Von Steffen Gosenheimer

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach der Rally der vergangenen Tage sieht es am Donnerstag nach einer Fortsetzung der Konsolidierung aus, die am Mittwoch bereits eingesetzt hatte. Für einen Stimmungsdämpfer sorgt die Facebook-Mutter Meta. Deren Aktienkurs knickte nachbörslich in den USA nach einem enttäuschenden Ausblick um mehr als 15 Prozent ein. Das dürfte insbesondere auf Technologiewerte negativ ausstrahlen. Im asiatischen Handel ist dies bereits zu beobachten.

Der DAX wird mit 18.058 Punkten indiziert und damit 0,2 Prozent niedriger. Ähnlich sieht es zunächst für den Euro-Stoxx-50 aus. Allerdings könnte bei den gesamteuropäischen Indizes, in denen auch viele Rohstoffaktien enthalten sind, die Nachricht für abweichende Bewegungen sorgen, dass der Rohstoffriese BHP ein Gebot für Anglo American unterbreitet haben soll. Sollte die Übernahme realisiert werden, wäre es der größte Deal in der Bergbaubranche seit Jahren und diese auf globaler Ebene umgestalten. Anglo prüft derzeit das Angebot, das einen Aktientausch beinhaltet.

Konjunkturseitig stehen am Nachmittag BIP-Daten aus den USA auf dem Programm, die neue Erkenntnisse über die Stärke der US-Wirtschaft liefern dürften, was insbesondere mit Blick auf die Zinsspekulationen relevant ist. Daneben warten die Marktteilnehmer bereits gespannt auf den Preisdeflator der persönlichen Konsumausgaben in den USA, der am Freitag berichtet wird. Er gilt als ein von der US-Notenbank stark berücksichtigtes Preismaß zur Gestaltung der Geldpolitik.


  BASF und Deutsche Bank kommen gut an - Kion vorbörslich sehr schwach 

Auf Unternehmensebene dürfte die kaum zu bewältigende Flut von Quartalszahlen die Kurse machen. BASF liegen vorbörslich 0,7 Prozent fester. "Der Umsatz ist schwach, aber die Gewinnkenziffern sind auf breiter Front besser als erwartet, und das sollte den Umsatz in den Hintergrund drücken", sagte ein Marktteilnehmer in einer ersten Reaktion auf die Zahlen. Den Ausblick hat BASF bekräftigt. "Auch wenn das Unternehmen die Unsicherheit im Ausblick betont, die besseren Konjunkturaussichten werden irgendwann auch die Chemie erfassen", so der Marktteilnehmer.

Der Kurs der Deutschen Bank bewegt sich zunächst kaum. Die Bank ist mit einem Gewinnanstieg ins Jahr gestartet. Sie profitierte von geringeren Kosten und einem starken Anstieg der Erträge in der Investmentbank. Der Vorsteuergewinn stieg um 10 Prozent auf 2,04 Milliarden Euro. Analysten hatten in einem von der Bank selbst veröffentlichten Konsens 1,99 Milliarden prognostiziert. "Merkwürdig" nannte dies ein Marktteilnehmer. Denn die Bank habe ja in der Vergangenheit darauf Wert gelegt, dass sie das Investmentbanking heruntergefahren habe. "Und nun glänzt ausgerechnet das Investmentbanking". Am Markt sollte das aber gut ankommen. Das Corporate Banking habe dagegen etwas schwächer abgeschnitten.

Starke Kursverluste zeichnen sich für Kion ab, der Kurs wird 7 Prozent niedriger gestellt. In den ansonsten soliden Erstquartalszahlen sticht ein deutlich unter den Erwartungen ausgefallener Anstieg der Auftragseingänge heraus.

Ganz anders bei Hellofresh, die vorbörslich um 5 Prozent zulegen und auch Delivery Hero (+6,5%). Nach einem guten ersten Quartal hat Delivery Hero die Prognose erhöht. Hellofresh hat unterdessen operativ zwar deutlich weniger verdient und den Verlust ausgeweitet, bei marginal gestiegenen Umsätzen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Kochboxenversender aber. Laut Händlern ist das operative Ergebnis deutlich höher ausgefallen als nach der vorangegangen Warnung erwartet.

Aixtron werden fester erwartet, der Kurs legt um 2,5 Prozent zu. Das MDAX-Unternehmen ist zum Jahresauftakt weiter kräftig gewachsen. Der Anlagenbauer meldete einen Umsatzsprung von 53 Prozent und erfüllte die eigene Umsatzprognose. Das Betriebsergebnis kletterte im Vergleich zum Vorjahr überproportional um 183 Prozent.

Wacker Chemie tendieren vorbörslich 1,8 Prozent fester. Hier ist der Gewinn nicht so stark zurückgegangen wie prognostiziert. "Der Markt ist skeptisch in die Zahlen gegangen", so ein Händler. Damit seien die Chancen auf steigende Kurse gut.

Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim hat zum Jahresauftakt wechselkursbedingt rückläufige Umsätze mehr als kompensiert und den operativen Gewinn deutlich gesteigert. Der französische Siemens-Wettbewerber Schneider Electric hat einen Umsatzanstieg erzielt und die Ziele für das Gesamtjahr aufgrund der starken Nachfrage in den meisten Sektoren und Regionen bekräftigt.

Gut lesen sich die Zahlen von Sanofi. Das Pharmaunternehmen hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigten die Franzosen.


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:20   % YTD 
EUR/USD           1,0719        +0,2%     1,0697     1,0689   -2,9% 
EUR/JPY           166,87        +0,5%     166,07     165,68   +7,2% 
EUR/CHF           0,9796        +0,1%     0,9788     0,9769   +5,6% 
EUR/GBP           0,8588        +0,0%     0,8584     0,8594   -1,0% 
USD/JPY           155,69        +0,3%     155,24     155,01  +10,5% 
GBP/USD           1,2482        +0,2%     1,2462     1,2439   -1,9% 
USD/CNH           7,2664        -0,1%     7,2728     7,2710   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        64.290,57        -0,1%  64.363,11  64.844,04  +47,6% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,94        82,81      +0,2%      +0,13  +14,4% 
Brent/ICE          88,19        88,02      +0,2%      +0,17  +15,1% 
GAS                       VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF         29,835        29,13      +2,4%      +0,71   -8,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.318,38     2.316,11      +0,1%      +2,27  +12,4% 
Silber (Spot)      27,18        27,17      +0,0%      +0,01  +14,3% 
Platin (Spot)     904,87       907,50      -0,3%      -2,63   -8,8% 
Kupfer-Future       4,47         4,46      +0,3%      +0,01  +14,4% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 25, 2024 02:35 ET (06:35 GMT)