Rede von Ralf Brühöfner

Vorstand der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft

anlässlich der

ordentlichen Hauptversammlung der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft

am 17. Mai 2024

Vorabveröffentlichung

Es gilt das gesprochene Wort!

Chart 23

Vielen Dank Oliver.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre,

auch ich darf Sie sehr herzlich zu unserer diesjährigen Hauptversammlung virtuell willkommen heißen. Wie gewohnt möchte ich meine Rede mit einem vertieften Blick in unsere Ertragslage 2023 beginnen, bevor ich Ihnen die Vermögens- und Finanzlage näher erläutern werde. Weitere Schwerpunkte meiner Ausführungen werden unsere Prognose für das Geschäftsjahr 2024, der Geschäftsverlauf des ersten Quartales diesen Jahres sowie unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten sein. Abschließen werde ich meine Rede mit zwei Erläuterungen, zu denen wir als Vorstand Ihnen gegenüber verpflichtet sind.

Chart 24

Beginnen wir nun mit der Konzernertragslage, dargestellt anhand der Konzerngewinn- und Verlustrechnung:

Wie mein geschätzter Kollege bereits dargelegt hat, konnten wir die Konzern-Umsatzerlöse im abgelaufenen Geschäftsjahr um 6,6 % auf 185,7 Mio. Euro steigern. Demgegenüber liegen unsere Ertragskennziffern Konzern-EBITDA und Konzern-EBIT unterhalb der Vorjahreswerte. Unser Konzern-EBITDA ist um rund 0,7 Mio. Euro auf 16,0 Mio. Euro gesunken. Unser Konzern- EBIT ist, wie sie sehen, von 8,3 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2022 auf rund 7,7 Mio. Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 gesunken.

Lassen Sie uns nun gemeinsam etwas tiefer in die diesen Zahlen zugrundeliegenden Entwicklungen einsteigen. Das Wachstum der Konzernumsatzerlöse um 11,4 Mio. Euro ist insgesamt ausschließlich auf Nettoverkaufspreiserhöhungen zurückzuführen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Absatzvolumina der Berentzen-Gruppe im Geschäftsjahr 2023 über alle Geschäftsbereiche hinweg geringer waren. Die Verkaufspreiserhöhungen hatten

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demzufolge eine bemerkenswerte Dimension, und dennoch waren sie wegen ihrer zeitverzögernden Wirkung zunächst nicht ausreichend, um die zugleich massiv gestiegenen Materialpreise vollständig abfedern zu können. Dies lässt sich beim Blick auf die Konzernrohertragsquote recht gut erkennen. Neben vielen anderen Produkt-, Kunden- und Segmentmixeffekten haben insbesondere die deutlichen Materialpreissteigerungen zur einer erhöhten Materialaufwandsquote und damit vice versa zu einer niedrigeren Konzernrohertragsmarge geführt. Sie betrug 41,5 % anstatt 44,3 % im Vorjahr. Damit einher ging schließlich ein um 2,0 Mio. Euro geringerer Konzernrohertrag.

Mittels eines allgemein straffen Kostenmanagements konnten wir den Betriebsaufwand mit 75,6 Mio. Euro im Vergleich zu 75,7 Mio. Euro im Vorjahr nahezu konstant halten, trotz der um 1,3 Mio. Euro gestiegenen Personalaufwendungen. Diese sind insbesondere das Ergebnis von zunehmend höheren Lohnforderungen und personalmarktgetriebenen Gehaltsanpassungen. Trotz des deutlich gestiegenen Personalaufwands liegt unsere Personalaufwandsquote übrigens seit 2020 konstant bei etwa 16,1 %. Das bedeutet, dass wir mit dem Einsatz von Personalressourcen äußerst effizient wirtschaften. So ist unser Personalbestand im Jahresdurchschnitt 2023 nur um zehn Vollzeitkräfte angewachsen, und dies im Wesentlichen auch nur, um unsere Außendienstaktivitäten zu verstärken oder aber Leiharbeitsverhältnisse in der Produktion durch den Einsatz eigener Mitarbeiter kostenneutral zu ersetzen.

