Inhalte

Brief an die Aktionäre

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Bericht des Aufsichtsrats

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Die NORDWEST-Aktie

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Unsere Organisation

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Finanzkalender 2024

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Glossar

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Zusammengefasster Lagebericht der NORDWEST Handel AG für das Geschäftsjahr

2023

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Grundlagen des Konzerns und der Gesellschaft

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Wirtschaftsbericht

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Prognosebericht

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Chancen- und Risikobericht

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Internes Kontroll- und Steuerungssystem

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Erklärung zur Unternehmensführung

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Angaben nach: § 289a und § 315a HGB

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Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht

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Versicherung der gesetzlichen Vertreter

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Jahresabschluss NORDWEST Handel AG

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Bilanz

75

Gewinn- und Verlustrechnung

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Kapitalflussrechnung

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Anhang für das Geschäftsjahr 2023

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

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Konzernabschluss

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Konzernbilanz

106

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung

108

Konzern-Gesamtergebnisrechnung

109

Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung

110

Konzern-Kapitalflussrechnung

111

Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2023

112

Entsprechenserklärung

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Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

171

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Brief an die Aktionäre

Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Damen und Herren,

in den vergangenen Aktionärsbriefen haben wir uns immer auch mit den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auseinandergesetzt. Dies war notwendig, um die zu berichtenden Eckdaten, die erreicht wurden, einordnen zu können. Dabei waren zwei Sachverhalte klar:

Erfolge der Vergangenheit lassen sich nicht ohne weitere Anstrengungen einfach fortführen und keine Krise ist von Dauer. Letzterer Sachverhalt hat sich allerdings insofern geändert, dass die "ruhigen Phasen", welche in der Vergangenheit auf Krisen folgten, nicht mehr merklich stattfinden. Es ist eher die Frage, "was als nächstes kommt?", die uns derzeit beschäftigt. Der Begriff der Multikrise ist derzeit aktueller denn je. Auch in 2023 sind mehr neue Krisenherde dazugekommen, als Krisenherde erloschen sind und es gibt aktuell wenig Anzeichen dafür, dass sich an dieser Konstellation auf absehbare Zeit etwas ändern wird.

War gestern noch Corona, so sind es heute militärische Auseinandersetzungen und erbitterte Handelskonflikte, die das Bemühen von Unternehmen begleiten, globale Versorgungsketten auf das Notwendige zu verkürzen. Gleichzeitig entstehen neue Ungleichheiten durch extreme Anstiege der Lebenshaltungskosten, die wiederum zu Nachfrageeinbrüchen führen. Neu sind in diesem Zusammenhang die bisher in der parallelen Anhäufung selten gesehenen Streik- und Protestaktivitäten. Neben Bahnstreiks, Klima- und Bauernprotesten gibt es Streiks des Groß- und Außenhandels, der Hausärzte, Spediteure und Logistiker, neben weiteren anderen auch. Die Politik ist dabei insgesamt wenig bis gar nicht hilfreich.

Dies führt zu steigender Unsicherheit, schwindender Resilienz und lähmt positive Entwicklungen. Klar ist, dass man nicht allen Herausforderungen zeitgleich begegnen kann, in dem man sich als Unternehmen auf die jeweiligen Rahmenbedingungen durch Anpassungen einlässt. Dafür sind die Veränderungen zu mannigfaltig, zu überlappend und zu anhaltend. Klar ist aber auch, dass man die veränderten Rahmenbedingungen flexibel in die eigenen Handlungen und Entscheidungen einbinden muss.

