--Umsatz- und EBIT-Rückgänge im Rahmen der Ziele Gj

--Durchwachsene Entwicklung in den Segmenten

--2Q EBIT voraussichtlich auf 1Q-Niveau - CFO

(NEU: Details, Kursreaktion, Analysten)

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche-Post-Mutter DHL hat im ersten Quartal weniger umgesetzt und sowohl operativ als auch unter dem Strich deutlich weniger verdient. Für die Prognose im Gesamtjahr, die einen Rückgang beim operativen Gewinn EBIT zum Vorjahr nicht ausschließt, sowie für die Ziele 2026 sieht sich der Bonner Logistikkonzern dennoch auf Kurs.

Die Aktie stieg zu Handelsbeginn leicht, gab dann aber etwas nach. Um 10:45 Uhr lag sie 1 Prozent im Plus und war stärker gestiegen als der DAX. Die Deutsche-Bank-Analysten bestätigten ihr "Hold" und bewerten die Ergebnisse als "im Großen und Ganzen im Rahmen der Erwartungen". Der Konsens sei aber "viel höher als unsere Schätzungen", und - ebenso wie der Unternehmensausblick - "zu optimistisch". Es müsse sich erst zeigen, ob sich die für das zweite Halbjahr erwartete Erholung tatsächlich eintrete.

Im Auftaktquartal sank der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp 20 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro. Nach Steuern und Dritten betrug der Gewinn 743 Millionen Euro verglichen mit 911 Millionen. Je Aktie sank der Gewinn auf 0,62 Euro von 0,76 Euro. Der Umsatz gab um 3,2 Prozent nach auf 20,25 Milliarden Euro. Die Geschäftsentwicklung war durchwachsen, abhängig vom Geschäftsbereich.

Im Gesamtjahr peilt DHL weiterhin ein EBIT zwischen 6,0 und 6,6 Milliarden Euro an (2023: 6,345 Milliarden Euro) sowie einen Free Cashflow von rund 3,0 Milliarden. 2026 soll das EBIT dann weiterhin in der Spanne 7,5 bis 8,5 Milliarden Euro landen.

Dabei werde das EBIT 2024 noch im ersten Halbjahr voraussichtlich unter Vorjahr liegen, im zweiten Quartal "tendenziell auf Q1-Niveau", sagte CFO Melanie Kreis in der Medien-Videokonferenz. Der Konzern rechne damit, dass die Dynamik im zweiten Halbjahr zunehmen werde und dann auch wieder mit EBIT-Wachstum zu rechnen sei. Allerdings sei im zweiten Halbjahr auch die Vergleichsbasis niedriger.

Im ersten Quartal verlief die Entwicklung in den einzelnen DHL-Geschäftsbereichen sehr unterschiedlich. Zwei Geschäftsbereiche hatten rückläufige Umsätze - am deutlichsten Global Forwarding, Freight (GFF) (-16 Prozent), gefolgt von Express (-4,4 Prozent). Die übrigen drei hatten Umsatzzuwächse.


   Supply Chain und P&P Deutschland mit Umsatz- und Gewinnplus im 1Q 

Bei Express führte schwache Nachfrage zu leicht rückläufigen Sendungsvolumina. Der Konzern hat Gegenmaßnahmen wie Kapazitäts- und Investitions-Anpassungen in die Wege geleitet. Bei GFF war der Rückgang vor allem ein Resultat niedrigerer Frachtraten, hingegen verzeichnete GFF Zuwächse bei Luft- und Seefrachtvolumina. Beim EBIT hatten drei Geschäftsbereiche Rückgänge - GFF und Express etwa gleich stark um rund 30 Prozent. Bei eCommerce war dies CFO Kreis zufolge eine Folge der fortlaufenden Investitionen in das Netz.

Hingegen konnte Supply Chain beim Umsatz (+6 Prozent) und noch stärker beim EBIT zulegen (+13 Prozent). Unterstützt worden sei dies durch Neugeschäft, Vertragsverlängerungen und wachsenden Online-Handel. Im ersten Quartal seien zusätzliche Verträge mit einem Volumen von 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen worden. Neben den Sektoren Energy, Retail sowie Life Sciences und Healthcare trug dazu maßgeblich das E-Fulfillment bei.

Aus dem Rahmen fiel Post & Paket Deutschland mit einem EBIT-Plus von 41 Prozent. Auch der Umsatz legte leicht zu, um 1,6 Prozent. Die positive Entwicklung betraf ausschließlich das Paketgeschäft, auch profitierte das Segment von einem negativen Basiseffekt, das Vorjahr war durch zusätzliche Personalkosten aufgrund des Tarifkonflikts belastet.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

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May 07, 2024 05:17 ET (09:17 GMT)