-           Schwierige Geschäftslage in Italien, Zurückhaltung bei Investitionen und Werbeausgaben

-           Materialaufwandsquote dennoch verbessert

-           Personalaufwand im Jahresverlauf deutlich rückläufig

-           EBITDA im Jahresverlauf deutlich gesteigert

Frankfurt am Main, 8. August 2013 - Die vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste AG, einer der führenden Anbieter von Finanzinformationen im europäischen Raum, teilt folgende Finanzergebnisse für den Konzern für das erste Halbjahr 2013 mit: 

Wesentliche Finanzkennzahlen

in T€

Q2 2013

 Q2 2012

1. HJ 2013

1. HJ 2012

Umsatzerlöse

20.160

22.720

40.492

44.098

EBITDA

1.794

2.002

2.426

4.010

EBIT

-318

706

-973

1.448

Ergebnis

-807

-27

-2.085

164

Ergebnis je Aktie in €

-0,030

-0,008

-0,083

-0,003


Branchenschwäche belastet Umsatzentwicklung

Die unverändert schwierigen Branchenverhältnisse haben die Geschäftsentwicklung der vwd group auch im 2. Quartal 2013 beeinträchtigt. Der Umsatz belief sich in diesem Zeitraum auf 20.160 T€; gegenüber den 22.720 T€ im 2. Quartal 2012 bedeutete dies einen Rückgang um 11,3 %, nachdem in den ersten drei Monaten per Ende März 2013 ein Umsatzminus von 4,9 % hatte hingenommen werden müssen. Im ersten Halbjahr 2013 erwirtschaftete die vwd group einen Umsatz von 40.492 T€. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, in dem 44.097 T€ umgesetzt worden waren, war das ein Rückgang von 8,2 %. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die schwierige Geschäftslage in Italien sowie Zurückhaltung bei den Investitionen und Werbeausgaben in der Finanzbranche zurückzuführen.

Ergebnis im 2. Quartal durch Kostensenkung positiv beeinflusst

Den gesunkenen Umsätzen stehen deutlich verringerte Aufwendungen gegenüber. Im 2. Quartal 2013 haben sich die Aufwände für Informationsbeschaffung, Übertragungskosten und Börsenabrufgebühren gegenüber dem Vorjahr überproportional zum Umsatz verringert, so dass sich die Materialaufwandsquote bezogen auf das Berichtsquartal auf 37,1 % (1. Quartal 2013: 38,0 %; 2. Quartal 2012: 40,3 %) verbesserte. Darin kommen Kostensenkungsmaßnahmen zum Ausdruck. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich im 2. Quartal 2013 im Vorjahresvergleich in Relation zum Umsatz mit 18,0 % (1. Quartal 2013: 14,6 %; 2. Quartal 2012: 14,3 %) erhöht. Ebenso konnten die Personalaufwendungen reduziert werden: ,sie verringerten sich im 2. Quartal 2013 in Relation zum Umsatz auf 46,6 %. Im ersten Quartal 2013 hatte die Personalaufwandsquote aufgrund der Veränderungen im Management noch 52,7 % betragen. Im 2. Quartal 2012 hatte dieser Wert allerdings bei lediglich 40,0 % gelegen. Vor diesem Hintergrund verringerte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im 2. Quartal 2013 um 8,9 % auf 1.793 T€ (2. Quartal 2012: 2.002 T€).

EBITDA im Halbjahr deutlich unter Vorjahr

Im Wesentlichen bedingt durch erhöhte sonstige betriebliche Erträge von 3.076 T€ (1. Halbjahr 2012: 1.032 T€) aus der Beilegung von Rechtsstreitigkeiten und der Auflösung von Rückstellungen, die im Rahmen der Veränderung im Management gebildet wurden, lag die Gesamtleistung des Konzerns im 1. Halbjahr 2013 mit 43.758 T€ trotz der Umsatzrückgänge nur um 4,1 % unter dem Vergleichswert des Vorjahres (1. Halbjahr 2012: 45.603 T€).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen reduzierten sich im 1. Halbjahr 2013 hingegen geringfügig. Insgesamt konnte der Rückgang der Aufwendungen den umsatzbedingten Ertragsrückgang aber nicht vollständig kompensieren. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) verminderte sich daher auf 2.426 T€ (1. Halbjahr 2012: 4.010 T€). Damit betrug die EBITDA-Marge 6,0 % (1. Halbjahr 2012: 9,1%).

Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen erhöhten sich im 1. Halbjahr 2013 auf 3.399,3 T€ (1. Halbjahr 2012: 2.561 T€). Der Anstieg ist im Wesentlichen auf Wertberichtigungen des Geschäfts- oder Firmenwerts zurückzuführen. Zudem mussten weiterhin Abschreibungen vorgenommen werden, die im Zusammenhang mit der Kaufpreiszuordnung (Purchase Price Allocation) der in der Vergangenheit durchgeführten Akquisitionen stehen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von -973 T€ (1. Halbjahr 2012: 1.448 T€) ging daher überproportional zum EBITDA zurück.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) ist mit -1.599 T€ negativ (1. Halbjahr 2012: 744 T€). Die Ertragssteuern reduzierten sich im 1. Halbjahr 2013 um 3,1 % auf 615 T€ (1. Halbjahr 2012: 634 T€. Nach den auf andere Gesellschafter entfallenden Anteilen ergab sich ein Periodenfehlbetrag von -2.149 T€ (1. Halbjahr 2012: -65 T€). Das Ergebnis je Aktie für das Berichtshalbjahr belief sich auf  -0,083 € nach -0,003 € ein Jahr zuvor.

Der Geschäftsverlauf in den einzelnen Segmenten stellt sich wie folgt dar:

Segment Market Data Solutions (MDS)

Das Geschäft mit standardisierten Marktdatensystemen und Portfoliomanagement-Lösungen für Banken, Sparkassen, Vermögensverwaltungen und Unternehmen, die im Segment MDS zusammengefasst sind, verzeichnete aufgrund eines schwachen ersten Quartals einen Umsatzrückgang. Insbesondere das Geschäft mit Marktdaten für professionelle Anwender entwickelte sich zu Jahresbeginn vor allem im Ausland negativ und blieb hinter den Erwartungen zurück; auch von Privatkunden wurden die Marktdaten in den ersten drei Monaten weniger nachgefragt als ein Jahr zuvor. Zur Jahresmitte hin war dann eine spürbare Belebung der Nachfrage festzustellen. Vor diesem Hintergrund verringerten sich die Umsätze des Segments im 1. Halbjahr 2013 zwar um -8,9 % auf 21.483 T€ (1. Halbjahr 2012: 23.573 T€). Damit hat sich die Lage im Vergleich zum 1. Quartal 2013, in dem sich der Umsatzrückgang noch auf -13,6% belief, deutlich erholt. Der Materialaufwand sank im 2. Quartal überproportional zum Umsatz, womit die aufgrund der Sondereinflüsse gestiegenen Personalaufwendungen mehr als kompensiert werden konnten. Somit konnte im Segment MDS im 1. Halbjahr 2013 ein EBITDA von 2.050 T€ erwirtschaftet werden (1. Halbjahr 2012: 2.317 T€); dies entspricht einem Anstieg um 21,7 %, nachdem das EBITDA im 1. Quartal noch -46,4% unter Vorjahresniveau gelegen hatte.

Segment Technology Solutions (TS)

Die Nachfrage nach kundenindividuellen Technologielösungen und Outsourcing-Dienstleistungen des Segments TS entwickelte sich im Verlauf des 1. Halbjahres eher negativ. Die transaktionsbezogenen Erlöse haben sich aufgrund der weiterhin rückläufigen Transaktionstätigkeit verringert. Das dem Segment zugerechnete Bestandsgeschäft zur Erstellung von Kurstableaus für Medienhäuser hat sich behauptet. Der laufende Umsatz im Service-Bereich verringerte sich nur leicht. Rückläufig entwickelte sich hingegen auch das Projektgeschäft. Insgesamt verminderte sich der Umsatz des Segments im Berichtshalbjahr um 3,8 % auf 10.080 T€ (1. Halbjahr 2012: 10.474 T€). Die Materialaufwendungen haben umsatzbedingt abgenommen, während sich die Personalaufwendungen durch anteilig zugerechnete Einmaleffekte erhöhten. Folglich verschlechterte sich das EBITDA des Segments TS um 53,4 % auf 580 T€ (1. Halbjahr 2012: 1.218 T€).

