Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

PFLEGEVERSICHERUNG - Die Kosten für die Pflegeversicherungen drohen aus dem Ruder zu laufen. Deshalb hat sich Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) für einen höheren Bundeszuschuss ausgesprochen. Doch der Versuch, weitere Beitragssteigerungen zu vermeiden, könnte den Steuerzahler fast 12 Milliarden Euro kosten - jedes Jahr. Das hat das Wissenschaftliche Institut der Privaten Krankenversicherung (WIP) ausgerechnet. Die Berechnungen liegen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung exklusiv vor. (FAZ)

REFORMEN - FDP-Fraktionschef Christian Dürr erhöht den Druck auf SPD und Grüne, Wirtschaftsreformen auf den Weg zu bringen. "Auch unsere Koalitionspartner wollen nicht vor die Wählerinnen und Wähler treten und sagen: 'Sorry, das mit dem Wirtschaftswachstum hat halt nicht geklappt'", sagte Dürr im Interview. Deutschland brauche Reformen. "Und es spricht alles dafür, dass wir das als Koalition hinbekommen." Vom FDP-Bundesparteitag wird nach Aussagen von Dürr nicht das Signal ausgehen, dass die Liberalen aus der Ampelkoalition aussteigen könnten, falls ihre Forderungen nach einer Wirtschaftswende nicht erfüllt werden. "Solche taktischen Spielchen sind der Situation nicht angemessen", sagte Dürr. "Das Signal des FDP-Bundesparteitages wird sein, dass wir Deutschland wieder auf Wachstumskurs bringen wollen." (Handelsblatt)

SCHULDENBREMSE - In der innerparteilichen Auseinandersetzung um eine Reform der Schuldenbremse wenden sich die Oberbürgermeister mehrerer deutscher Großstädte gegen Berlins Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU). "Die Schuldenbremse des Bundes hat sich als ein bewährtes Mittel erwiesen, um die öffentlichen Finanzen auch generationengerecht zu gestalten", sagte der Düsseldorfer Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) im Interview. Sein Parteikollege Thomas Kufen aus Essen sagte, jede Generation solle mit den Finanzressourcen haushalten und auskommen, die von ihr erwirtschaftet werden und ihr zur Verfügung stehen. Auch der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) hält die Schuldenbremse "im Sinne der Generationengerechtigkeit für eine sinnvolle Maßnahme". (Tagesspiegel)

WERTPAPIERHANDELSHÄUSER - Das Bundesfinanzministerium plant, die Beiträge der Wertpapierhandelshäuser für ihre Sicherungsinstitution zu halbieren. Dazu soll die Beitragsverordnung der Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen (EdW) geändert werden. "Die Novelle ist nötig", sagte Finanzstaatssekretär Florian Toncar (FDP) im Interview. "Andernfalls würden wir die Unternehmen über den Bedarf hinaus zu Beiträgen verpflichten." An die EdW zahlen die knapp 790 kleinen und mittleren Wertpapierhandelshäuser Beiträge für einen möglichen Entschädigungsfall. 2022 waren die Beitragseinnahmen von 13,9 auf 22,4 Millionen Euro emporgeschnellt - eine Folge des guten Börsenjahres 2021. (Börsen-Zeitung)

ERNTEAUSFALL - Nach den zurückliegenden frostigen Nächten befürchtet der Deutsche Weinbauverband (DWV) größeren Einfluss auf den Weinertrag in diesem Jahr. "Die Frostereignisse zum jetzigen Zeitpunkt sind deshalb so verheerend, weil nach den letzten Hitzerekord-Monaten die Vegetation schon deutlich fortgeschritten ist. Die jungen, fruchtbaren Triebe erfrieren jetzt und Nachwachsende sind gegebenenfalls nicht fruchtbar. Das heißt, dass die Winzerinnen und Winzer bei gleicher Rebpflege über das Jahr hinweg weniger Ertrag, bis hin zum Ertragsausfall, erwarten", sagte DWV-Präsident Klaus Schneider. Seit vergangenen Sonntag hatten Nachtfröste von bis zu minus 2,5 Grad in Weinanbaugebieten, unter anderem in Rheinland-Pfalz, zum Teil für schwere Schäden gesorgt. (Funke Mediengruppe)

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April 26, 2024 00:50 ET (04:50 GMT)