Zürich (awp) - David Herro, Anlage-Chef des Credit-Suisse-Grossaktionärs Harris Associates, kann sich Kooperationen zwischen der Credit Suisse und der UBS in den Sparten Investmentbanking und Asset-Management vorstellen. Das sagte er in einem Interview mit der "SonntagsZeitung".

Auf die Frage, ob ein Gemeinschaftsunternehmen von CS und UBS im Asset-Management eine Option wäre, sagte Herro: "Ja, entweder mit der UBS oder mit anderen Marktteilnehmern." Ausserdem hält er es nicht für zwingend, dass die CS die Sparte behält. "Es hängt vom Preis ab, ob man die Sparte behält, verkauft oder in ein Gemeinschaftsunternehmen einbringt."

Die Investmentbank hält er hingegen für eine "sinnvolle Ergänzung" zur Vermögensverwaltung. Jedoch seien auch hier Kooperationen etwa mit der UBS denkbar. Im Vergleich zu US-Häusern seien die europäischen Investmentbanken nämlich zu klein.

Keine Vollfusion

Einer Vollfusion der CS mit einer anderen Bank erteilte er dagegen eine Absage. "Der Credit Suisse fehlt es nicht an der nötigen Grösse, schon gar nicht in der Vermögensverwaltung", so Herro. Er würde im Falle eines Übernahmeangebots auch "keine Preise in der Nähe des aktuellen (Aktien-)Preises" akzeptieren.

Insgesamt stützt Herro den neuen Kurs von CS-Präsident António Horta-Osório: "Was jetzt angekündigt wurde, hätte in den vergangenen zehn Jahren längst passieren müssen: die Risiken senken, die Kontrollen stärken und gleichzeitig den Unternehmergeist erhalten." Auch CEO Thomas Gottstein hält er die Stange. "Soweit ich Thomas Gottstein kenne, glaube ich auch, dass er die Fähigkeiten für den Job hat, vor allem, wenn er von den richtigen Leuten umgeben ist."

Harris Associates hält gemäss der letzten Pflichtmitteilung an die SIX knapp 5 Prozent der CS-Aktien.

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