Zug (awp) - V-Zug hat im ersten Halbjahr 2023 etwas weniger umgesetzt. Der Gewinn blieb auf historisch tiefem Niveau. Weiterhin war der Küchen- und Haushaltsgerätehersteller von tiefen Volumen und hohen Einkaufspreisen betroffen. Mit Kostenmassnahmen versucht das Unternehmen derzeit dagegenzuhalten.

Der Umsatz sank von Januar bis Juni um 1,6 Prozent auf 298,2 Millionen Franken, wie V-Zug am Freitag mitteilte. Der Betriebsgewinn (EBIT) lag mit 5,1 Millionen zwar knapp 20 Prozent höher, blieb aber nach dem Gewinneinbruch im Vorjahr auf sehr tiefem Niveau - im ersten Semester 2022 hatte das Zuger Unternehmen einen EBIT-Rückgang von fast 90 Prozent erlitten. Der Reingewinn lag bei 4,3 Millionen (+13%).

Die Erwartungen der Analysten wurden damit beim Umsatz ganz leicht übertroffen. Auf Gewinnebene wurden die Prognosen dagegen leicht verfehlt.

Absatz tief

Der Küchen- und Haushaltsgerätehersteller hatte der Mitteilung zufolge weiter mit einem "marktbedingten Volumenrückgang" zu kämpfen. Lieferengpässe habe es derweil zwar keine mehr gegeben, die Einkaufspreise seien aber auf hohem Niveau geblieben.

Mit Blick auf das Schweizer Geschäft spricht V-Zug dabei von einer "verhaltenen Marktentwicklung", wobei insbesondere Neubauten und Renovationen betroffen gewesen seien, die je rund einen Drittel des Geräteumsatzes ausmachten. Ersatzinvestitionen und der Kundenservice hätten sich auf "gutem Niveau" bewegt. Die Lager der Kunden sei aber weiterhin gut gefüllt gewesen, was zusätzlich die Verkäufe gedrückt habe.

Im wachsenden internationalen Geschäft fiel die Entwicklung den Angaben zufolge je nach Region unterschiedlich aus. Der Anteil der Internationalen Märkte betrug im ersten Halbjahr 20,4 Prozent am Nettoerlös - im ersten Semester 2022 waren es noch 17,8 Prozent.

Preiserhöhungen und Kostenmassnahmen

Um den gestiegenen Einkaufspreisen zu begegnen, hat das Zuger Unternehmen bereits seit dem Vorjahr sukzessive Preiserhöhungen umgesetzt. Angesichts der weiterhin tiefen Profitabilität sollen aber weitere Massnahmen folgen, um den Absatz zu steigern und die Betriebskosten zu senken, wie V-Zug ankündigte.

Es werde kontinuierlich daran gearbeitet, die Beschaffungskosten zu senken, hiess es. Zudem seien temporäre Arbeitskräfte abgebaut, Vakanzen nur selektiv nachrekrutiert und laufende Rekrutierungsaktivitäten wo möglich gestoppt worden. Zudem will das Unternehmen seine Projekte neu priorisieren und nicht zweckgebundene Ausgaben zurückgefahren.

Einen konkreten Ausblick auf das laufende Jahr gibt V-Zug weiterhin nicht. Die Mittelfristziel wurden allerdings bestätigt. Demnach soll bis 2026 jährlich ein organisches Umsatzwachstum von 3 Prozent resultieren. Dieses beinhaltet ein jährliches organisches Wachstum von über 10 Prozent auf den internationalen Märkten. Die EBIT-Marge soll sich in den nächsten Jahren im Rahmen von 10 bis 13 Prozent bewegen.

jl/tv