluss nach deutschen Rechnungslegungsvor- schriften (HGB). Die nachfolgenden Erläuterungen des ver- sicherungstechnischen Ergebnisses basieren demnach auf HGB.

Im Geschäftsjahr 2023 zeichnete die Münchener Rück AG Bruttobeiträge von 32.018 (31.550) Millionen €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % resultiert vor allem aus Neugeschäft und dem Ausbau von Bestandsgeschäft. Ge- genläufig wirkte die Wechselkursentwicklung des Euro ge- genüber anderen Währungen.

In der Lebens- und Krankenrückversicherung erwirtschaf- teten wir im Berichtsjahr ein niedrigeres Bruttobeitragsvo- lumen: Die Bruttobeiträge reduzierten sich um 7,1 % auf 8.254 (8.885) Millionen €. Bei unveränderten Wechselkur- sen wären unsere Beitragseinnahmen in der Lebens- und Krankenrückversicherung um 2,9 % gesunken. Das versi- cherungstechnische Ergebnis in der Lebens- und Kranken- rückversicherung hat sich im Vergleich zum Vorjahr jeweils signifikant verbessert.

In der Schaden- und Unfallrückversicherung verzeichneten wir im Berichtsjahr hingegen einen Zuwachs der Bruttobei- tragseinnahmen um 4,9 % auf 23.764 (22.665) Millionen €. Das Wachstum resultiert aus Neugeschäft und dem Ge- schäftsausbau über viele Sparten und Regionen hinweg. Bei unveränderten Wechselkursen hätte sich das Beitrags- volumen um 8,4 % erhöht.

Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge nutzte Munich Re Wachstumschancen erfolgreich, insbesondere im Bereich nicht-proportionaler Naturkatastrophendeckun- gen angesichts des attraktiven Ratenniveaus. Die Preise und Bedingungen entwickelten sich in den Teilmärkten insgesamt positiv, wobei der Trend unterschiedlich stark ausgeprägt war, abhängig von Schadenerfahrung, zukünfti- ger Schadenerwartung und Marktsituation. So stiegen die Preise für Versicherungsschutz in Regionen und Sparten mit hoher Schadenerfahrung teilweise deutlich. Dagegen verzeichneten die Preise eher geringere Steigerungen in Regionen und Sparten mit niedrigen Schäden. Munich Re trägt dieser Heterogenität in der Preisentwicklung Rech- nung und hat gezielt Geschäft aufgegeben, das nicht mehr den Risiko-/Renditeerwartungen entsprach. Insgesamt stieg das Preisniveau für das Portfolio von Munich Re um rund 3,1 %. Generell halten wir an unserer profitabilitätsori- entierten Zeichnungspolitik fest.

Das versicherungstechnische Ergebnis vor Schwankungs- rückstellung liegt im Berichtsjahr mit 1.459 Millionen € leicht unter Vorjahresniveau. Diese Verringerung resultiert im Wesentlichen aus der turnusgemäßen Überprüfung der Rückstellungen für das Gesamtjahr aufgrund einer im Aus- maß niedrigeren Auflösung der Rückstellungen für Schä- den aus früheren Jahren. Über die Jahre betrachtet blieb

das Sicherheitsniveau der Rückstellungen jedoch unverän- dert hoch. Gegenläufig wirkte eine in Summe niedrigere Großschadenbelastung im Vergleich zum Vorjahr.

Die Gesamtbelastung durch Großschäden nach Retrozes- sion und vor Steuern lag mit 2.724 Millionen € unter dem Niveau des Vorjahres sowie leicht unter unserem erwarte- ten Wert von 14 %. Auch im Geschäftsjahr 2023 ereignete sich eine Vielzahl von Großschäden, wobei das mit Abstand größte Schadenereignis des Jahres das verheerende Erdbe- ben in der Türkei mit einem erwarteten Schaden von rund 550 Millionen € war.

Aufgrund weiterer großer Schadenereignisse, wie bei- spielsweise Hurrikan Otis, der im Oktober 2023 in Mexiko wütete, fiel die Summe der Schäden aus Naturkatastro- phen mit 1.973 Millionen € höher aus als im Vorjahr. Bezo- gen auf die verdienten Nettobeiträge machten sie 9,8 Pro- zentpunkte der Schadenquote aus.

