Der Rückgang der Produktion im produzierenden Gewerbe macht nach Einschätzung des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung deutlich, dass die Erholung der deutschen Konjunktur noch recht blutleer ist. "Trotz einiger positiver Konjunkturdaten in den vergangenen Wochen ist eine kräftige, ununterbrochene Erholung noch nicht ausgemacht", sagte der wissenschaftliche Direktor des Instituts, Sebastian Dullien. Er rechnet damit, dass sich die Produktion in den kommenden Monaten weiter allmählich erholt. Die Industrie werde aber zunächst noch einen unterproportionalen Beitrag zur weiteren konjunkturellen Erholung leisten, aber in der zweiten Jahreshälfte an Fahrt gewinnen. Der Rückschlag der Produktion im März sei zu erwarten gewesen und sei nicht dramatisch ausgefallen.

Der starke Anstieg im Februar, insbesondere bei der Bauwirtschaft, hatte auf Rückschlagspotenzial hingedeutet. Allerdings wurden die Februar-Werte etwas nach unten revidiert. Erfreulich sei, dass die Bauproduktion erneut zugelegt habe. Der Trend beim Bau sei nun nach dem schlechten Jahresabschluss 2023 "klar aufwärts gerichtet", sagte Dullien. Positiv seien auch die Herstellungszahlen für die energieintensiven Produktionen zu werten, etwa in der Chemie. "Die gefallenen Energiepreise, insbesondere beim Erdgas, haben hier die Profitabilität der Produktion in Deutschland verbessert und so zum Anstieg der Herstellung beigetragen. Hier dürfte der Tiefpunkt klar durchschritten sein", sagte er.

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May 08, 2024 02:48 ET (06:48 GMT)