Positiv auf den Konzernerfolg wirkten sich die um 26,9 % beziehungsweise circa 1,3 Mio. Euro gestiegenen sonstigen betrieblichen Erträge aus. Dieser kompensatorische Effekt genügte jedoch nicht, um den um 2,0 Mio. Euro rückläufigen Konzernrohertrag vollständig auszugleichen. Als Folge dessen sind bei in etwa konstant gebliebenen Abschreibungen das Konzern-EBITDA und Konzern-EBIT um rund 0,7 Mio. Euro respektive 0,6 Mio. Euro gesunken.

Zusätzlich zum geringeren EBIT wirkte sich das um 2,3 Mio. Euro deutlich verschlechterte Finanz- und Beteiligungsergebnis belastend auf das Konzernergebnis aus. Dies beläuft sich im Geschäftsjahr 2023 auf 0,9 Mio. Euro nach 2,1 Mio. Euro im Vorjahr. Auf die Hintergründe der Entwicklungen beim Finanzergebnis gehe ich im Verlauf der nächsten Folien genauer ein.

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Chart 25

Während die zinsbelastete Fremdfinanzierung im Geschäftsjahr 2022 noch vergleichsweise moderate Aufwendungen in Höhe 1,7 Mio. Euro verursachten, ist dieser Wert im Geschäftsjahr 2023 auf 4,1 Mio. Euro regelrecht explodiert. Dies resultiert aus einer höheren Nettoverschuldung einerseits und einem deutlich gestiegenen Zinsniveau andererseits. Das bedeutet, das Finanzergebnis wurde sowohl durch Volumen- als auch durch Preis-Effekte negativ beeinflusst.

Um dies einmal zu verdeutlichen, habe ich hier auf der linken Seite des Charts den Anstieg der im Jahresverlauf durchschnittlichen bilanziellen Nettoverschuldung und auf der rechten Seite die Entwicklung des 3-Monats EURIBOR abgetragen. Da die Inanspruchnahmen unserer Fremdfinanzierungselemente zumeist mit dem aktuell gültigen 3M-EURIBOR plus einer vertragsindividuellen Zinsmarge zu vergüten sind, hat dieser eine besondere Bedeutung. Die vom Umfang her bedeutendsten Fremdfinanzierungen sind ein Konsortialkredit und diverse Factoringvereinbarungen. Letztere finden insbesondere u.a. aufgrund des regresslosen Ankaufs der Forderungen in der Konzernbilanz keine Abbildung.

Im Geschäftsjahr 2023 ist unsere durchschnittliche bilanzielle Nettoverschuldung um 16,4 Mio. Euro auf 14,7 Mio. Euro gestiegen. Hinzu kommen - wie gerade erwähnt hier nicht ersichtlich

  • die höheren Inanspruchnahmen aus der Factoringfinanzierung. Diese Entwicklung ist das Ergebnis eines deutlichen Anstiegs unserer Kapitalbindung im sogenannten Trade Working Capital, unter anderem bedingt durch höhere Materialpreise und einen geringeren Zahlungsmittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit. Darauf werde ich im weiteren Verlauf meiner Erläuterungen noch vertiefend eingehen.

Wenn wir nun einen Blick auf die rechte Seite der Präsentation werfen, sehen wir die extreme Steigerung des Zinsniveaus - hier des durchschnittlichen 3-Monats EURIBOR. Dieser lag im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2022 noch bei 0,23 %. Im Geschäftsjahr 2023 ist er auf 3,35 % gestiegen. Im Durchschnitt war demzufolge ein um etwa 3,1 Prozentpunkte höherer Zinssatz für die Inanspruchnahme von Fremdmitteln zu entrichten.

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Die Auswirkungen dieser Entwicklungen schlagen sich selbstverständlich auch in unserer Bilanz nieder.