In der Schaden- und Unfallrückversicherung betrugen die von Menschen verursachten Großschäden im Berichtsjahr 750 Millionen € und verringerten sich stark im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht 3,7 Prozentpunkten der ver- dienten Nettobeiträge.

Das versicherungstechnische Ergebnis nach Schwan- kungsrückstellung und ähnlichen Rückstellungen betrug im Geschäftsjahr 1.711 (1.799) Millionen €.

Die Schaden-Kosten-Quote (ohne Leben), die das Verhält- nis der Summe zwischen Schaden- und Kostenaufwen- dungen zu den verdienten Nettobeiträgen ausdrückt, be- trug insgesamt 96,4 (93,7) %, hauptsächlich bedingt durch die genannten Effekte.

Neben den aktuell im laufenden Jahr anfallenden Aufwen- dungen und Erträgen spielen für die Höhe der Gewinne die Veränderungen der Schwankungsrückstellung eine we- sentliche Rolle. Der Bilanzposten Schwankungsrückstel- lung und ähnliche Rückstellungen reduzierte sich im Ge- schäftsjahr 2023 um 252 Millionen € auf 8.060 (8.313) Millionen €. Aufgrund von Unterschäden mussten der Schwankungsrückstellung in den Versicherungszweigen Feuer, Kredit und Transport zum Teil deutliche Beträge zu- geführt werden. Dagegen musste aufgrund von Überschä- den die Schwankungsrückstellung in Kraftfahrt, Haftpflicht und Luftfahrt reduziert werden. Zudem wurde aufgrund des gesunkenen Höchstbetrags die Schwankungsrückstel- lung in Unfall reduziert. In den Versicherungszweigen Technik sowie Sonstige Zweige wird seit dem Berichtsjahr 2021 keine Schwankungsrückstellung mehr gestellt.

Im Rahmen der Erstellung des Konzernabschlusses gemäß International Financial Reporting Standards (IFRS) der Mu- nich Re Gruppe werden auch für die Münchener Rück AG IFRS-Werte für Konsolidierungszwecke ermittelt. Grund- sätzlich wurde bei der Ausgestaltung von Solvency II ein an

Münchener Rück AG SFCR 2023

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

7

internationale Rechnungslegungsstandards angeglichenes Ansatz- und Bewertungsmodell angestrebt.

Das versicherungstechnische Ergebnis gemäß IFRS, aufge- gliedert nach Solvency-II-Geschäftsbereichen und -Län- dern, finden Sie im Anhang Z im Meldebogen S.05.01.02 "Prämien, Forderungen und Aufwendungen nach Ge- schäftsbereichen" sowie im Meldebogen S.04.05.21 "Prä- mien, Forderungen und Aufwendungen nach Ländern".

Versicherungstechnisches Ergebnis nach Geschäftsbereichen

In der Lebensrückversicherung, deren Aufstellung überwie- gend an geografischen Regionen orientiert ist, konnte der Rückgang der Beitragseinnahmen bei gruppeninternen Retrozessionen mit Erstversicherungstöchtern zum Teil durch neue Verträge im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten kompensiert werden.

Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich ge- genüber dem Vorjahr aufgrund von Reserveanpassungen vor allem in Kanada.

In der Nicht-Lebensrückversicherung sind unsere wichtigs- ten Geschäftsbereiche (nach gebuchten Bruttoprämien) die Feuer- und anderen Sachversicherungen, die Kraftfahrtver- sicherung und die Allgemeine Haftpflichtversicherung.

Die Beitragseinnahmen in der Feuerversicherung und in anderen Sachversicherungen haben sich im Berichtsjahr vor allem aufgrund von verbesserten Vertragskonditionen erhöht. Das im Vergleich zum Vorjahr deutlich verbesserte versicherungstechnische Ergebnis beruht im Wesentlichen auf einer geringeren Großschadenbelastung.

