2022/23
KONZERN GESCHÄFTS BERICHT
ERTRAGSDATEN | 2022/23 | 2021/22 | |
Umsatzerlöse | Mio. EUR | 425,8 | 384,0 |
Umsatzveränderung | % zum Vorjahr | 10,9 | 8,3 |
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) | Mio. EUR | 27,4 | 29,2 |
in % der Umsatzerlöse | 6,4 | 7,6 | |
EBITDA | Mio. EUR | 44,5 | 45,0 |
in % der Umsatzerlöse | 10,4 | 11,7 | |
Konzernjahresüberschuss | Mio. EUR | 19,0 | 21,2 |
in % der Umsatzerlöse | 4,5 | 5,5 | |
Ergebnis je Aktie | EUR | 1,38 | 1,73 |
Dividende je Aktie | EUR | 0,60 | 0,60 |
FINANZDATEN | |||
Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte | |||
sowie in Konzernunternehmen | Mio. EUR | 14,3 | 18,4 |
Abschreibungen | Mio. EUR | 17,1 | 15,8 |
Cash Flow vor Änderungen des Nettoumlaufvermögens | Mio. EUR | 43,4 | 36,3 |
in % der Umsatzerlöse | 10,2 | 9,5 | |
MITARBEITER (Jahresdurchschnitt) | 1.639 | 1.609 | |
Umsatz je Mitarbeiter | TEUR | 260 | 239 |
BILANZDATEN | 30.06.2023 | 30.06.2022 | |
Bilanzsumme | Mio. EUR | 444,7 | 408,6 |
Langfristige Vermögenswerte | Mio. EUR | 212,4 | 204,8 |
Vorräte | Mio. EUR | 154,2 | 128,7 |
Liquide Mittel | Mio. EUR | 7,5 | 7,1 |
Übrige kurzfristige Vermögenswerte | Mio. EUR | 70,6 | 68,0 |
Eigenkapital | Mio. EUR | 241,2 | 226,4 |
in % der Bilanzsumme | 54,2 | 55,4 | |
Finanzverbindlichkeiten | Mio. EUR | 76,4 | 71,1 |
Herausgeber Schloss Wachenheim AG, Trier Design und Realisierung Diana Siebert Grafik-Design, Radevormwald und markenmut.AG, Trier
INHALTSVERZEICHNIS
Brief des Vorstands | 4 | 3 |
Bericht des Aufsichtsrats | 6 | |
Zusammengefasster Lagebericht | 14 | |
Vorbemerkung | 14 | |
Grundlagen der Schloss Wachenheim AG und des Konzerns | 15 | |
Wirtschaftsbericht | 18 | |
Erläuterungen zur Schloss Wachenheim AG nach HGB | 33 | |
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag | 37 | |
Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung | 37 | |
Ausblick | 48 | |
Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung | 51 | |
Sonstige Angaben | 64 | |
Konzernabschluss | 68 | |
Konzernbilanz | 68 | |
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung | 69 | |
Konzerngesamtergebnisrechnung und | ||
Konzerneigenkapitalveränderungsrechnung | 70 | |
Konzernkapitalflussrechnung | 71 | |
Konzernanhang | 72 | |
Versicherung der gesetzlichen Vertreter | 130 | |
Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers | 131 | |
Bilanz der Schloss Wachenheim AG | 140 | |
Gewinn- und Verlustrechnung | ||
der Schloss Wachenheim AG | 141 |
4
Brief des | Liebe Aktionärinnen |
und Aktionäre, | |
Vorstands | 2022/23 war für die Schloss Wachenheim-Gruppe |
rausforderndes Jahr, in dem wir in einem anhaltend | |
ein erneut erfolgreiches, aber auch überaus he | |
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld erneut Akzente | |
setzen und unsere Zielsetzungen erreichen bzw. sogar | |
übertreffen konnten. |
Auf der Beschaffungsseite sind hier weitere massive Preissteigerungen in großer Breite, aber auch Ver fügbarkeitsengpässe bei für uns wichtigen Materialien zu nennen. Dies betrifft insbesondere den Bereich Glas, wo der Markt in Westeuropa nach der Einstellung des Betriebs mehrerer Glaswerke in der Ukraine und einer entsprechenden Verlagerung der Nachfrage, aber auch aufgrund planmäßiger Revisionsarbeiten an mehreren Glaswannen in Europa weiterhin angespannt war und ist. Hinzu kam die Ungewissheit über eine mögliche Gasmangellage im Winter 2022/23 nach Einstellung der Lieferungen aus Russland über die Pipeline Nord Stream 1, die unsererseits Maßnahmen zur Umstellung auf alternative Energieträger an unse- ren Produktionsstandorten, aber auch geänderte Bevorratungsstrategien mit Blick auf lieferantenseitige Preis- und Verfügbarkeitsrisiken zur Folge hatte.