Was vielen Marktteilnehmenden nicht klar ist: NORDWEST verfolgt einen nachhaltigen Ansatz, der vor allem in schwierigen Zeiten für Stabilität sorgt. Somit ist es logisch, dass es bei einer Unternehmensstrategie, welche auf Stabilität setzt, in "guten Jahren" nicht ungebremst aufwärts gehen kann. Umgekehrt sorgen die gewählte Strategie und die gewonnene Stabilität dafür, dass NORDWEST souverän durch die "raue See" steuert. Und sobald sich Notwendigkeiten ergeben oder Gelegenheiten eröffnen, unterstützt NORDWEST seine Partner oder ergreift die Chancen weiteres Wachstum zu generieren. Die in den

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Krisenzeiten begonnenen Projekte und gewährten Unterstützungen zur Bewahrung der Stabilität sorgen anschließend in den Folgejahren für neues Wachstum. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass bei der Betrachtung und Beurteilung von NORDWEST stets ein längerer Zyklus und nicht nur ein einziges Jahr berücksichtigt wird. Betrachtet man die Entwicklung seit 2015, so hat NORDWEST sein Geschäftsvolumen mehr als verdoppelt und sein operatives Ergebnis (EBIT) noch weiter ausgebaut.

Wichtig ist dabei, dass der nachhaltige Ansatz zur Stabilität und nicht zum Stillstand führt und gleichzeitig die Basis für späteres Wachstum und spätere Erfolge bildet. Mit jeder Veränderung des Umfeldes müssen auch wir uns ein Stück weit anpassen, aber nicht in allen Grundfesten verändern. Anpassungsfähigkeit darf nicht dazu führen, dass man sich ohne Sinnhaftigkeit "verbiegt". Anpassungsfähigkeit benötigt einen stabilen Kern und nicht eine bedingungslose Jagd nach dem aktuellen Zeitgeist oder wechselnden Moden, um dann doch festzustellen, dass die Launen, die den Zeitgeist oder die Moden beeinflussen, wieder einmal schneller waren. Deshalb sind wir auch in 2023 unseren Grundsätzen treu geblieben und haben unsere Strategie zu keinem Zeitpunkt aus den Augen verloren.

Dass die gewählte Strategie die richtige ist, zeigen die in der Krisenzeit erzielten Ergebnisse. Trotz teils schwierigster Rahmenbedingungen hat NORDWEST im Geschäftsjahr 2023 auf vielen Ebenen Erfolge gefeiert. Mit 4,8 Mrd. € konnte ein sehr gutes Geschäftsvolumen erzielt werden, welches konjunkturbedingt im Stahl- und Bau-Bereich rückläufig, aber in den Bereichen Handwerk-Industrie und Haustechnik wachsend und in der TeamFaktor ausgeglichen war. Der Lagerumsatz konnte auf 246 Mio. € ausgebaut und mit 18.852 T€ das Ergebnis (EBIT) auf hohem Niveau stabilisiert werden. Eine außergewöhnliche Leistung der NORDWEST Belegschaft gemeinsam mit den Partnern von NORDWEST, die unter den gegebenen Rahmenbedingungen wieder einmal gezeigt hat, dass NORDWEST in Krisenzeiten ein verlässlicher Partner ist.

Auch in der Zukunft wird ein schwieriges konjunkturelles Umfeld gegeben sein, neue Krisen werden entstehen und eine dadurch gestiegene Unbeständigkeit wird die neue Normalität. Darauf müssen wir uns flexibel einstellen, ohne unsere Identität zu verlieren.

Abschließend bedanken wir uns bei allen unseren Aktionären, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden für das entgegengebrachte Vertrauen und die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2023 und begrüßen an dieser Stelle die neuen zahlreichen Fachhandelspartner, die im Jahr 2023 und auch zu Beginn 2024 zu uns gestoßen sind.

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Wir hoffen, Sie alle am 15. Mai 2024 bei unserer diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung in unserer Konzernzentrale in Dortmund oder bei einer unserer sonstigen Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.