Chart 26

Auf den ersten Blick scheint es keine signifikanten Änderungen in unserer Bilanz zu geben. Die Bilanzsumme hat sich zum 31. Dezember 2023 nur unwesentlich auf 145,4 Mio. Euro verringert. Aufgrund der nicht vollständig vom Konzernergebnis 2023 gedeckten letztjährigen Dividendenzahlung und des negativen Einflusses sonstiger Ergebnisse ist das Eigenkapital geringfügig auf 47,4 Mio. Euro gesunken. Mit einer Eigenkapitalquote von 32,6 % nach 34,2 % im Vorjahr bewegen wir uns allerdings weiterhin in einem soliden Bereich, d.h. rund ein Drittel der Bilanzsumme ist auch weiterhin durch Eigenkapital finanziert. Addiert man hierzu die langfristigen Verbindlichkeiten, beläuft sich das der Berentzen-Gruppe langfristig zur Verfügung stehende Kapital auf circa 68 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von über 8,0 Mio. Euro im Vergleich zum Geschäftsjahresende 2022. Es übersteigt die langfristigen Aktiva im Wert von ca. 60 Mio. Euro um 7,7 Mio. Euro nach 2,3 Mio. Euro im Vorjahr. Damit ist die Berentzen-Gruppe weiterhin fristenkongruent finanziert. Die Ausweitung des langfristig zur Verfügung stehenden Kapitals steht im Zusammenhang mit der Ziehung einer in unserem Konsortialkredit vereinbarten Erhöhungsoption in Höhe von 9,9 Mio. Euro. Diese endfällige Tranche hat eine Laufzeit bis zum 31.12.2026 - so wie der gesamte Konsortialkredit im Übrigen auch.

Chart 27

Lassen Sie uns nun gemeinsam einen Blick auf die Folie 27 werfen. Hier möchte ich Ihnen unseren gestiegenen Kapitalbedarf etwas näher erläutern.

Insbesondere durch inflationäre Effekte ist unser sogenanntes Trade Working Capital, welches die Bilanzpositionen Vorräte, Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Verbindlichkeiten aus Alkoholsteuer umfasst, im Verlauf der letzten beiden Geschäftsjahre von -1,1 Mio. Euro zum Jahresende 2021 auf 13,4 Mio. Euro zum Jahresende 2023 gestiegen. Diese Steigerung geht fast ausschließlich auf deutlich höhere

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Vorratswerte zurück. Die Steigerung des Vorratsvermögens von 39,0 Mio. Euro zum Jahresende 2021 auf in der Spitze bis zu 57,5 Mio. Euro im April 2023 gehen indes nicht mit einem mengenmäßigen Aufbau des Vorratsvermögens einher, sondern sind rein materialpreisgetrieben. Mithilfe eines sehr aktiven und konsequenten Vorratsmanagements ist es uns dann gelungen, diese Position von der Spitze im April 2023 bis zum Jahresende 2023 auf 50,9 Mio. Euro zu verringern.

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus nicht gefactorten Geschäften - zum Beispiel aus unserem Segment Alkoholfreie Getränke oder aus unseren Aktivitäten in der Türkei - erhöhten sich aufgrund höherer Abgabepreise und Abgabemengen von 2021 ausgehend um 5,7 Mio. Euro. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Alkoholsteuer stiegen dagegen lediglich unterproportional. Im Vergleich zum Vorjahr verringerten sich die Verbindlichkeiten sogar um 4,2 Mio. Euro. Da die Alkoholsteuer keinerlei inflationären Effekten unterworfen ist, ergab sich kein kompensierender Effekt aus dieser Position.

ABER, und das ist die wirklich gute Nachricht, die Sie im Kopf behalten sollten, wir sind davon überzeugt, dass die Kapitalbindung im Trade Working Capital ihren historischen Höchststand erreicht haben sollte.

