Basel (awp) - Nach einem soliden Jahresauftakt könnte sich das Wachstum bei Sandoz im weiteren Jahresverlauf durchaus noch beschleunigen. Die ehemalige Novartis-Tochter hat den Ausblick auf das Gesamtjahr am Dienstag aber erst einmal bestätigt.

Man wolle einen Ruf aufbauen, beim Blick nach vorne die eigenen Ziele am Ende auch zu erreichen, sagt CEO Richard Saynor während einer Telefonkonferenz mit Analysten zu den Zahlen im ersten Quartal. "Das Jahr ist noch jung, gerade im Generikageschäft erwarten wir ab der zweiten Jahreshälfte einige Neulancierungen, die das Wachstum stützen dürften."

Tatsächlich hat die Generikasparte in den ersten drei Monaten mit einem konstanten Umsatz von 1,9 Milliarden US-Dollar die Erwartungen der Analysten etwas enttäuscht. Allerdings räumen einige der Experten ein, dass das Vorjahresquartal sehr stark gewesen sei. Sandoz selbst verweist unter anderem auf eine überdurchschnittlich starke Grippe-Saison, die im vergangenen Jahr die Umsätze angekurbelt habe.

Starke Biosimilars stützen

Dagegen übertrifft das Geschäft mit den lukrativen Biosimilars die durchschnittlichen Erwartungen klar. Mit 0,6 Milliarden US-Dollar lagen die Einnahmen um mehr als ein Fünftel über dem Vorjahreswert. Damit kamen die Gesamteinnahmen des Konzerns zwischen Januar und März bei 2,5 Milliarden US-Dollar zu liegen, ein Plus von 5 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Plus 6 Prozent betragen.

Das starke Wachstum mit den Biosimilar-Nachahmerprodukten begründet Sandoz unter anderem mit dem Biosimilar Hyrimoz (Entzündungshemmer) sowie der Übernahme von Cimerli.

Speziell was das Biosimilar Hyrimoz betrifft, zeigt sich Sandoz zuversichtlich. Das Referenzarzneimittel ist Humira (Adalimumab) von AbbVie, ein Mittel, das alleine im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 14 Milliarden US-Dollar generierte. Auf dem US-Markt haben Biosimilars bereits einen Marktanteil von 16 Prozent. Hiervon entfallen laut Sandoz etwa 82 Prozent auf die Basler.

Weiteres Wachstum erwartet

Sandoz verspricht sich einen weiterhin starken Absatz mit dem Nachahmerprodukt. Dies liegt nicht zuletzt an einer Vereinbarung mit dem US-Versicherer CVS Health. Dieser hatte bereits 2023 mit Sandoz einen Vertrag über das Biosimilar Hyrimoz abgeschlossen. Wie von Sandoz zu hören ist, hat der Versicherer per 01.04.2024 das Originalprodukt Humira in dieser Kategorie durch das Sandoz-Biosimilar Hyrimoz ersetzt. Seine volle Wirkung wird dies also erst in den kommenden Quartal entfalten.

Auch sonst zeigt sich CEO Saynor zuversichtlich, mit dem Biosimilar-Geschäft das weitere Wachstum massgeblich anzutreiben. "Wir streben in den kommenden fünf Jahren einen zusätzlichen Umsatz von 3 Milliarden US-Dollar an - Biosimilars sollen die Hälfte beitragen", wiederholt der Manager frühere Pläne.

Während Saynor also im weiteren Jahresverlauf eine Prognoseerhöhung nicht ausschliesst, bestätigt er zunächst die bisherigen Ziele. Demnach soll der Nettoumsatz im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Die Kern-EBITDA-Marge soll 2024 bei etwa 20 Prozent zu liegen kommen. Die künftige Dividendenausschüttung soll bei 30 bis 40 Prozent liegen.

An der Börse hatte man sich von Sandoz insbsondere betreffend des Ausblickes offenbar mehr erhofft. Die Sandoz-Aktie verlor 2,5 Prozent und notierte am Dienstag bei Börsenschluss bei 30,22 Franken.

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