Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Knorr-Bremse kauft in Nordamerika zu und übernimmt das Bahnsignaltechnikgeschäft der französischen Alstom. Als Kaufpreis wurde ein Unternehmenswert von rund 630 Millionen Euro vereinbart. Im Preis enthalten ist ein mittlerer zweistelliger Millionen-Euro-Betrag für zusätzlich erwartetes Projektgeschäft. Alstom Signaling Nordamerika erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro und eine EBIT-Marge von rund 16 Prozent. Knorr-Bremse geht davon aus, dass der Zukauf von Anfang an positiv zur Profitabilität beiträgt. Der Abschluss der Transaktion wird für Sommer 2024 erwartet. Knorr-Bremse finanziert den Zukauf aus vorhandener Liquidität und Fremdkapital. Das Kreditrating dürfte nicht beeinträchtigt werden, erwartet das Unternehmen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

SAP (22:05)

Nachfolgend die Konsensschätzungen für das erste Quartal (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, Marge in Prozent, nach IFRS):


                                 PROG   PROG  PROG 
1. QUARTAL 2024                  1Q24   ggVj  Zahl    1Q23 
Operative Marge                  19,6     --    18    25,2 
Umsatzerlöse                    8.030  +7,9%    19   7.441 
Cloud- und Softwareerlöse       6.912  +8,7%    18   6.358 
Softwarelizenzen                  190   -31%    18     276 
Softwaresupport                 2.790  -4,0%    18   2.905 
Clouderlöse                     3.934   +24%    18   3.178 
Operatives Ergebnis*            1.564   +18%    18   1.321 
Ergebnis nach Steuern           1.056   -16%    14   1.254 
Ergebnis je Aktie unverwässert   0,89   -18%    15    1,08 
Current Cloud Backlog          13.596   +22%     4  11.148 
Free Cashflow                   1.532   -22%    14   1.955 
* ab 2024 inkl. Aufwendungen für aktienbasierte Vergütung. 
Möglicherweise haben das noch nicht alle Analysten in ihren 
Prognosen berücksichtigt, weshalb sich für diese Kennziffer eine 
große Schwankungsbreite ergibt. Die Vorjahreszahl ist angepasst. 
 

Außerdem:

07:00 FR/Renault SA, Umsatz 1Q

10:00 DE/Henkel AG & Co KGaA, HV

13:00 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 1Q

17:30 DE/Siemens AG, Pressekonferenz Hannover Messe

22:05 DE/SAP SE, Ergebnis 1Q (23:00 Analystenkonferenz)

Mögliche vorgezogene Termine - auf Basis des Vorjahres geschätzt:

- DE/Daimler Truck Holding AG, Ergebnis 1Q

- DE/Hypoport SE, Ergebnis 1Q

- DE/Jungheinrich AG, Ergebnis 1Q

- DE/Salzgitter AG, Ergebnis 1Q

DIVIDENDENABSCHLAG


Nestle       3,00 CHF 
Nokia        0,0325 EUR 
Unicredit    1,8029 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) März 
 
- EU 
    16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone (Vorabschätzung) April 
          PROGNOSE: -14,5 
          zuvor:    -14,9 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               17.994,00  +0,4% 
E-Mini-Future S&P-500     5.020,00  +0,3% 
E-Mini-Future Nsdq-100   17.264,50  +0,5% 
Nikkei-225               37.295,10  +0,6% 
Schanghai-Composite       3.052,22  -0,4% 
Hang-Seng-Index          16.531,45  +1,9% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                130,76    -28 
 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            17.737,36      -0,6% 
DAX-Future     17.926,00      -0,2% 
XDAX           17.723,00      -0,2% 
MDAX           25.989,86      -0,8% 
TecDAX          3.187,20      -0,7% 
EuroStoxx50     4.918,09      -0,4% 
Stoxx50         4.338,79      +0,1% 
Dow-Jones      37.986,40      +0,6% 
S&P-500-Index   4.967,23      -0,9% 
Nasdaq-Comp.   15.282,01      -2,0% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       131,04        -12 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einem neuen Stabilisierungsansatz rechnen Marktteilnehmer zum Wochenstart an den europäischen Börsen. Nachdem eine Eskalation im Krieg zwischen Iran und Israel am Wochenende ausgeblieben ist, rechnen Marktteilnehmer mit Rückkaufsneigung. Von den Vorlagen aus Asien kommt leichter Rückenwind. Zudem kommen die Ölpreise weiter zurück. Allerdings können die Renditen davon nicht profitieren, sondern ziehen noch etwas an. "Tendenziell dürfte der Abwärtsdruck nun in eine uneinheitliche Entwicklung münden", so ein Marktteilnehmer. In den Blick rücke vor allem die Berichtssaison.