Dortmund, den 14. März 2024

NORDWEST Handel AG

DER VORSTAND

Jörg Axel Simon

Michael Rolf

Thorsten Sega

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Bericht des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat der NORDWEST Handel AG ("NORDWEST") hat im Geschäftsjahr 2023 ("Berichtsjahr") die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat die Geschäftsführung sorgfältig überprüft und den Vorstand kontinuierlich überwacht. Der Vorstand wurde bei der Leitung des Unternehmens vom Aufsichtsrat regelmäßig beraten. Maßstab für die Überwachung waren insbesondere die Recht-,Ordnungs-, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit der Geschäftsführung des Vorstands, Nachhaltigkeitsfaktoren sowie die Wirksamkeit des Risikomanagements und die Leistungsfähigkeit der Unternehmensorganisation. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Lage und der Entwicklung der Gesellschaft und des Konzerns sowie mit den Geschäftsvorgängen im Berichtsjahr. In alle Entscheidungen, die von grundlegender Bedeutung für die NORDWEST Handel AG oder den NORDWEST-Konzern waren, war der Aufsichtsrat eingebunden.

Zusammensetzung von Vorstand und Aufsichtsrat

Dem Vorstand gehörten im Berichtsjahr durchgängig Herr Jörg Axel Simon und Herr Michael Rolf an. Am 14.06.2023 hat der Aufsichtsrat Herrn Thorsten Sega mit Wirkung ab 01.10.2023 für eine erste Amtszeit bis 30.09.2026 als weiteres Vorstandsmitglied bestellt. Die Amtszeit von Herrn Rolf wurde durch Aufsichtsratsbeschluss vom 09.11.2023 bis 31.12.2028 verlängert.

Der Aufsichtsrat bestand im Berichtsjahr aus den Anteilseignervertretern Herrn Martin Helmut Bertinchamp (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Herrn Dr. Ingo Hermann Müller (stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats), Herrn Dr. Marco Stefan Auer und Herrn Hans Stumpf sowie aus den Arbeitnehmervertretern Frau Simone Otto, Herrn Rüdiger Bäcker (bis 17.05.2023) und Herrn Michael Eichmann (ab 17.05.2023).

Herr Bäcker ist mit dem Ende der Hauptversammlung am 17.05.2023 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Damit war er rund acht Jahre als Arbeitnehmervertreter Mitglied des Gremiums und dabei auch im Personalausschuss tätig. Für seine Arbeit und sein Engagement im Aufsichtsrat bedanken wir uns.

Herr Eichmann wurde für die Zeit nach dem Ende der Hauptversammlung am 17.05.2023 von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer neu in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Hauptversammlung am 17.05.2023 wählte Herrn Bertinchamp wieder in den Aufsichtsrat. In seiner konstituierenden Sitzung am 17.05.2023 bestätigte der Aufsichtsrat sodann Herrn Bertinchamp im Amt als dessen Vorsitzender und Herrn Dr. Müller im Amt als dessen stellvertretender Vorsitzender.

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Zusammenarbeit von Aufsichtsrat und Vorstand

Grundlage der Tätigkeiten des Aufsichtsrats waren die in schriftlicher und mündlicher Form umfassend und zeitnah erstatteten regelmäßigen Berichte des Vorstands. Deren Gegenstand war fortlaufend insbesondere die Geschäfts-, Finanz- und Ertragslage einschließlich Liquiditätssituation und -entwicklung, das Geschäftsvolumen und -ergebnis, das Debitoren-, Finanz- und Kreditmanagement, die Zahlungsangelegenheiten der Gesellschaft sowie die vertriebliche und strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Berichte des Vorstands umfassten die Zukunftsaufstellung für NORDWEST und hierbei in Schwerpunkten den Bau eines Zentrallagers sowie Um- und Ausbaumaßnahmen betreffend die Immobilie am Unternehmenssitz in Dortmund, die IT- und Digitalisierungsstrategie, die Ausrichtung und Entwicklung einzelner Geschäftsbereiche, die Fachhandelspartner- und Marktentwicklung sowie die Unternehmensplanung (namentlich Investitions-,Personal-, Finanz- und Liquiditätsplanung) und das Thema Nachhaltigkeit. Weitere Vorstandsberichte betrafen das Risikomanagement, die Risikolage und die Rentabilität des NORDWEST-Konzerns. Der Vorstand ging dabei auch auf Abweichungen des Geschäftsverlaufs von aufgestellten Plänen und Zielen ein und erläuterte diese.

