Düsseldorf (Reuters) - Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote der Deutschen Bank aufgrund von Fortschritten beim Konzernumbau von "BBB" auf "BBB+" hochgestuft.

Der Ausblick bleibe positiv, erklärte die Agentur am Donnerstag. Sie erwarte, dass der Umbau der Bank weiter vorangetrieben werde. Erst im August hatte Moody's die Einstufung der Bank auf "A2" von "A3" angehoben. Ein besseres Rating führt bei Banken zu geringeren Refinanzierungskosten.

Die Hochstufung durch Fitch sei ein weiterer Meilenstein auf dem Weg der Transformation der Bank, betonte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter. Die Entscheidung der Ratingagentur erlaube es der Bank, sich weiter zu vorteilhaften Konditionen zu finanzieren, unterstrich Finanzchef James von Moltke.

Sewing baut Deutschlands größtes Geldhaus aktuell um. Die Bank streicht weltweit 18.000 Jobs, schließt Filialen und hat ganze Abteilungen dichtgemacht. Das Investmentbanking, das früher für Milliardenverluste verantwortlich war, soll stabile Erträge liefern. Das soll sich auszahlen: Unter anderem soll die Nachsteuerrendite 2022 bei acht Prozent liegen sowie die harte Kernkapitalquote bei mindestens 12,5 Prozent. Finanzchef von Moltke hatte die Ziele erst am Vormittag in einer Video-Konferenz noch einmal bekräftigt. Alle Bereiche lägen im Rahmen der Planung oder darüber. Die Bank halte auch trotz zusätzlicher Aufwendungen für den Umbau von rund 700 Millionen Euro in diesem Jahr an ihrem Ausblick fest. Der Umbau werde es der Bank auch erlauben, in Zukunft wieder über Zukäufe nachzudenken.

Die Deutsche Bank hatte Ende Juli einen Gewinn von 692 Millionen Euro für das zweite Quartal veröffentlicht. Es war der vierte Quartalsgewinn in Folge und das beste Zwischenergebnis seit 2015 für die einst krisengeplagte Bank.