Chart 28

Lassen Sie uns nun gemeinsam unsere im Jahr 2023 generierten Cashflows betrachten. Der erfolgswirtschaftliche Cashflow war mit 9,7 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 erneut positiv. Er ist gewissermaßen das operative Füllhorn des Finanzmittelfonds, der zum Jahresstart mit 13,0 Mio Euro ausgestattet war. Der wesentlichste Bestandteil des erfolgswirtschaftlichen Cashflows ist der Mittelzufluss aus dem Konzernergebnis mitsamt seinen verdienten, aber nicht zahlungswirksamen Abschreibungen und Effekten aus der Hochinflationsbilanzierung. Aufgrund des geringeren Konzernergebnisses bzw. der damit erzielten Zahlungsströme lag er um rund 2,6 Mio. Euro unterhalb des Vorjahreswertes. Nichtsdestotrotz war der erfolgswirtschaftliche Cashflow ausreichend, um die von uns im abgelaufenen Geschäftsjahr getätigten Investitionen zu finanzieren, nicht aber, um zugleich noch die gestiegene

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Kapitalbindung im Working Capital in Höhe von 12,8 Mio. Euro zu finanzieren. Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit, welcher sowohl den erfolgswirtschaftlichen Cashflow als auch die Kapitalbindungen oder Freisetzungen im Working Capital umfasst, zeigte demzufolge einen Zahlungsmittelabfluss in Höhe von 3,1 Mio. Euro.

Die Investitionen in langfristige Vermögenswerte lagen etwas höher als im Vorjahr. In Summe wurden Investitionen im Umfang von netto 9,5 Mio. Euro getätigt. Der investitionsintensivste Geschäftsbereich war dabei wie auch schon in den Jahren zuvor das Segment Alkoholfreie Getränke. Die Absatzerfolge insbesondere der Marke Mio Mio erforderten erneut umfangreiche Investitionen in Leergutgebinde im Gesamtwert von 3,9 Mio. Euro. Zudem wurden Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz in Höhe von rund 0,7 Mio. Euro getätigt. Auf dieses Thema werde ich in meinem ESG-Teil noch einmal zu sprechen kommen. In unserem Segment Spirituosen wurde in eine neue Etikettiermaschine im Wert von 0,7 Mio. Euro, sowie ebenfalls in Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gesamtwert von 1,1 Mio. Euro investiert. Im Segment Frischsaftsysteme ist vor allem die Investition in neue Spritzgusswerkzeuge im Umfang von 0,3 Mio. Euro hervorzuheben. Demgegenüber standen Einzahlungen aus dem Abgang von Vermögenswerten in Höhe von annähernd 0,1 Mio. Euro.

Ich habe eben bereits gesagt, dass der erfolgswirtschaftliche Cashflow nicht ausreichend war, um sowohl unser Working Capital als auch unsere Investitionen zu finanzieren. Mit dieser Situation sind wir selbstverständlich nicht zufrieden. Daher werden wir im Rahmen unseren neuen Konzern-Strategie "Building BERENTZEN 2028" alles daran setzen, neben der Profitabilitätssteigerung unseres operativen Geschäfts sogenannte Cash Drainer konsequent zu eliminieren. Davon abgesehen gehen wir nicht davon aus, dass die Materialeinkaufspreise insgesamt wieder ein Niveau wie vor dem Ukraine-Krieg erreichen und die Vorratswerte entsprechend sinken werden. Angesichts dessen war es ein folgerichtiger Schritt, unseren Fremdfinanzierungsspielraum um ca. 10 Mio. Euro durch Ziehung der Erhöhungsoption unserer Konsortialkreditlinie zu erweitern.

Das bringt uns zum Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit, der maßgeblich vom Zahlungsmittelzufluss aus dieser Darlehenserweiterung, aus den Zahlungsmittelabflüssen im Zusammenhang mit der im Mai 2023 ausgezahlten Dividende von 2,1 Mio. Euro sowie aus der

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Tilgung von Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 1,4 Mio. Euro geprägt ist. In Summe entstand hier ein Nettomittelzufluss in Höhe von 6,4 Mio. Euro.