Der Aufsichtsrat ließ sich vom Vorstand über dessen Berichte hinaus ergänzende Informationen erteilen. Insbesondere stand der Vorstand in den Aufsichtsratssitzungen zur Erörterung und Beantwortung der Fragen des Aufsichtsrats zur Verfügung.

Auch außerhalb von Aufsichtsratssitzungen ließ sich der Aufsichtsrat regelmäßig über wichtige Geschäftsvorgänge und -entwicklungen schriftlich und mündlich vom Vorstand unterrichten.

Die ihm erstatteten Berichte hat der Aufsichtsrat sorgfältig auf ihre Plausibilität überprüft und, soweit erforderlich, mit dem Vorstand erörtert. Das betraf insbesondere die für das Unternehmen bedeutenden Geschäftsvorgänge und Maßnahmen, die einer Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, sowie Geschäfte, die für die Rentabilität und Liquidität des NORDWEST-Konzerns bedeutsam waren.

Über die Sitzungen des Aufsichtsrats hinaus stand dessen Vorsitzender mit dem Vorstand in regelmäßigem Kontakt. Er hat sich über die aktuelle Geschäftslage sowie wesentliche Geschäftsvorgänge informiert und diese dann mit dem Vorstand erörtert. Der Vorstand und der Vorsitzende des Aufsichtsrats haben sich dabei regelmäßig auch über strategische Fragen und solche des Risikomanagements, der Risikolage, der Planung sowie der Compliance beraten. Der Vorsitzende berichtete dem Aufsichtsrat wiederum regelmäßig über seine Kommunikation mit dem Vorstand. Von dem Prüfungsrecht nach § 111 Abs. 2 AktG hat der Aufsichtsrat keinen Gebrauch gemacht, weil aufgrund der Berichterstattung durch den Vorstand keine Veranlassung dazu bestand.

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Sitzungen und Tätigkeiten des Aufsichtsrats

Im Berichtsjahr fanden insgesamt acht Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats statt, davon sieben in Präsenz (am 01.02.2023, am 02.02.2023, am 21.03.2023 (Bilanzsitzung), am 16.05.2023, am 17.05.2023 (konstituierende Sitzung nach der Hauptversammlung), am 14.06.2023, am 31.08.2023 und am 09.11.2023), wobei zu zwei Sitzungen (am 01.02.2023 und am 09.11.2023) jeweils ein Aufsichtsratsmitglied per Videoübertragung hinzugeschaltet war, und eine Sitzung (am 14.06.2023) per Videoschaltung. Beschlüsse hat der Aufsichtsrat in den Sitzungen und darüber hinaus dreimal (am 16.06.2023, am 01.08.2023 und am 08.12.2023) auch außerhalb von Sitzungen im Umlaufverfahren gefasst. Interessenkonflikte traten nicht auf.

Ein Tätigkeitsschwerpunkt im Aufsichtsrat - wie auch in dessen Personalausschuss - bestand in Vorstandsangelegenheiten. Diese umfassten die Vergütung des Vorstands und eine Anpassung des Vorstandsvergütungssystems, die Vorstandsbesetzung (Neubestellung von Herrn Sega sowie Verlängerung der Vorstandsbestellung und -anstellung von Herrn Rolf) und die Anpassung des Geschäftsverteilungsplans. Zudem wurden im Aufsichtsrat weitere Personalthemen behandelt, unter anderem die Personalentwicklung.

Der Aufsichtsrat befasste sich im Berichtsjahr neben der bereits angesprochenen Begleitung der Geschäftsentwicklung und -planung insbesondere mit wesentlichen geschäftspolitischen Entscheidungen sowie Maßnahmen, die seiner Zustimmung bedurften. Die Budgetplanung des Vorstands für 2024 wurde vom Aufsichtsrat genehmigt.

Ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt betraf die Ausrichtung der Gesellschaft und des NORDWEST-Konzerns. Gegenstand laufender Beratungen im Aufsichtsrat waren der Neubau der Zentrallogistik und der Um- bzw. Ausbau der NORDWEST-Immobilie in Dortmund, die Zentralregulierung und das Factoring sowie die IT- und Digitalisierungsstrategie.

Der Aufsichtsrat hat sich ferner mit der Rechnungslegung und der Abschlussprüfung betreffend das Geschäftsjahr 2022 sowie mit entsprechenden Vorbereitungen betreffend das Geschäftsjahr 2023, mit dem Gewinnverwendungsvorschlag an die ordentliche Hauptversammlung und der Hauptversammlungsvorbereitung, mit der Entsprechenserklärung und der Erklärung zur Unternehmensführung befasst.

Weitere Schwerpunktthemen im Aufsichtsrat waren die Entgegennahme von Berichten aus seinem Prüfungs- und seinem Personalausschuss sowie die Beschlussfassung über dort und im Nominierungsausschuss vorbereitete bzw. überprüfte Vorlagen sowie die Überwachung der internen Revision und des Risikomanagementsystems.

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Bericht über die Arbeit und die Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrats

Der Aufsichtsrat hatte im Berichtsjahr aus seiner Mitte unverändert drei Ausschüsse gebildet: den Personal-, den Prüfungs- und den Nominierungsausschuss. Diese Ausschüsse haben im Wesentlichen die Aufgabe, Entscheidungen und Themen für Sitzungen des Gesamtaufsichtsrats vorzubereiten. Die Vorsitzenden der Ausschüsse haben über deren jeweilige Arbeit regelmäßig im Gesamtaufsichtsrat berichtet.

Im Berichtsjahr fand eine in Präsenz durchgeführte Sitzung des Personalausschusses statt (am 21.03.2023), der sich hierbei mit der Änderung des Vergütungssystems für die Vorstandsmitglieder und dessen Vorlage an die Hauptversammlung am 17.05.2023 befasste. Im Berichtsjahr gehörten ihm Herr Bertinchamp (Ausschussvorsitzender), Herr Dr. Auer und Herr Bäcker (bis 17.05.2023) bzw. Herr Eichmann (ab 17.05.2023) an.

Der Prüfungsausschuss tagte zweimal (am 16.03.2023 und am 08.11.2023) in Präsenz, wobei zu einer Sitzung (am 08.11.2023) ein Aufsichtsratsmitglied per Videoübertragung hinzugeschaltet war. Seine Mitglieder waren im Berichtsjahr Herr Dr. Müller (Ausschussvorsitzender), Frau Otto und Herr Dr. Auer. Der Prüfungsausschuss befasste sich insbesondere mit der Überwachung und Prüfung der Rechnungslegung und auch mit den unterjährigen Finanzinformationen. Die betreffenden Prozesse hat der Ausschuss überwacht. Er hat außerdem die Wirksamkeit und die Qualität der Abschlussprüfung sowie die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers überprüft. Weitere Gegenstände der Tätigkeit des Prüfungsausschusses waren die Auftragskonditionen bzw. die Honorarvereinbarung und die Beauftragung des von der Hauptversammlung im Mai 2023 gewählten Abschlussprüfers. Gegenstände der Erörterung mit dem Abschlussprüfer im Ausschuss waren auch die Einschätzung des Prüfungsrisikos, die Prüfungsstrategie und Prüfungsplanung nebst Abstimmung der Prüfungsschwerpunkte für den Einzel- und den Konzernabschluss unter Berücksichtigung der besonders wichtigen Prüfungssachverhalte ("Key Audit Matters") sowie die Prüfungsergebnisse. Darüber hinaus wurden im Ausschuss die Höhe der zur Ausschüttung vorzuschlagenden Dividende, Einzelfragen zu Themen der Bilanzierung und der Abschlussprüfung sowie der Abhängigkeitsbericht und der Vergütungsbericht behandelt. Der Ausschussvorsitzende, der mit Vertretern des Abschlussprüfers über den Fortgang der Prüfung regelmäßig im Austausch war, berichtete dem Ausschuss hierüber. Schwerpunkte der Sitzungen des Ausschusses waren ferner die Finanz- und Liquiditätslage des Konzerns, die IT-Prüfung, die Risikoinventur und das Risikomanagementsystem (einschließlich Wirksamkeit des internen Kontrollsystems und dessen Weiterentwicklung, Wirksamkeit der internen