Daneben trübte sich auch die gesamtwirtschaftliche Situation in den Heimatmärkten sowie in den wichtigen Exportländern der Unternehmensgruppe spürbar ein. Ein deutlicher Anstieg von Inflation und Lebenshal tungskosten schmälerte die verfügbaren Einkommen der Verbraucher und dämpfte entsprechend die Kon- sumlaune. Aufgrund der Entwicklungen an den Beschaffungsmärkten war es jedoch - ungeachtet dieser für Konsumenten schwierigen Zeiten - notwendig, Preiserhöhungen umzusetzen.
Trotz dieses schwierigen Umfelds konnten wir im Geschäftsjahr 2022/23 konzernweit unsere Zielsetzungen übertreffen und - bei stabilen Absatzvolumina - insgesamt ein Umsatzplus von 10,9 % auf rund EUR 426 Mio. realisieren. Eine sehr erfreuliche Entwicklung, die wir in erster Linie dem großen Engagement und dem unermüdlichen Einsatz unserer rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in allen Konzernunternehmen verdanken. Mit einem hohen Maß an Flexibilität und Kreativität, aber auch an Konsequenz und Durch haltevermögen konnten wir die Situation beherrschen und die negativen Einflussfaktoren weitgehend in Grenzen halten. Hierfür ein herzliches Dankeschön an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unter nehmensgruppe!
Dabei dürfen wir jedoch nicht verkennen, dass die Entwicklung in einzelnen Bereichen - zum Teil deutlich - unter unseren Erwartungen zurückblieb. Dies betrifft insbesondere unsere Weinhandelsaktivitäten in Deutschland, wo wir gegenüber dem Vorjahr ein deutliches Absatz- und Umsatzminus zu verzeichnen hatten. Hiervon waren sowohl der B2C- als auch der B2B-Bereich betroffen. Wir haben bereits verschiedene Maß- nahmen eingeleitet, um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, um in Zukunft unsere anspruchsvollen Wachstumsziele dort wieder zu erreichen.
Die Entwicklung des operativen Ergebnisses (EBIT) blieb mit EUR 27,4 Mio. um 6,2 % hinter dem Vorjahres- niveau zurück. Hier hat sich insbesondere die Entscheidung, unsere Produktionskapazitäten in Wissem- bourg/Frankreich an den Standort Tournan-en-Brie/Frankreich zu verlagern, ausgewirkt. Gründe für diese Neustrukturierung sind rückläufige Absatzvolumina im französischen Teilkonzern in den letzten Geschäfts- jahren, aber auch die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit vor dem Hintergrund deutlich gestiegener Preise für Rohstoffe und Energie. Daneben hätte dort in absehbarer Zeit ein umfassender Investitionsbedarf bestan- den, wodurch eine Aufrechterhaltung dieses Standorts nicht mehr wirtschaftlich gewesen wäre. Insofern war
BRIEF DES VORSTANDS
dieser Schritt aus unserer Sicht alternativlos. Den vom Wegfall der entsprechenden Arbeitsplätze betroffe- | 5 |
nen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stehen wir mit einem umfassenden Sozialplan sowie entsprechender Unterstützung bei der beruflichen Neu- oder Umorientierung - einschließlich Stellenangeboten an anderen Standorten - zur Seite. Insgesamt resultierten hieraus Belastungen des operativen Ergebnisses 2022/23 von rund EUR 4,4 Mio.; in 2023/24 werden weitere Aufwendungen von rund EUR 1,2 Mio. anfallen. Langfristig stehen dem jedoch jährliche Kosteneinsparungen von knapp EUR 2,0 Mio. gegenüber. Ohne Berücksichtigung dieser Sonderbelastungen hätte das EBIT in 2022/23 rund EUR 31,8 Mio. betragen, was gegenüber dem Vor- jahr ein Plus von rund 9 % bedeuten würde. Damit hat der Konzern einmal mehr seine Robustheit und seine Stabilität auch in schwierigen Situationen unter Beweis gestellt.
