Die Internationale Energieagentur (IEA) hat am Mittwoch ihre Prognose für das Wachstum der Ölnachfrage im Jahr 2024 gesenkt und damit die Kluft zwischen ihr und der Ölproduzentengruppe OPEC hinsichtlich der Aussichten für die globale Ölnachfrage in diesem Jahr weiter vergrößert.

Die in Paris ansässige Energieaufsichtsbehörde senkte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr um 140.000 Barrel pro Tag (bpd) auf 1,1 Millionen bpd und begründete dies hauptsächlich mit der schwachen Nachfrage in den entwickelten OECD-Ländern.

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hielt unterdessen am Dienstag an ihrer Erwartung fest, dass die weltweite Ölnachfrage bis 2024 um 2,25 Millionen Barrel pro Tag (bpd) steigen wird.

Die beträchtliche Kluft zwischen den beiden Prognosen ist zum Teil auf unterschiedliche Ansichten über das Tempo des globalen Übergangs zu saubereren Kraftstoffen zurückzuführen.

Die IEA erklärte in ihrem monatlichen Ölbericht, dass ihre niedrigere Prognose für die Ölnachfrage im Jahr 2024 mit der schwachen Industriekonjunktur und dem milden Winter zusammenhängt, der den Gasölverbrauch dämpft, insbesondere in Europa, wo der sinkende Anteil von Dieselfahrzeugen den Verbrauch bereits verringert.

"Zusammen mit den schwachen Diesellieferungen in den Vereinigten Staaten zu Beginn des Jahres reichte dies aus, um die OECD-Ölnachfrage im ersten Quartal wieder schrumpfen zu lassen", so die IEA.

Die Prognose der IEA für das Ölwachstum im Jahr 2025 liegt mit 1,2 Millionen bpd geringfügig über der vorherigen Schätzung und damit auch geringfügig über der Prognose für dieses Jahr.

Die OPEC hat für das nächste Jahr ein Wachstum der Ölnachfrage von 1,85 Millionen bpd geschätzt.