Revision und des Compliance-Management-Systems einschließlich des Hinweisgebersystems) und das Debitorenmanagement. Neben dem für den Bereich Finanzen zuständigen Vorstandsmitglied und Vertretern des Abschlussprüfers standen zu einzelnen Themen in Sitzungen des Ausschusses auch Führungskräfte aus entsprechend befassten Zentralbereichen der Gesellschaft für Berichte und Fragen zur Verfügung. Mit künftig

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anstehenden Neuerungen im Hinblick auf ESG- bzw. Nachhaltigkeitsthemen (beispielsweise mit Blick auf die European Sustainability Reporting Standards (ESRS) und die europäische Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)) hat der Ausschuss sich beschäftigt. Das im Dezember 2022 eingeleitete Verfahren zur Ausschreibung der Jahres- und Konzernabschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2024 wurde im Berichtsjahr fortgesetzt und mit einer Empfehlung des Ausschusses an den Aufsichtsrat abgeschlossen. Der Ausschuss befasste sich zudem mit der Schulung und Qualifikation seiner Mitglieder, wobei mittels Selbstevaluierung festgestellt wurde, dass alle seine Mitglieder weitgehende Kenntnisse der Rechnungslegung besitzen und dass der Ausschussvorsitzende Herr Dr. Müller auch über Expertise im Bereich der Abschlussprüfung verfügt, außerdem ist das Ausschussmitglied Herr Dr. Auer als Experte für den Bereich Rechnungslegung benannt worden.

Der Nominierungsausschuss hielt im Berichtsjahr eine Sitzung in Präsenz ab (am 21.03.2023), in der seine Empfehlung an den Aufsichtsrat für dessen Vorschlag zur Wahl eines Aufsichtsratsmitglieds an die Hauptversammlung 2023 beschlossen wurde. Seine Mitglieder waren im Berichtsjahr Herr Bertinchamp (Ausschussvorsitzender), Herr Dr. Müller und Herr Stumpf.

Jahres- und Konzernabschluss

Der vom Vorstand aufgestellte, fristgerecht vorgelegte Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31.12.2023, der zusammengefasste Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern für das Geschäftsjahr 2023 (der den erläuternden Bericht zu den Angaben nach § 289a bzw. § 315a HGB umfasst) sowie die Buchführung und das Risikomanagementsystem wurden durch die von der Hauptversammlung zum Abschlussprüfer gewählte Baker Tilly GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen. Der Konzernabschluss und der zusammengefasste Lagebericht wurden nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315e Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Zum bestehenden Risikofrüherkennungssystem stellte der Abschlussprüfer fest, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2 AktG geforderten Maßnahmen, insbesondere zur Einrichtung eines Überwachungssystems, in geeigneter Weise getroffen hat und das Überwachungssystem zur frühzeitigen Erkennung von Entwicklungen, die den Fortbestand der Gesellschaft gefährden, geeignet ist.

Der Jahres- und der Konzernabschluss nebst dem zusammengefassten Lagebericht für die Aktiengesellschaft und den Konzern sowie die entsprechenden Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vorgelegt worden. Prüfungsschwerpunkte waren insbesondere die im Vorfeld der Prüfung zwischen Aufsichtsrat und Abschlussprüfer abgestimmten sowie im Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers zum

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NORDWEST Handel AG published this content on 23 April 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 23 April 2024 23:37:06 UTC.