FRANKFURT (Dow Jones)--Siemens kann nach dem Verkauf der Antriebssparte Innomotics für das kommende Geschäftsjahr bereits jetzt mit rund 2 Milliarden Euro zusätzlichem Gewinn nach Steuern rechnen. In dieser Größenordnung sei ein Buchgewinn zu erwarten, der weder durch Transaktionskosten, Steuern noch Carve-out-Aufwendungen geschmälert werde, sagte Finanzchef Ralf Thomas in einer Telefonpressekonferenz.

Diese seien in der Größenordnung von 500 Millionen Euro bereits angefallen oder fielen bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres an. Der Buchgewinn werde zum Zeitpunkt des Closings realisiert; das wiederum wird in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 erwartet - also bis spätestens Ende März nächsten Jahres.

Siemens hat in den vergangenen zwei Geschäftsjahren bereits drei große Randgeschäfte veräußert, der aktuelle Deal ist darunter der bisher erfolgreichste. Die Verkäufe von Post- und Paketlogistik, der Verkehrstechniksparte Yunex und des Getriebeherstellers Flender lieferten Gewinnbeiträge von insgesamt rund 2 Milliarden Euro. "Wir haben nichts verschenkt", sagte Finanzchef Thomas mit Blick auf den Innomotics-Verkauf.

Siemens hatte am Morgen berichtet, ein Vertrag für die zum Verkauf gestellte Tochter zum Unternehmenswert von 3,5 Milliarden Euro sei mit dem US-Finanzinvestor KPS Capital Partners unterzeichnet worden. Thomas sagte, KPS sei nach Meinung des Vorstandes der Eigentümer, bei dem sich das Geschäft mit seinen 15.000 Mitarbeitern am besten entwickeln könne.

Verkauft werden kann nun noch die Siemens-Flughafenlogistik, die unter anderem Gepäck-Förderanlagen herstellt. Finanzchef Thomas sagte auf die Frage, ob damit nun schnell zu rechnen sei oder ob dies auf die lange Bank geschoben werde: "Lange Bänke gibt's bei Siemens nicht mehr. Wir packen die Dinge beherzt an und erledigen sie so zügig wie möglich, aber dennoch mit ruhiger Hand."

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May 16, 2024 04:06 ET (08:06 GMT)