Hannover (Reuters) - Die Maschinenbauer in Deutschland erwarten im laufenden Jahr weiterhin einen Rückgang der Produktion, sehen aber im wichtigen Exportgeschäft erste positive Signale.

"Die Belastungsfaktoren sind unverändert spürbar", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Karl Haeusgen, am Montag laut Redetext auf der Hannover Messe. Insbesondere die große Verunsicherung der Kunden verhindere mehr Investitionen und damit mehr Aufträge für den Maschinen- und Anlagenbau. Allerdings scheine die Talsohle zumindest bei den Auslandsbestellungen erreicht zu sein. Für die Weltwirtschaft signalisierten aussagekräftige Frühindikatoren ein Ende der Talfahrt des internationalen Industriezyklus. Es bleibe bei der Prognose, wonach 2024 die Produktion der Branche in Deutschland um vier Prozent sinken werde.

Der Maschinenbau gilt mit über einer Million Beschäftigten und einem Jahresumsatz von mehr als 200 Milliarden Euro als Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Die überwiegend mittelständische Branche, zu der auch börsennotierte Konzerne wie Thyssenkrupp oder Siemens gehören, setzt im Ausland rund drei Viertel seiner Anlagen ab. Konflikte wie in der Ukraine, in Nahost, hohe Zinsen und die Inflation verderben den Kunden die Investitionslaune.

Haeusgen appellierte an die Bundesregierung und die EU, die Standortbedingungen zu verbessern. "Neue Investitionsvorhaben finden aktuell vor allem im Ausland statt, etwa in den USA. Das wird, wenn wir dem nichts entgegensetzen, zu einer anhaltenden Schwächung unserer Wirtschaft führen."

(Bericht von Tom Käckenhoff; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)