Quartalsmitteilung - 1. Quartal 2023

RHÖN-KLINIKUM Aktiengesellschaft

GESCHÄFTSVERLAUF

WESENTLICHE EREIGNISSE UND BRANCHENSPEZIFISCHE RAHMEN- BEDINGUNGEN

Das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023 war bei der RHÖN-KLINIKUM AG wie auch bei der Ge- samtwirtschaft weiterhin durch die Auswirkungen der geopolitischen Risiken infolge des Ukraine- Krieges, steigenden Energie- und Rohstoffpreisen, Lieferkettenproblemen und der Inflation geprägt.

Der Bundestag hat Mitte Dezember 2022 mit der Einführung einer Gas- und Strompreisbremse ab dem Geschäftsjahr 2023 Hilfszahlungen für Krankenhäuser beschlossen. Aufgrund der stark gestiege- nen Energiepreise und der großen Abhängigkeit der Krankenhäuser von Erdgas sind insgesamt 6 Mrd. € für einen Zeitraum vom 1. Oktober 2022 bis zum 30. April 2024 vorgesehen.

Für das Universitätsklinikum Gießen und Marburg konnten am Ende eines langen Verhandlungsmara- thons die Landesregierung und die Verantwortlichen auf Seiten des Konzerns, der Universitäten und des Klinikums eine Einigung über die dem Klinikum zustehende Investitionsforderung erreichen. Ende Februar wurde diese Vereinbarung unterzeichnet. Nachdem die RHÖN-KLINIKUM AG bereits in der Vergangenheit über 750 Mio. € aus eigenen Mitteln in das Uniklinikum Gießen und Marburg inves- tiert hat, werden nun in den nächsten zehn Jahren weitere fast 850 Mio. € für Investitionen in Kran- kenversorgung, Forschung und Lehre fließen. Die Landesfördermittel von rund 530 Mio. €, verbun- den mit der Investition von rund 320 Mio. € aus Eigenmitteln, werden die beiden Klinika in die Lage versetzen, medizinisch, technisch und baulich auf der Höhe der Zeit zu bleiben.

Nach mehrwöchigem Arbeitskampf und intensiven Verhandlungen haben sich das UKGM und Verdi am 14. April 2023 auf das Angebot des UKGM für ein Eckpunktepapier zum Abschluss eines "Beschäf- tigungssicherungs- und Entlastungstarifvertrages für das UKGM und die UKGM Service GmbH" geei- nigt. Das Eckpunktepapier sieht insbesondere Entlastungen bei der Aktualisierung der Ermittlung des Pflegepersonalbedarfs für die unmittelbare Patientenversorgung auf allen bettenführenden Statio- nen im Krankenhaus sowie schichtgenaue Personalvorgaben (Pflegepersonalregelung PPR 2.0) für Stationen und Funktionsbereiche vor. Die sich anschließenden Redaktionsverhandlungen sollen bis zum 30. September 2023 zu dem neuen "Tarifvertrag für Beschäftigungssicherung und Entlastung am UKGM" führen, der dann rückwirkend zum 1. April 2023 in Kraft treten soll.

Viele Kliniken werden aufgrund des enormen Kostendrucks und im Zuge der geplanten Krankenhaus- reform schließen müssen. Hinzu kommen die massiven Kostensteigerungen bei Energie, medizini- schen Gütern und Dienstleistungen, die nicht refinanzierbar sind. Um die Leistungsfähigkeit des Ge- sundheitssystems zu erhalten, braucht es vielfältige Strukturveränderungen sowie neue Versorgungs- formen und regionale Gesundheitsnetzwerke.

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LEISTUNGSENTWICKLUNG

Unsere akutstationären Kapazitäten sind mit 5.445 Betten (31. Dezember 2022: 5.445 Betten) un- verändert.

