AMSTERDAM (dpa-AFX) - Der Übernahmekampf um den britischen Elektronikhändler Darty scheint entschieden: Der Möbelhändler Steinhoff klappte am Mittwoch sein Portemonnaie zu und erteilte einer erneuten Anhebung seiner Übernahmeofferte eine Absage. Vor dem Sieg steht nun Steinhoffs französischer Rivale Fnac, der sein Gebot für Darty in den vergangenen Tagen mehrfach auf zuletzt 170 Pence je Aktie angehoben hatte. Damit kostet Darty insgesamt gut 900 Millionen britische Pfund (1,16 Mrd Euro). Die französische Handelskette hat nach eigenen Aussagen bereits gut die Hälfte der Darty-Anteile an sich gezogen.

An der Börse war die Luft bei Darty damit raus. Mit gut 168 Pence dümpelte ihr Kurs etwas unterhalb des Gebots von Fnac. Steinhoff bietet nur 160 Pence je Aktie. Die Aktien von Fnac und Steinhoff gewannen derweil jeweils um gut ein Prozent an Wert.

Beide Unternehmen hatten seit Wochen um die Gunst der Darty-Aktionäre gerungen und ihre Gebote mehrfach erhöht. Formal ist der Kampf noch nicht entschieden. Der Möbelhändler Steinhoff, der in Deutschland vor allem durch die Möbelkette Poco bekannt ist, hält sein Gebot für das britische Unternehmen weiterhin aufrecht. Tiefer als jetzt will er aber nicht in die Tasche greifen: Ein höherer Kaufpreis biete keine ausreichenden Wertsteigerungen, argumentierte das Unternehmen.

Steinhoff ist ein Konzern mit Rechtssitz in Amsterdam und einem operativen Hauptquartier in Südafrika. Dort ist das Unternehmen seit 1998 an der Börse notiert. Durch einige Übernahmen wie den Kauf der französischen Handelskette Conforama ist der Konzern zu einem der größten Möbelhändler in Europa geworden. Seit kurzem ist das Unternehmen mit deutschen Wurzeln im MDax gelistet./stw/men/stb