Rückblick: Etwas leichter - Der mutmaßliche israelische Vergeltungsschlag gegen Iran belastete die Börsen, allerdings eher moderat, zumal er offenbar kaum größere Schäden anrichtete und eher als gesichtswahrende Maßnahme denn als weitere Eskalation wirkte. Beruhigend für die Aktienmärkte wirkte in dem Zusammenhang auch, dass die Ölpreise nur kur einen Satz nach oben machten, ehe sie wieder zurückkamen. Positiv kamen die Geschäftszahlen von L'Oreal (+5%) an. Die Jefferies-Analysten hoben das starke Umsatzplus heraus. Als erwartungsgemäß solide wertete Bernstein die Zahlen von Essilorluxottica (-0,7%) zum ersten Quartal. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn bereits um 12 Prozent gestiegen ist, dürften hier Gewinne mitgenommen worden sein. Nach einem überzeugenden zweiten Quartal ging es für die Aktie von Sodexo um 1,6 Prozent nach oben. Bei Schneider Electric (-3,2%) belastete, dass sich das Unternehmen in Gesprächen befindet, um die Kontrolle über das Ingenieursoftware-Unternehmen Bentley Systems zu übernehmen. Der Deal könnte einen Wert von 15 Milliarden Dollar haben.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Leichter - Sartorius verloren nach dem Kurseinbruch vom Donnerstag nach einem enttäuschenden Auftragseingang weitere 2,6 Prozent. Süss Microtec gewannen 6,5 Prozent, nachdem Stifel die Aktie auf "Kaufen" erhöht hatte. Beiersdorf profitierten von den guten L'Oreal-Zahlen und legten um 0,1 Prozent zu, obwohl die Aktie ex 1 Euro Dividende gehandelt wurde. Ex Dividende wurden auch Siemens Healthineers (-0,7%) gehandelt, dividendenbereinigt zog der Kurs an.

XETRA-NACHBÖRSE

Für Knorr-Bremse ging es um 0,6 Prozent nach unten mit der Nachricht, dass das Unternehmen Alstoms Bahnsignaltechnikgeschäft in Nordamerika übernimmt (s.u.). Steico wurden nach Ergebnissen für das erste Quartal 3 Prozent höhergestellt (s.u.). Synlab zeigten sich nach Anzeige eines Cyberangriffs auf das Geschäft in Italien volatil, zuletzt lag der Kurs wenig verändert. Chipwerte standen unter leichtem Abgabedruck. Ein Händler von Lang & Schwarz verwies auf schwachen Vorgaben aus den USA. Infineon wurden 1,0 und Aixtron 0,9 Prozent niedriger gesehen.

USA - AKTIEN

Uneinheitlich - Der mutmaßliche Vergeltungsangriff Israels auf den Iran sorgte für Zurückhaltung. Besonders unter Druck stand der Technologiesektor. Getrübt wurde die Stimmung vom Minus der Netflix-Aktie von 9 Prozent. Der Streaminganbieter hatte zwar gute Ergebnisse für das erste Quartal gemeldet, allerdings einen pessimistischen Umsatzausblick für das laufende zweite Quartal gegeben. Super Micro Computer knickten um 23,1 Prozent ein. Der Anbieter von KI-Hardware nannte zwar einen Termin für die Quartalsergebnisse, gab jedoch anders als zuletzt keine Zahlenindikationen, was offenbar für starke Verunsicherung sorgte. Als klassischer AI-Wert ging es für Nvidia im Gefolge um 10,0 Prozent abwärts. Dass der Dow unterdessen sogar mit einem Aufschlag schloss, lag am 6,2-prozentigen Plus von American Express nach überzeugenden Quartalszahlen. Auch Procter & Gamble (+0,5%) legten zu, nachdem der Konsumgüterriese im dritten Geschäftsquartal mehr verdient hatte als erwartet und auch die Gewinnprognose anhob.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,98         -1,1          4,99       55,8 
5 Jahre                  4,66         -1,3          4,68       66,4 
7 Jahre                  4,65         -1,4          4,66       67,8 
10 Jahre                 4,62         -0,6          4,63       74,0 
30 Jahre                 4,72         -1,6          4,73       74,5 
 

Staatsanleihen waren als vermeintlich sicherer Hafen nur zwischenzeitlich etwas gesucht. Im Verlauf gaben deren Kurse wieder nach, entsprechend stiegen die Renditen leicht.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:25   % YTD 
EUR/USD           1,0666        +0,1%     1,0660     1,0666   -3,4% 
EUR/JPY           165,01        +0,2%     164,70     164,81   +6,0% 
EUR/CHF           0,9723        +0,2%     0,9706     0,9694   +4,8% 
EUR/GBP           0,8612        -0,1%     0,8618     0,8593   -0,7% 
USD/JPY           154,71        +0,1%     154,49     154,51   +9,8% 
GBP/USD           1,2384        +0,1%     1,2372     1,2413   -2,7% 
USD/CNH           7,2515        +0,0%     7,2510     7,2468   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        66.052,99        +2,0%  64.752,93  64.457,30  +51,7% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Am Devisenmarkt fiel die Reaktion auf die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten verhalten aus. Der Dollar profitierte nur kurz von seinem Ruf als sicherer Hafen. Auch der Yen und der Franken - ebenfalls klassische Fluchtwährungen in Krisenzeiten - verzeichneten Zulauf, aber ebenfalls nur kurz, weil sich der Angriff Israels auf Iran bei näherem Hinsehen im Tagesverlauf als eher gesichtswahrende Maßnahme entpuppte

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,45        83,14      -0,8%      -0,69  +13,5% 
Brent/ICE          86,55        87,29      -0,8%      -0,74  +12,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

April 22, 2024 01:30 ET (05:30 GMT)