NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen zeichnen sich zum Start in die neue Woche kleine Kursverluste ab. Die Futures auf die großen Aktienindizes tendieren vorbörslich knapp behauptet. Beobachter erklären die Zurückhaltung mit der Bilanzsaison. Vor den zahlreichen in den kommenden Tagen anstehenden Zahlenausweisen zögen sich viele Anleger vorsichtshalber zurück, heißt es. Auch wichtige Konjunkturdaten werden im weiteren Verlauf der Woche veröffentlicht, darunter am Donnerstag das Bruttoinlandsprodukt des ersten Quartals und am Freitag mit dem PCE-Preisindex ein von der US-Notenbank favorisierter Inflationsmaßstab. Am Montag wurde der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er verharrte im März mit minus 0,19 auf dem Stand des Vormonats.

Am Montag ist es auf Unternehmensseite noch vergleichsweise ruhig. Als einziges Großunternehmen hat Coca-Cola über den Verlauf des ersten Quartals berichtet. Der Getränkehersteller hat mit den Zahlen die Erwartung des Markts übertroffen und seine Jahresziele bekräftigt. Die Aktie legt im vorbörslichen Handel um 1,8 Prozent zu. Am Dienstag folgen jedoch mit Alphabet, Microsoft und Texas Instruments drei Schwergewichte des US-Technologiesektors.

Aus dem S&P-500 sollen in dieser Woche 178 Unternehmen bzw 35 Prozent der Indexmitglieder Zahlen vorlegen. Die zentrale Frage dabei ist, inwieweit die Zinserhöhungen der US-Notenbank zur Inflationsbekämpfung die Ertragslage der Unternehmen beeinträchtigt haben und ob schwächere Unternehmensergebnisse die Entscheidungen der Fed auf ihrer nächsten Sitzung am 3. und 4. Mai beeinflussen werden.

Unter den Nebenwerten brechen Bed Bath & Beyond um 35 Prozent ein. Die schon seit geraumer Zeit angeschlagene Einrichtungskette hat einen Insolvenzantrag gestellt, nachdem Versuche, die Ertragswende zu schaffen, endgültig gescheitert sind. Sämtliche 360 Filialen von Bed Bath & Beyond und die 120 Geschäfte der Kette Buybuy Baby sollen geschlossen werden.

Der Anleihemarkt profitiert von der Unsicherheit der Anleger. Steigende Kurse drücken die Notierungen.

Der Dollar gibt im Gefolge der Anleihenrenditen leicht nach; der Dollarindex sinkt um 0,2 Prozent. Die Analysten von MUFG verweisen auf die jüngsten Konjunkturdaten, die ein deutlich schwächeres Wachstum oder gar eine Rezession der US-Wirtschaft signalisiert hätten. Damit würde sich der US-Notenbank "die Tür zu Zinssenkungen im späteren Jahresverlauf öffnen". Der Euro kehrt über die Marke von 1,10 Dollar zurück. Während von der Fed nur noch ein Zinsschritt nach oben erwartet wird und im Jahresverlauf schon wieder zwei Zinssenkungen, dürfte die EZB restriktiv bleiben, heißt es am Markt. Der Einlagensatz dürfte auf 3,75 Prozent steigen von aktuell 3 Prozent. "Die auseinanderdriftende Zinserwartung treibt den Euro", so ein Marktteilnehmer.

Nachfragesorgen bremsen den Ölpreis. Die kürzlich von der Opec+ angekündigte Reduzierung der Fördermengen stütze nicht mehr, heißt es im Handel. Marktteilnehmer verweisen stattdessen auf sinkende Preise für Diesel und Benzin. Diese schürten Befürchtungen, dass die Nachfrage nach Rohöl zurückgehen werde.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,15         -1,7          4,17          -26,6 
5 Jahre                  3,63         -3,7          3,66          -37,4 
7 Jahre                  3,58         -4,5          3,62          -39,0 
10 Jahre                 3,53         -4,2          3,57          -34,7 
30 Jahre                 3,75         -2,9          3,78          -21,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Di, 8:07 Uhr  Fr, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1008        +0,2%        1,0978         1,0978   +2,8% 
EUR/JPY                148,16        +0,6%        147,49         147,43   +5,6% 
EUR/CHF                0,9797        -0,1%        0,9794         0,9800   -1,0% 
EUR/GBP                0,8843        +0,1%        0,8830         0,8843   -0,1% 
USD/JPY                134,60        +0,4%        134,29         134,30   +2,7% 
GBP/USD                1,2446        +0,0%        1,2425         1,2413   +2,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,9029        +0,0%        6,9062         6,9002   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             27.516,32        +0,0%     27.693,98      28.064,30  +65,8% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               77,59        77,87         -0,4%          -0,28   -3,3% 
Brent/ICE               81,32        81,66         -0,4%          -0,34   -4,2% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               39,84        40,16         -0,8%          -0,32  -47,1% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.982,82     1.983,06         -0,0%          -0,25   +8,7% 
Silber (Spot)           25,02        25,08         -0,3%          -0,07   +4,4% 
Platin (Spot)        1.101,88     1.126,78         -2,2%         -24,90   +3,2% 
Kupfer-Future            3,97         3,98         -0,3%          -0,01   +4,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/err

(END) Dow Jones Newswires

April 24, 2023 08:43 ET (12:43 GMT)