FRANKFURT (Dow Jones)--Nach dem Rücksetzer der Börsen am Donnerstag, sieht es für den Start am Freitag nach einer Erholung aus. Nach US-Börsenschluss veröffentlichte Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft hellen die Stimmung wieder auf, und das obgleich der ebenfalls nachbörslich veröffentlichte Ausblick von Intel enttäuscht. Die Google-Mutter Alphabet meldete nicht nur starke Zahlen, sondern kündigte erstmalig die Ausschüttung einer Dividende an und hat ein Aktienrückkaufprogramm über 70 Milliarden Dollar aufgelegt.

Der DAX wird 0,7 Prozent höher gesehen bei 18.037 Punkten, der Euro-Stoxx-50 bei 4.958 nach 4.939 Zählern. "Nach den starken Quartalsberichten von Alphabet und Microsoft gestern Abend ist die Enttäuschung über den Meta-Ausblick erst einmal vergessen. Die zwischenzeitlich scharfe Korrektur von gestern ist erst einmal Vergangenheit", heißt es bei QC Partners. Dessen ungeachtet blieben die Zinsen aber ein Belastungsthema.

Am Vortag hatte der Anstieg der Marktzinsen in Reaktion auf einen stärker als erwartet gestiegenen PCE-Deflator im Rahmen der US-BIP-Zahlen für das erste Quartal die Börsen belastet, weil er einen neuerlichen Dämpfer für die Zinssenkungshoffnungen darstellte. "Die Inflation ist zu hoch", kommentierte die Commerzbank. Die Zahlen gäben der US-Notenbank nicht die notwendige Zuversicht, dass sich die Inflation bald in Richtung des 2 Prozent-Ziels abschwäche.

Am Nachmittag werden sich nun umso mehr die Blicke auf die Entwicklung der persönlichen Ausgaben und Einkommen in den USA im März richten, speziell auf deren Preisdeflator (PCE). Erwartet wird ein Plus von 2,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Sollte die Preisen erneut stärker als erwartet steigen, könnten auch die letzten noch erhaltenen US-Zinssenkungsspekulationen für 2024 ausgepreist werden.

Die japanische Notenbank hat (BoJ)derweil ihre Geldpolitik bestätigt und nicht etwa gestrafft, worüber im Vorfeld spekuliert wurde. Der Yen fällt darauf auf dem 34-Jahrestief zum Dollar nochmals deutlich zurück. Zuvor waren in der Nacht Kernverbraucherpreise aus Tokio gemeldet worden, die klar unter den Erwartungen und auch unter dem Inflationsziel von 2 Prozent lagen.


   Airbus enttäuscht - Thyssenkrupp findet Partner 

Auf Unternehmensseite bewegt weiter vor allem die Berichtssaison. Die Erstquartalszahlen von Airbus sind schwächer als erwartet ausgefallen. Während der Umsatz in etwa den Erwartungen entspricht, liegt das bereinigte operative Ergebnis mit 577 Millionen Euro laut der Citigroup deutlich unter der Konsensschätzung von 789 Millionen. Die Analysten machen dafür unter anderem den starken Anstieg der Zahl der Beschäftigten aus. Immerhin habe Airbus den Ausblick auf das laufende Jahr bestätigt. Indikationen sehen Airbus 1,3 Prozent schwächer.

Die Geschäftszahlen von Flatexdegiro sind besser als erwartet ausgefallen, dazu hat das Fintechunternehmen den Ausblick angehoben. Die Aktie zieht vor Eröffnung rund 6 Prozent an.

Der Versicherungskonzern Talanx hat im ersten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Der MDAX-Konzern meldete einen Anstieg des Konzernergebnisses auf 572 von 423 Millionen vor einem Jahr. Der Analystenkonsens hatte dagegen lediglich auf 466 Millionen Euro gelautet. Talanx liegen 0,9 Prozent höher.

Für Thyssenkrupp geht es um rund 4 Prozent nach oben. Das Unternehmen hat endlich einen Fortschritt für seine Stahlsparte erzielt und holt sich einen namhaften Partner ins Boot: Der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky wird sich zunächst mit 20 Prozent am Stahlgeschäft beteiligen. "Ziel ist die Bildung eines gleichberechtigten 50/50-Joint-Ventures", teilte Thyssenkrupp mit.


 Vinci besser als erwartet 

Aus dem europäischen Ausland gibt es unter anderem Geschäftszahlen von Vinci und Saint Gobain zu verarbeiten. Besser als erwartet haben sich die Umsätze von Vinci im ersten Quartal entwickelt. Die Erlöse lagen mit 15,73 Milliarden Euro über der laut der UBS bei 15,44 Milliarden Euro liegenden Konsensschätzung.

Die Umsatzzahlen von Saint Gobain bewegen sich laut der Citigroup im Rahmen der Erwartungen. Für das laufende Jahr bestätige der Konzern den Ausblick.

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April 26, 2024 02:18 ET (06:18 GMT)