Als Ergebnis aller vorgenannten Zahlungsbewegungen verringerte sich der Finanzmittelfonds im Verlauf des Geschäftsjahres von 13,0 Mio. Euro auf 7,0 Mio. Euro.

Chart 29

Kommen wir nun zu unserer Prognose für das aktuell laufende Geschäftsjahr 2024. Wir erwarten sowohl höhere Konzern-Umsatzerlöse als auch ein verbessertes Konzern-EBITDA bzw. -EBIT.

Wir gehen davon aus, dass unsere Konzern-Umsatzerlöse 2024 in einer Bandbreite zwischen 190,0 Mio. Euro und 200,0 Mio. Euro liegen werden. Das Konzern-EBITDA erwarten wir in einer Spanne zwischen 17,2 und 19,2 Mio. Euro. Aufgrund steigender Abschreibungen wird unser Konzern-EBIT-Wachstum voraussichtlich etwas hinter dem Wachstum des Konzern-EBITDA zurückbleiben. Das Konzern-EBIT im Geschäftsjahr 2024 prognostizieren wir zwischen 8,0 und 10,0 Mio. Euro. Grundannahme dafür ist ein deutlich höherer Konzernrohertrag, den wir durch den verstärkten Einsatz von Marketing- und Vertriebsressourcen herstellen werden und im Übrigen auch herstellen müssen, denn hohe Lohnforderungen und stetige Teuerungen beim Einkauf externer Dienstleistungen, bei Investitionen und bei den Kosten der Fremdfinanzierung üben in diesem immer noch inflationsgetriebenen Umfeld Druck auf das Konzernergebnis aus. Qualitatives Wachstum ist also zwingend! Insgesamt erwarten wir also eine Rückgewinnung von Margenvolumen und von Margenqualität in unseren Absatzmärkten, die von einer gewissen Konsumerholung geprägt sein sollten. Das Ende des ersten Quartals 2024 zeigt uns bereits, dass wir uns bzw. unsere Absatzmärkte sich in die richtige Richtung entwickeln. Dazu gleich mehr.

Auf Basis dieser prognostizierten Profitabilitätssteigerung und der damit einhergehenden erwarteten Ergebnisverbesserung gehen wir davon aus, dass wir unseren erfolgswirtschaftlichen Cashflow gleichfalls erhöhen können. Diesen prognostizieren wir in einer Bandbreite von 12,7 bis 14,1 Mio. Euro, nachdem er - ich sagte es bereits - im

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Geschäftsjahr 2023 9,7 Mio. Euro erreicht hat. Vor dem Hintergrund eines zwar nicht länger expansiven, aber dennoch unverändert hohen Kapitalbedarfs für die Finanzierung unseres sog. Trade Working Capital rechnen wir damit, dass sich unser Dynamischer Verschuldungsgrad ungefähr stabil bis maximal leicht erhöht zeigt, und zwar in einer Bandbreite zwischen 0,43 bis 0,53. Die Kapitaldienstfähigkeit, die in dieser Zahl zum Ausdruck kommt, stell sich damit weiterhin als solide dar.

Chart 30

Im Folgenden möchte ich mit Ihnen auf die kürzlich veröffentlichten Kennzahlen für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2024 eingehen.

