FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 27. September 2016. Nach dem tiefroten Montag verzeichnet der DAX auch am Dienstag kräftige Verluste. ETF-Anleger sind sich uneins über die weitere Richtung.

Angesichts fehlender Impulse halten sich ETF-Anleger unverändert zurück. Vergangene Woche hatten die Entscheidungen der Zentralbanken in den USA und Japan, an ihrer lockeren Geldpolitik festzuhalten, für kräftige Kursgewinne gesorgt. Am Donnerstag kletterte der DAX in der Spitze über 10.700 Punkte. Zum Wochenende wurden dann Gewinne mitgenommen, gestern ging es deutlich nach unten, am heutigen Dienstag ebenfalls. Am Mittag liegt der Index bei 10.303 Punkten nach 10.394 vor einer Woche.

"Es ist weiterhin wenig los", erklärt Frank Mohr von der Commerzbank und spricht von knapp 23.000 Transaktionen für die Vorwoche. Selbst auf die Notenbankentscheidungen hätten Anleger nicht reagiert. "Es ist ruhig", meint auch Oliver Kilian von der Unicredit. "Vergangene Woche war Warten auf die Notenbanken angesagt." In dieser Woche habe sich das Geschäft aber etwas belebt. Eher niedrige Umsätze ohne klaren Trend meldet auch Anja Deisenroth-Boström von der Baader Bank. "Mal wird gekauft, mal verkauft, je nach Nachrichtenlage."

Hin und her in Aktien-ETFs

Bei der Baader Bank gab es etwas mehr Abflüsse aus Euro Stoxx- (WKN A0YEDJ, 593395) sowie Zu- und Abflüsse bei DAX-ETFs (WKN 593393). Vergleichsweise viel um geht Deisenroth-Boström zufolge auch in MSCI World-Trackern (WKN DBX1MW, ETF110).

Bei der Commerzbank überwogen vergangene Woche in DAX-Trackern (WKN 593393, ETF001, DBX1DA) die Käufe, in MSCI Europe-Indexfonds (WKN DBX1ME) die Verkäufe, in Euro Stoxx 50- (WKN 935027) und S&P 500-ETFs hielten sich Zu- und Abflüsse die Waage. Die Unicredit berichtet von Käufen in europäischen Aktien, etwa mit DAX- und Euro Stoxx-ETFs, und Abgaben von amerikanischen mit MSCI North America- oder S&P 500-ETFs.

Emerging Markets bleiben gesucht

Weiterhin zugegriffen wird laut Unicredit bei Schwellenländer-ETFs wie dem iShares MSCI Emerging Markets (WKN A0HGWC) und dem Pendant von Lyxor (WKN LYX0BX). "Das Interesse setzt sich fort", meint Kilian. "Gesetzt wird vor allem auf breit streuende ETFs." Der iShares-ETF ist Anfang August zwar in eine Seitwärtsbewegung übergegangen, kommt seit dem Tief im Februar aber immer noch auf ein Plus von 29 Prozent.

Banken immer wieder im Fokus

Im Handel mit Branchen-ETFs konzentrierten sich Anleger wieder einmal auf Banken-Indexfonds. Mohr zufolge wurden diese vergangene Woche überwiegend gekauft. In dieser Woche könnte das schon anders aussehen: Am gestrigen Montag geriet die Deutsche Bank-Aktie heftig unter Druck, nachdem das US-Justizministerium die Verhandlungen über einen Vergleich in Rechtsstreitigkeiten um US-Immobiliengeschäfte mit einer Strafforderung von gut zwölf Milliarden Euro eröffnet hatte. Der iShares Euro Stoxx Banks (WKN 628930) und der Source Euro Stoxx Optimised Banks (WKN A1JFG7) stehen auf der Umsatzliste der Börse Frankfurt für die vergangenen fünf Handelstage weiterhin weit oben. Beide haben in dieser Woche verloren, kommen seit dem Tief im Juli aber immer noch auf deutliche Gewinne.

Bei der Commerzbank setzten Anleger außerdem auf Grundstoff- und Immobilien-ETFs, während sie sich von Technologie-Indexfonds trennten.

Indexfonds als Parkplatz

Für das Geschäft mit Fixed Income-Produkten berichtet Kilian von einem ausgeglichenen Handel bzw. einem leichten Verkaufsüberhang. "Wir sehen viele kleine Tickets, der klare Trend fehlt." Tendenziell seien US-Staatsanleihen eher gekauft worden, in Unternehmens- und High Yield-Papieren würden beide Seiten gespielt. Die Commerzbank meldet anhaltendes Interesse an Geldmarkt- und geldmarktnahen Produkten (WKN LYX0B6), die als Alternative zu Bankeinlagen mit Strafzinsen genutzt werden.

von: Anna-Maria Borse 27. September 2016, sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter

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