ISTANBUL (awp international) - Der türkische Aktienmarkt hat am Montag erheblich unter der Eskalation des diplomatischen Konflikts des Landes mit den USA gelitten. Der Leitindex ISE 100 büsste knapp drei Prozent ein und schloss auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Juli. Auch die türkische Lira geriet gegenüber dem US-Dollar deutlich unter Druck, sie brach zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit März ein.

Nachdem am Donnerstag ein türkischer Angestellter des US-Konsulats in Istanbul wegen angeblicher Spionage festgenommen worden war, hatten die USA am Sonntag die Visa-Vergabe an türkische Staatsbürger gestoppt - darauf reagierte wiederum die Türkei, indem sie US-Bürgern ebenfalls keine Visa mehr erteilt.

"Für den Devisenmarkt ist das offensichtlich kein Streit unter Ebenbürtigen", schrieb Lutz Karpowitz von der Commerzbank in einem Kommentar. Vielmehr sei die Lira stark unter Druck geraten. Sollte Staatspräsident Erdogan nicht nachgeben, könne der Schritt der US-Regierung "der Beginn einer sehr unangenehmen Entwicklung für die Türkei sein", so der Devisenanalyst./bek/he