Seit Russland im Februar 2022 bewaffnete Streitkräfte in die Ukraine entsandt hat, sind russische Börsengänge selten. Sie sind in der Regel durch geringe Volumina gekennzeichnet und hängen von Kleinanlegern ab.
Im Jahr 2023 haben die Unternehmen nach Berechnungen von Reuters insgesamt rund 8,5 Mrd. Rubel durch Börsengänge und direkte Notierungen aufgenommen. Das ist weit entfernt von den milliardenschweren Kapitalerhöhungen, die russische Unternehmen in den ersten Jahren der Amtszeit von Präsident Wladimir Putin erzielt haben.
Die westlichen Banken, die früher als Underwriter und Bookbuilder auftraten, sind jetzt nicht mehr vertreten, und die größten russischen Kreditgeber übernehmen die Aufgabe.
Der Elektrorollerhersteller Whoosh führte den einzigen Börsengang Russlands im Jahr 2022 durch und nahm dabei 2,1 Milliarden Rubel (33 Millionen Dollar zum Wechselkurs von Dezember 2022) ein, weniger als ursprünglich erhofft. Hier sind die Unternehmen, die im Jahr 2023 gefolgt sind.
IPO/DPO
- Das Biotech-Startup Genetico hat bei einem Börsengang im April 179 Millionen Rubel eingenommen.
- CarMoney, ein Finanzdienstleister, der zur SmartTechGroup (STG) gehört, nahm im Juli 978 Millionen Rubel bei einem direkten Börsengang ein.
- Das Technologieunternehmen Astra nahm bei einem Börsengang im Oktober 3,5 Milliarden Rubel ein.
- Die Herrenbekleidungskette Henderson nahm bei ihrem Börsengang Anfang November 3,8 Milliarden Rubel ein.
- Die Aktien des IT-Unternehmens Softline wurden nach einer direkten Notierung im September in Moskau gehandelt. Dies geschah, nachdem sich Softline von seinem globalen Partner, der jetzt NOVENTIQ heißt, getrennt hatte.
SPO
- Der staatliche Kreditgeber VTB Bank hat im Juni 94 Milliarden Rubel im Rahmen eines Secondary Public Offering (SPO) eingenommen. Bei dieser Kapitalerhöhung hat ein ungenannter Investor einen Teil der staatlichen Anteile an der Bank erworben.
- Der Stahlrohrhersteller TMK nahm bei einem SPO im September 4 Milliarden Rubel ein.