In der Kraftfahrtrückversicherung (Kraftfahrzeughaft- pflichtversicherung und Sonstige Kraftfahrtversicherung) sind die Beiträge im Vergleich zum Vorjahr vor allem auf- grund von Neugeschäft leicht gestiegen. Das versiche- rungstechnische Ergebnis reduzierte sich im Wesentlichen aufgrund einer gegenüber dem Vorjahr bedeutend höheren Schadenbelastung.

In der Allgemeinen Haftpflichtrückversicherung sind im Berichtsjahr die Beitragseinnahmen vor allem aufgrund von Anteilsreduzierungen und Aufgabe von unprofitablem Ge- schäft gesunken. Das versicherungstechnische Ergebnis verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund ei- ner stark gestiegenen Schadenquote.

Versicherungstechnisches Ergebnis nach Ländern

In der Lebens- und Krankenrückversicherung sind unsere wichtigsten Länder (nach gebuchten Bruttoprämien) Ka- nada, das Vereinigte Königreich, die USA, China und Aust- ralien.

Gemessen am Umsatz zeichnen wir einen wesentlichen Anteil (ca. 35 %) unseres weltweiten Lebens- und Kranken- rückversicherungsgeschäfts in Nordamerika, insbesondere in Kanada. Etwa 35 % des Prämienaufkommens kommen aus Europa, wobei das Vereinigte Königreich (ca. 20 %) den größten Anteil daran hat. Weitere wesentliche Anteile stammen aus Asien (ca. 25 %), insbesondere aus China und Singapur. Australien steuert rund 5 % zum Umsatz bei.

Der Umsatz in Nordamerika ist im Wesentlichen aufgrund von neuen Verträgen moderat gestiegen und beträgt 2,6 (2,4) Milliarden €. In Europa ist der Umsatz gesunken und beträgt 2,6 (2,9) Milliarden €. Davon stammten 1,6 (1,4) Mil- liarden € aus dem Vereinigten Königreich. In Asien verrin- gerten sich unsere Beitragseinnahmen auf 2,0 (3,1) Milliar- den €. Im Wesentlichen ist der Rückgang der Beitragseinnahmen bei gruppeninternen Retrozessionen mit Erstversicherungstöchtern zu verzeichnen.

In der Nicht-Lebensrückversicherung sind unsere wichtigs- ten Länder (nach gebuchten Bruttoprämien) die USA, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Australien und In- dien.

Gemessen am Umsatz zeichnen wir ca. 20 % unseres welt- weiten Nicht-Lebensrückversicherungsgeschäfts in Nord- amerika (inklusive Kanada). Etwa 45 % des Umsatzes kom- men aus Europa, davon jeweils rund 15 % aus Deutschland und rund 10 % aus dem Vereinigten Königreich. Weitere wesentliche Anteile stammen aus Asien (ca. 15 %), Austra- lien (ca. 5 %) und Lateinamerika (ca. 5 %).

Auf dem US-Markt haben sich die Preise vor allem in der Sachversicherung weiter verbessert. Im Berichtsjahr blieb der Umsatz in der Rückversicherung im US-Geschäft trotz Neugeschäft und positivem Marktumfeld jedoch konstant bei 4,2 (4,2) Milliarden €, da selektive Portfolioumschich- tungen und Anteilsreduzierungen an Versicherungsquoten durchgeführt wurden.

Das Prämienvolumen im Vereinigten Königreich und in Kontinentaleuropa konnte gegenüber dem Vorjahr auf 11,3 (10,8) Milliarden € gesteigert werden. Dies gelang in vielen Märkten durch gezielten Ausbau bei ausgewählten Kunden sowie durch zusätzliches profitables Neugeschäft. In Deutschland stiegen die Beitragseinnahmen auf 3,8 (3,4) Milliarden €.

Das Prämienvolumen in Australien konnte auf 1,6 (1,5) Milli- arden € und in Indien auf 1,1 (0,7) Milliarden € ausgebaut werden.