Die Patientenzahlen in unseren Kliniken und MVZ entwickelten sich wie folgt:

Januar bis März

2023

2022

Veränderung

absolut

%

Stationär und teilstationär

behandelte Patienten in unseren

Akutkliniken

49.282

46.770

2.512

5,4

Rehabilitationskliniken und sonstigen Einrichtungen

1.308

1.116

192

17,2

50.590

47.886

2.704

5,6

Ambulant behandelte Patienten in unseren

Akutkliniken

121.164

112.583

8.581

7,6

MVZ

56.435

53.852

2.583

4,8

177.599

166.435

11.164

6,7

Gesamt

228.189

214.321

13.868

6,5

VERMÖGENS- UND ERTRAGSLAGE

Die Umsatz- und Ergebnisentwicklung des Konzerns stellt sich in den ersten drei Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wie folgt dar:

Januar bis März

2023

2022

Veränderung

Mio. €

Mio. €

Mio. €

%

Umsatzerlöse

361,5

347,3

14,2

4,1

EBITDA

22,5

19,8

2,7

13,6

EBIT

6,2

2,5

3,7

148,0

EBT

6,8

1,8

5,0

277,8

Konzernergebnis

6,4

1,3

5,1

392,3

Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,1 % angestiegen. Das EBITDA ver- besserte sich um 13,6 % auf 22,5 Mio. €. Das Konzernergebnis beträgt 6,4 Mio. €.

Trotz des Wegfalls der Erstattungen des Gesetzgebers im Zusammenhang mit der COVID-19- Gesetzgebung konnten die Umsatzerlöse der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2023 bei einem Anstieg der stationär und ambulant behandelten Patienten um 6,5 % um 14,2 Mio. € bzw. 4,1 % auf 361,5 Mio. € gesteigert werden. Im Vorjahreszeitraum waren unter diesem Posten noch 21,1 Mio. € Erträge im Zusammenhang mit der COVID-19-Gesetzgebung enthalten. Diese betrafen im Wesentli- chen Erträge im Zusammenhang mit Ausgleichszahlungen für freigehaltene Bettenkapazitäten.

Der Anstieg der sonstigen Erträge um 11,2 Mio. € bzw. 22,1 % resultiert u. a. mit 3,7 Mio. € aus ge- stiegenen Erträgen aus Hilfs- und Nebenbetrieben, u. a. bedingt durch höhere Verkäufe von Arznei- mitteln und Zytostatika, sowie mit 2,8 Mio. € aus Erstattungen des Gesetzgebers im Zusammenhang mit der Kompensation für erhöhte Energieaufwendungen aus Mitteln des Gesundheitsfonds. Im Üb- rigen sind ertragswirksame Auflösungen von Verpflichtungen aus Vorjahren in Höhe von 5,0 Mio. € enthalten.

Der Materialaufwand hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum in den ersten drei Monaten 2023 um 12,4 Mio. € bzw. 11,6 % bedingt durch gestiegene Bezugspreise überproportional zum Anstieg der Umsatzerlöse erhöht. Die Materialquote ist von 31,0 % auf 33,2 % angestiegen.

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Der Anstieg der Personalaufwendungen der ersten drei Monate des Geschäftsjahres 2023 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 6,6 Mio. € bzw. 2,8 % auf 239,1 Mio. € ist bei einem Rück- gang der Mitarbeitendenzahlen auf allgemeine Tarifsteigerungen zurückzuführen. Die Personalauf- wandsquote ist von 66,9 % auf 66,1 % zurückgegangen.

Die sonstigen Aufwendungen haben sich von 37,9 Mio. € um 3,4 Mio. € bzw. 9,1 % auf 41,3 Mio. € erhöht. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf den erforderlichen Instandhaltungs- und Wartungsauf- wand zurückzuführen.

Bedingt durch eine allgemeine positive Zinsentwicklung hat sich das Finanzergebnis von - 0,8 Mio. € um 1,4 Mio. € auf + 0,6 Mio. € verbessert.

Der Ertragsteueraufwand ist bei einer unveränderten Tarifbesteuerung nahezu auf Vorjahresniveau. Ursächlich hierfür ist eine im Vergleich zum Vorjahreszeitraum annähernd unveränderte steuerliche Bemessungsgrundlage.

