Von Stefanie Haxel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Labor- und Pharmaausrüster Sartorius hat im ersten Quartal noch unter dem anhaltenden Lagerabbau bei seinen Kunden gelitten. Auch die gedämpfte Investitionstätigkeit in China und den USA dürfte das Geschäft belastet haben. Analysten rechnen erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer Erholung. Umsatz und Gewinn sollten erneut gesunken sein, wenn auch weniger stark als im vergangenen Jahr. Der Auftragseingang dürfte dagegen zugelegt haben.
Der DAX- und TecDAX-Konzern wird voraussichtlich am Donnerstag, 18. April, Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen. Worauf Anleger achten sollten:
JAHRESPROGNOSE UND MITTELFRISTZIELE: Im laufenden Jahr will Sartorius den Umsatz zu konstanten Wechselkursen im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich steigern und eine operative Ertragsmarge (EBITDA-Marge) von etwas über 30 Prozent erzielen. Mittelfristig strebt der Konzern bis 2028 ein durchschnittliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent pro Jahr an, davon soll etwa ein Fünftel von Akquisitionen beigetragen werden. Die EBITDA-Marge soll bis 2028 auf rund 34 Prozent zulegen. Die Prognose dürfte bei der Zahlenvorlage am Donnerstag bestätigt werden.
AUFTRAGSEINGANG: Im vergangenen Geschäftsjahr war der Auftragseingang um mehr als Fünftel gesunken, weil die Kunden ihre in der Pandemie angehäuften Lagerbestände abbauten und sich mit Bestellungen zurückhielten. Im Schlussquartal hatte die Nachfrage in beiden Konzernsparten jedoch angezogen: Die Auftragseingänge lagen leicht über dem Umsatz. Nach Einschätzung von Analysten dürfte der Start ins Jahr 2024 noch schwach gewesen sein, doch im Jahresverlauf sollte sich der Auftragseingang spürbar verbessern. Aussagen zur Entwicklung des Auftragsbestandes stehen bei der Zahlenvorlage im Mittelpunkt.
CASHFLOW: Sartorius will seine Verschuldung, die nach der Akquisition des französischen Biotechunternehmens Polyplus Ende Dezember bei fast 5 Milliarden Euro lag, im laufenden Jahr zügig reduzieren und dazu seinen starken operativen Cashflow nutzen. Der Verschuldungsgrad gemessen als Quotient aus Nettoverschuldung und operativem EBITDA soll von 5,0 Ende 2023 auf 4,0 Ende dieses Jahres sinken und könnte 2025 rund 3,0 erreichen - ohne Berücksichtigung möglicher Kapitalmaßnahmen oder Akquisitionen, wie CEO Joachim Kreuzburg im Januar zu Journalisten sagte. Anleger schauen auf die weitere Entwicklung des operativen Cashflows.
Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und für das Gesamtjahr 2024:
=== . PROG PROG PROG 1. QUARTAL 1Q24 ggVj Zahl 1Q23 Umsatz 865 -4% 9 903 EBITDA bereinigt 239 -12% 9 272 EBITDA-Marge bereinigt 27,7 -- -- 30,1 Erg nach Steuern/Dritten bereinigt 78 -33% 7 116 Ergebnis je Vorzugsaktie bereinigt 1,15 -32% 8 1,70 . PROG PROG PROG GESAMTJAHR Gj24 ggVj Zahl Gj23 Umsatz 3.608 +6% 11 3.396 EBITDA bereinigt 1.087 +13% 11 963 EBITDA-Marge bereinigt 30,1 -- -- 28,5 Erg nach Steuern/Dritten bereinigt 390 +15% 10 339 Ergebnis je Vorzugsaktie bereinigt 5,69 +15% 9 4,94 Dividende je Vorzugsaktie 0,92 +24% 6 0,74 ===
ERLÄUTERUNGEN:
- alle Angaben in den Tabellen in Millionen Euro, Ausnahme Ergebnis und Dividende je Aktie in Euro, Marge in Prozent
- Bilanzierung nach IFRS
- Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Visible Alpha
- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum
- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr
- alle Angaben ohne Gewähr
Kontakt zur Autorin: stefanie.haxel@wsj.com
DJG/DJN/sha
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April 17, 2024 23:45 ET (03:45 GMT)