Daneben haben wir für 2023/24 weitere wichtige Weichenstellungen vorgesehen, um die Wettbewerbsfähig- keit unserer Unternehmensgruppe zu stärken und eine solide Basis für ein weiterhin nachhaltiges und profitables Wachstum zu schaffen. So werden wir nicht nur am Standort Tournan-en-Brie/Frankreich, sondern auch in Bilgoraj/Polen sowie in Bukarest/Rumänien umfangreiche Investitionen in technische Anlagen und Gebäudeerweiterungen vornehmen. Auch am Standort Trier sind weitere Investitionen in unsere Produkti- onsanlagen geplant, unter anderem eine Erweiterung unserer Kapazitäten zur Entalkoholisierung von Wein. Flankiert wird dies durch die Modernisierung unserer wichtigen IT-Systeme, insbesondere in Deutschland und Ostmitteleuropa. Insgesamt werden unsere konzernweiten Investitionen in 2023/24 mit rund EUR 25 Mio. auf einem hohen Niveau liegen.
An unseren Strategien werden wir weiterhin festhalten. Ein nach wie vor wichtiger Schwerpunkt sind dabei unsere Exportaktivitäten; hier werden unter anderem unsere Aktivitäten in Großbritannien, wo wir im wach- senden Markt entalkoholisierter Weine und Sparklings zu den führenden Anbietern zählen, im Fokus stehen. Daneben genießen die Entwicklung und Einführung neuer und innovativer Produkte, der Ausbau unseres Online-Vertriebs sowie eine Weiterentwicklung unserer Werbe- und Medienaktivitäten zur Erhöhung von Ziel- genauigkeit und Wirkungsgrad unserer Kunden- bzw. Zielgruppenansprache weiterhin eine hohe Priorität.
Dämpfend wirkt eine nach wie vor hohe Inflation mit entsprechender Belastung der Verbraucherstimmung in den für uns wichtigen Absatzländern. Gleichzeitig sind wir mit anhaltend hohen Beschaffungspreisen kon- frontiert, bei denen zurzeit keine wesentlichen Entlastungen erkennbar sind. Vor diesem Hintergrund gehen wir für das Geschäftsjahr 2023/24 konzernweit von stabilen bis leicht rückläufigen Absatzvolumina, preis- bedingten Umsatzsteigerungen sowie - insbesondere vor dem Hintergrund reduzierter Sonderbelastungen im Zusammenhang mit der Produktionsverlagerung in Frankreich - einem EBIT zwischen EUR 28 Mio. und EUR 30 Mio. aus.
Unter Berücksichtigung der Ergebnisentwicklung in 2022/23, aber auch der Aussichten für das laufende Ge- schäftsjahr, schlagen wir der Hauptversammlung vor, eine Dividende von EUR 0,60 pro Aktie auszuschütten. Dies liegt im Rahmen unserer bisherigen Dividendenpolitik, nach der wir ungefähr die Hälfte des Jahresüber- schusses der Schloss Wachenheim AG und 20 % bis 25 % des Konzernergebnisses vor Minderheiten zur Ausschüttung vorschlagen. Bezogen auf den Aktienkurs am Bilanzstichtag würde sich bei dieser Ausschüt- tung eine Dividendenrendite von 3,7 % ergeben.
Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, danken wir für Ihr uns entgegengebrachtes Vertrauen und bitten Sie auch im laufenden Geschäftsjahr um Ihre Unterstützung.
Oliver
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Schloss Wachenheim AG published this content on 21 September 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 21 September 2023 06:06:04 UTC.