Bezüglich der Vermögenslage verweisen wir auf die nachfolgende Übersicht:

31.03.2023

31.12.2022

Mio. €

%

Mio. €

%

AKTIVA

Langfristiges Vermögen

1.007,3

58,2

1.016,3

59,6

Kurzfristiges Vermögen

722,9

41,8

688,6

40,4

1.730,2

100,0

1.704,9

100,0

PASSIVA

Eigenkapital

1.257,6

72,7

1.251,4

73,4

Langfristiges Fremdkapital

157,3

9,1

162,4

9,5

Kurzfristiges Fremdkapital

315,3

18,2

291,1

17,1

1.730,2

100,0

1.704,9

100,0

SONSTIGE INFORMATIONEN

Mitarbeitende

Am 31. März 2023 waren im Konzern der RHÖN-KLINIKUM AG 18.113 Mitarbeitende (31. Dezem- ber 2022: 18.140) beschäftigt:

Mitarbeitende

31.03.2023

31.12.2022

Veränderung

absolut

%

Kliniken

15.990

16.015

-25

-0,2

MVZ

326

329

-3

-0,9

Servicegesellschaften

1.797

1.796

1

0,1

Gesamt

18.113

18.140

-27

-0,1

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VERKÜRZTER KONZERN-ZWISCHENABSCHLUSS

KONZERNBILANZ ZUM 31. MÄRZ 2023

31.03.2023

31.12.2022

Tsd. €

%

Tsd. €

%

A K T I V A

Langfristige Vermögenswerte

Geschäftswerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte

178.191

10,3

179.319

10,5

Sachanlagen

814.799

47,1

822.495

48,3

Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien

79

0,0

316

0,0

Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen

544

0,0

513

0,0

Latente Steuerforderungen

607

0,0

358

0,0

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

13.089

0,8

13.335

0,8

1.007.309

58,2

1.016.336

59,6

Kurzfristige Vermögenswerte

Vorräte

33.862

2,0

33.318

2,0

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

228.107

13,2

228.602

13,4

Sonstige finanzielle Vermögenswerte

344.483

19,9

332.685

19,5

Sonstige Vermögenswerte

24.036

1,4

12.514

0,7

Laufende Ertragsteueransprüche

4.198

0,2

4.155

0,2

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

88.210

5,1

77.334

4,6

722.896

41,8

688.608

40,4

1.730.205

100,0

1.704.944

100,0

31.03.2023

31.12.2022

Tsd. €

%

Tsd. €

%

P A S S I V A

Eigenkapital

Gezeichnetes Kapital

167.406

9,7

167.406

9,8

Kapitalrücklage

574.168

33,2

574.168

33,7

Sonstige Rücklagen

488.356

28,2

482.304

28,3

Eigene Anteile

-76

0,0

-76

0,0

Aktionären der RHÖN-KLINIKUM AG zurechenbares Eigenkapital

1.229.854

71,1

1.223.802

71,8

Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital

27.774

1,6

27.631

1,6

1.257.628

72,7

1.251.433

73,4

Langfristige Schulden

Finanzschulden

141.700

8,2

141.675

8,3

Rückstellungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses

588

0,0

519

0,0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

14.961

0,9

20.234

1,2

157.249

9,1

162.428

9,5

Kurzfristige Schulden

Finanzschulden

8.666

0,5

7.966

0,5

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

63.113

3,6

69.986

4,1

Laufende Ertragsteuerverbindlichkeiten

9.997

0,6

11.205

0,6

Sonstige Rückstellungen

32.827

1,9

33.964

2,0

Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten

12.341

0,7

11.576

0,7

Sonstige Verbindlichkeiten

188.384

10,9

156.386

9,2

315.328

18,2

291.083

17,1

1.730.205

100,0

1.704.944

100,0

5

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Rhön-Klinikum AG published this content on 11 May 2023 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 11 May 2023 06:46:03 UTC.