Münchener Rück AG SFCR 2023

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

8

A3 Anlageergebnis

Erträge aus und Aufwendungen für Anlagegeschäfte

Ergebnis aus Kapitalanlagen

Mio. €

2023

Vorjahr

Laufende Erträge

2�938

2�342

Zu-/Abschreibungen

193

-1�224

Gewinne/Verluste aus dem

Abgang von Kapitalanlagen

444

166

Sonstige Erträge/Aufwendungen

-584

-1�077

Gesamt

2�991

206

Die deutliche Erhöhung des Ergebnisses aus Kapitalanla- gen im Berichtsjahr ist insbesondere auf das Ausbleiben von gegenläufigen Einmaleffekten zurückzuführen. So fie- len im Vorjahr insbesondere zinsbedingt hohe Abschrei- bungen sowie eine deutliche Zuführung zur Drohverlust- rückstellung für derivative Finanzinstrumente an. Zudem konnten wir im Berichtsjahr höhere laufende Erträge ver- einnahmen.

Nach Anlagearten setzt sich das Kapitalanlageergebnis nach HGB wie folgt zusammen:

Ergebnis aus Kapitalanlagen nach Anlageart

Mio. €

2023

Vorjahr

Grundvermögen

187

214

Anteile an verbundenen Unternehmen

und Beteiligungen

1�685

1�983

Ausleihungen an verbundene Unterneh-

men und an Unternehmen, mit denen

ein Beteiligungsverhältnis besteht

43

21

Aktien, Anteile oder Aktien an Invest-

mentvermögen und andere nicht fest-

verzinsliche Wertpapiere

196

-166

Inhaberschuldverschreibungen und an-

dere festverzinsliche Wertpapiere

795

-351

Derivate

81

-1�511

Andere Kapitalanlagen

5

16

Gesamt

2�991

206

Direkt im Eigenkapital erfasste

Gewinne und Verluste

Es erfolgt keine direkte Erfassung von Gewinnen und Ver- lusten im Eigenkapital der Münchener Rück AG nach HGB.

Anlagen in Verbriefungen

Zum Bilanzstichtag sank unser Bestand an Kreditstruktu- ren nach HGB im Wesentlichen durch Verkäufe um 34 Mil- lionen € auf 296 (330) Millionen €. Wir bewerten diese Be- stände innerhalb der Position Inhaberschuldverschreibun- gen und andere festverzinsliche Wertpapiere sowie inner- halb der Position Anteile an verbundenen Unternehmen zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren Börsen- oder Marktwert am Bilanzstichtag. Es handelt sich bei dieser Anlagekategorie um verbriefte Forderungen (Asset-Backed Securities und Mortgage-Backed Securities), zum Beispiel Verbriefungen von Konsumentenkrediten und Immobilien- finanzierungen.

Münchener Rück AG SFCR 2023

Geschäftstätigkeit und Geschäftsergebnis

9

A4 Entwicklung sonstiger Tätigkeiten

A5 Sonstige Angaben

Leasing

Im Berichtsjahr waren keine Sachverhalte vorhanden, die

Münchener Rück AG als Leasingnehmer

Erläuterungen bei den sonstigen Angaben erfordern.

Zum 31. Dezember 2023 bestehen keine wesentlichen Ver-

pflichtungen aus Leasingverhältnissen. Die zum Bilanz-

stichtag ausgewiesenen Leasingverbindlichkeiten betreffen

überwiegend von uns angemietete Bürogebäude. Weitere

Angaben zu Leasingverhältnissen finden Sie im Kap. D 1 -

Sachanlagen für den Eigenbedarf.

Münchener Rück AG als Leasinggeber

Die Operating-Leasingverhältnisse betreffen im Wesentli-

chen vermietete Grundstücke und Bauten in Höhe von

225 (234) Millionen €.

Darüber hinaus bestanden zum 31. Dezember 2023 meh-

rere Finanzierungs-Leasingverhältnisse über Immobilien-

vermögen. Diese beinhalten im Wesentlichen erteilte Erb-

baurechte.

Sonstiges Ergebnis

Das Sonstige Ergebnis hatte keinen wesentlichen Einfluss

auf die Erfolgsrechnung des Berichtsjahres.

Aus der Währungsumrechnung wurden unter den sonsti-

gen Erträgen 1.932 Millionen € und unter den sonstigen

Aufwendungen 1.763 Millionen € erfasst.

Münchener Rück AG SFCR 2023

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Munich Re Group - Münchener Rück AG published this content on 25 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 25 April 2024 06:48:05 UTC.