London (Reuters) - Der Informationskonzern Thomson Reuters ist beim Londoner Börsenbetreiber LSEG ausgestiegen.

Eine Gruppe von Aktionären um den Finanzinvestor Blackstone, der auch die Muttergesellschaft der Nachrichtenagentur Reuters angehört, platzierte in der Nacht zum Mittwoch LSEG-Aktien für knapp 1,6 Milliarden Pfund (1,84 Milliarden Euro) bei institutionellen und Privatanlegern, wie die Investmentbank Morgan Stanley mitteilte. Thomson Reuters halte damit keine Anteile an der LSEG mehr. Das Aktienpaket stammte aus dem Verkauf des Finanzdatenanbieters Refinitiv an Blackstone.

Der Investor reichte Refinitiv 2021 an die LSEG weiter, ein Teil des Kaufpreises von 27 Milliarden Dollar floss damals in Aktien. Das Konsortium, dem neben Blackstone und Thomson Reuters auch der singapurische Staatsfonds GIC und der kanadische Pensionsfonds CPPIB angehören, hielt seither rund fünf Prozent an dem Börsenbetreiber. Reuters beliefert die LSEG mit Nachrichten.

Die 17,3 Millionen LSEG-Aktien wurden zu je 91,50 Pfund verkauft - 1,1 Prozent über dem Schlusskurs vom Dienstag. Ein LSEG-Sprecher sagte, dass ein so großes Aktienpaket mit einem Kursaufschlag platziert worden sei, sei "beispiellos" und zeige sowohl die große Nachfrage nach LSEG-Aktien und die Liquidität des Londoner Aktienmarktes. Normalerweise bieten die Banken bei Über-Nacht-Platzierungen Preisnachlässe von drei bis sieben Prozent. Die Platzierung sei - von Privatisierungen abgesehen - die größte bei einem europäischen Unternehmen überhaupt gewesen, sagte der Sprecher. Insgesamt waren 17 Banken daran beteiligt.

Am Mittwoch notierten LSEG 1,2 Prozent fester bei 91,58 Pfund.

(Bericht von Sinead Cruise und Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)