Specialised Market Solutions (SMS)

Das Segment Specialised Market Solutions (SMS) mit seinen Veröffentlichungs- und Vermarktungskonzepten sowie Risikobewertungen für Finanzprodukte litt unter den Kosteneinsparungen bei Finanzdienstleistern, die sich unter anderem in stark gekürzten Marketingbudgets und Marktaustritten niederschlugen. Bei um 11,2 % auf 8.929 T€ (1. Halbjahr 2012: 10.051 T€) rückläufigen Umsätzen war die Entwicklung innerhalb des Segments SMS insgesamt nicht zufriedenstellend. Die Umsätze mit Sonderwerbeformen sowie die Verbreitung von Finanz- und Preisinformationen für Finanzprodukte waren im 1. Halbjahr 2013 weiterhin rückläufig. Auch die Umsätze mit reiner Onlinewerbung haben sich deutlich verringert. Zudem reduzierten sich erstmalig die Umsätze mit Zertifikateratings und Value at Risk-Berechnungen gegenüber dem Vorjahr. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen noch auf die Nachwirkungen der schwierigen Situation der EDG Unternehmensgruppe im Zusammenhang mit Verhandlungen über deren vollständige Übernahme durch die vwd group im Vorjahr zurückzuführen. Während beim Materialaufwand Einsparungen erzielt werden konnten, zeichneten die dem Segment zugerechneten und durch Sondereffekte stark angestiegenen Personalaufwendungen dafür verantwortlich, dass sich das Segment-EBITDA auf -204 T€ verringerte (1. Halbjahr 2012: 475 T€).

Umsatzprognose für 2013

Für den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2013 wird davon ausgegangen, dass sich die Rahmenbedingungen, welche das Geschäft der vwd group beeinflussen, nicht wesentlich ändern werden. Es erscheint jedoch sicher, dass im fortgeführten Transformationsprozess der Finanzbranche neue Wertschöpfungsmodelle implementiert werden müssen. Wie schnell allerdings die damit verbundenen Investitionsbudgets freigegeben werden, lässt sich derzeit noch nicht seriös einschätzen. Dass dies in größerem Umfang noch in diesem Jahr erfolgen wird, erachtet das Management der vwd group als unwahrscheinlich. Daher hat der Vorstand die Planungen gemäß dem Vorsichtsprinzip angepasst und die Jahresprognose 2013 für den Umsatz auf 82.000 - 84.000 T€ und für das EBITDA auf 8.000 - 9.000 T€ nach unten revidiert. 

Vorbehalt von Zukunftsaussagen 

Die Pressemitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen, welche die gegenwärtigen Auffassungen, Erwartungen und Annahmen der vwd group widerspiegeln und auf Informationen basieren, die dem Unternehmen zum Zeitpunkt der Verfassung der Pressemitteilung zur Verfügung standen. Zukunftsgerichtete Aussagen bieten keine Gewähr für den tatsächlichen Eintritt zukünftiger Ergebnisse und Entwicklungen, sondern sind mit Risiken und Unsicherheiten behaftet. Die zukünftigen Ergebnisse und Entwicklungen der vwd group können aufgrund verschiedener Faktoren wesentlich von den hier formulierten Erwartungen und Annahmen abweichen. Auswirken können sich insbesondere Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage, neue rechtliche Rahmenbedingungen, die Wettbewerbssituation und die Entwicklung der Finanzmärkte.

Der Halbjahresfinanzbericht 2013 steht ab heute auf der Internetseite der vwd unter http://www.vwd.com/vwd/investor_relations.htm als Download zur Verfügung.

Weitere Informationen:

vwd Vereinigte Wirtschaftsdienste Aktiengesellschaft

Investor Relations

Carsten Scharf                                                         

Telefon: +49 69 50701-270  

Über die vwd group:
Die vwd group zählt zu den führenden europäischen Anbietern von Informations-, Kommunikations- und Technologielösungen für das Wertpapiergeschäft. Dabei hat sie sich auf kundenindividuelle Anforderungen im  Retail Banking, Private Banking und Asset Management bei Finanzdienstleistern, Investoren und Medien spezialisiert. Mit rund 470 Mitarbeitern an 16 Standorten in fünf Ländern ist die vwd group ein international tätiges Unternehmen mit Ausrichtung auf die lokalen Finanzmärkte. Zu den bekanntesten Marken zählen finanztreff.de, vwd funds service, vwd market manager und vwd portfolio manager.

weitergeleitet durch