Insbesondere der Jahresauftakt war von einem sehr herausfordernden Marktumfeld mit deutlicher Konsumzurückhaltung geprägt. Marktforschungsdaten zeigen uns allerdings, dass sich dieser negative Trend zum Ende des Quartals bereits wieder abgeflacht hat. Trotz dieses schwierigen Marktumfeldes ist es uns gelungen, unsere Konzernumsatzerlöse bei strategisch wichtigen Kernthemen zu steigern, allen voran bei den Marken Berentzen und Mio Mio. Dass wir konzernweit dennoch einen leichten Umsatzrückgang von 2,2 % verzeichneten, ist im Wesentlichen auf zwei einzelne, temporäre Effekte zurückzuführen. Zum einen ist das Kooperationsgeschäft mit Getränken von prominenten Künstlern im Bereich Alkoholfreie Getränke, das zu Beginn des vergangenen Jahres noch einen substanziellen Umsatzbeitrag geleistet hatte, mittlerweile ausgelaufen. Dieses Geschäft haben wir immer opportunistisch - nie strategisch - betrieben. Es war uns stets klar, dass dieser Trend von Künstlerprodukten am Markt für alle beteiligten Akteure nicht von Dauer sein wird. Der negative Umsatzeffekt von minus 1,3 Mio. Euro ist im ersten Quartal rechnerisch bereits größer als der gesamte Rückgang der Konzernumsatzerlöse in Höhe von 0,9 Mio. Euro. Zum anderen sind im Zusammenhang mit schwierigen Preisverhandlungen mit einigen wichtigen Handelspartnern im ersten Quartal 2024 mehrere umsatzstarke Vermarktungsaktionen nicht umgesetzt worden. Dies hat sich insbesondere auf die Umsatzentwicklung unserer promotionsintensiven Marke Puschkin negativ ausgewirkt. Leider - muss man sagen - gehören solche Konflikte in diesen Zeiten auch zu unserem Geschäft dazu. In der aktuellen Situation insbesondere deshalb, weil wir uns in Preisverhandlungen immer dann verbindlich gezeigt haben, wenn es für die Rückgewinnung unserer Margenqualität von elementarer Bedeutung war.

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Zwischenzeitlich haben wir jedoch erfolgreich Einigungen mit Kunden erzielen können, so dass ausgefallene Aktionen teilweise im weiteren Jahresverlauf nachgeholt werden.

Chart 31

Unsere Ertragskennziffern Konzern-EBITDA und Konzern-EBIT konnten wir indes im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres steigern. Das Konzern-EBITDA erreichte 3,4 Mio. Euro nach 2,9 Mio. Euro im Vorjahr. Das Konzern-EBIT beläuft sich auf 1,3 Mio. Euro nach 1,0 Mio. Euro im Vorjahr. Die geringere EBIT-Steigerung im Vergleich zum EBITDA geht - wie erwartet - auf höhere Abschreibungen zurück. Basis der verbesserten Ertragslage sind eine leicht höhere Rohertragsmarge, ein Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge und ein mittels straffen Kostenmanagements nahezu konstant gehaltener Betriebsaufwand. Es ist uns demzufolge gelungen, unsere Profitabilität im ersten Quartal wieder deutlich zu steigern und damit einen ersten Schritt nicht nur zur Erreichung unserer Jahresprognose, sondern auch unserer ambitionierten Mittelfristziele, die Ihnen Oliver Schwegmann dargelegt hat, zu gehen.

Chart 32

Ich habe es in den vergangenen Jahren hier bereits regelmäßig betont: Nachhaltigkeit ist für uns nicht einfach ein aktueller Trend, dem wir hinterherlaufen. Der Grundgedanke der Nachhaltigkeit ist für uns vielmehr das Fundament unserer über 260-jährigen Unternehmenshistorie. Daher engagieren wir uns schon seit vielen Jahre in besonderem Maße in diesem Bereich. Im März diesen Jahres haben wir beispielsweise bereits zum siebten Mal einen freiwilligen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Darin finden Sie umfassende Informationen über alle unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten. Insofern möchte ich Ihnen die Lektüre gerne sehr ans Herz legen. Ich bin sicher, dass er auch für Sie als Aktionäre einige spannende Informationen bereithält. Selbstverständlich kann ich heute in der Kürze der Zeit nicht alle unsere Maßnahmen darstellen. Lassen Sie mich Ihnen daher einige Highlights skizzieren. Als Ergebnis unserer Nachhaltigkeitsbemühungen wurden wir Anfang diesen Jahres erneut - bereits zum dritten Mal in Folge um genau zu sein - von der renommierten

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Berentzen-Gruppe AG published this content on 10 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 10 May 2024 07:00:04 UTC.