Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Aufwärts geht es zum Wochenstart an den europäischen Börsen. Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 0,5 Prozent auf 17.822 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 zieht um 0,3 Prozent auf 4.934 Punkte an. "Zum Wochenstart reagieren die Anleger erleichtert darauf, dass es am Wochenende zu keinen neuen Eskalationen im Mittleren Osten gekommen ist", sagt Thomas Altmann von QC Partners und weiter: "Das sehen wir auch am Rückgang des Goldpreises sowie an den steigenden Zinsen für US-Staatsanleihen".

Zudem kommen die Ölpreise weiter zurück. Von den Börsen in Asien kommt ebenfalls Rückenwind. "Tendenziell dürfte der Abwärtsdruck nun in eine uneinheitliche Entwicklung münden", meint ein anderer Marktteilnehmer. In den Blick rücke nun vor allem die Berichtssaison.

Bis auf die Indizes der Autowerte (-0,7%) und der Rohstoffaktien (-0,1%) liegen alle Stoxx-Branchenindizes im Plus. Der Index der Einzelhandelsaktien führt mit einem Plus von 1,5 Prozent die Gewinnerliste an, vor den Indizes der Versicherer und der Telekomkonzerne.


  SAP vor Zahlen im Minus 

"Die Stimmung für Technologie bleibt schlecht", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf das neue Jahrestief von Tesla und die fortgesetzten Verluste bei anderen Titeln der so genannten Magnificent Seven oder Glorreichen Sieben, wie sie genannt werden. Am Freitag waren Nvidia um 10 Prozent eingeknickt. Daneben war die Netflix-Aktie um 9 Prozent abgerutscht nach einem enttäuschenden Ausblick.

In der laufenden Woche legen mit Tesla, Meta, Microsoft und Alphabet gleich vier der Glorreichen Sieben ihre Zahlen auf den Tisch. Daneben werden - besonders wichtig für den DAX - bereits an diesem Abend die Zahlen von SAP erwartet. SAP notieren ein halbes Prozent im Minus. Infineon können sich dagegen um 1,2 Prozent erholen - ebenso zunächst der Stoxx-Technologieindex. Er liegt ein halbes Prozent höher.

Gewinner Nummer eins im DAX sind die zuletzt schwachen Bayer mit einem Plus von 4,3 Prozent. Vonovia erholen sich um 2 Prozent, Siemens steigen um 1,5 Prozent. VW (-0,2%) geben leicht nach. Laut Berichten am Wochenende haben Hacker, die mutmaßlich aus China stammten, den Autobauer jahrelang ausspioniert.


 Norma zweistellig im Plus 

In der zweiten Reihe gewinnen Norma gut 8 Prozent auf 18,24 Euro. Warburg hat die Aktie frisch zum Kauf empfohlen und das Kursziel auf 25 Euro von 18,50 Euro erhöht.

Auch Knorr-Bremse ziehen mit knapp 4 Prozent auf 70,60 Euro deutlicher an. Das Unternehmen übernimmt das US-Bahnsignaltechnikgeschäft der französischen Alstom. Als Kaufpreis wurde ein Unternehmenswert von rund 630 Millionen Euro vereinbart. Alstom verteuern sich um gut 4 Prozent. Die Analysten der UBS haben unterdessen das Kursziel für Knorr-Bremse auf 86 von 79 Euro erhöht.

Steico legen um über 11 Prozent zu. Der Bauproduktehersteller hat im ersten Quartal das operative Ergebnis deutlich gesteigert.


  "Gute Perspektiven für Versorger" 

Eon und RWE notieren wenig verändert, sie hatten sich zuletzt dem Druck am Gesamtmarkt weitgehend entzogen. Ulrich Stephan von der Deutschen Bank sieht gute Perspektiven für Versorgeraktien und verweist auf den Ausbau der Rechenzentren weltweit. Ihr Stromverbrauch werde stark steigen, betont er mit Blick auf Ergebnisse des Branchentreffens "Data Center World". Bereits jetzt komme es aber zu regionalen Engpässen bei Strom: "Daher muss die Stromversorgung zügig ausgebaut werden", sagt der Anlagestratege. "Versorger und auf die Stromversorgung spezialisierte Unternehmen sollten hiervon profitieren können".


 
Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.934,01        +0,3%       15,92      +9,1% 
Stoxx-50                4.350,68        +0,3%       11,89      +6,3% 
DAX                    17.822,15        +0,5%       84,79      +6,4% 
MDAX                   26.298,00        +1,2%      308,14      -3,1% 
TecDAX                  3.208,86        +0,7%       21,66      -3,9% 
SDAX                   14.048,19        +0,8%      115,45      +0,6% 
FTSE                    7.991,49        +1,2%       95,64      +2,1% 
CAC                     8.039,79        +0,2%       17,38      +6,6% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,50                    +0,00      -0,07 
US-Zehnjahresrendite        4,64                    +0,01      +0,76 
 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Mo, 8:05  Fr, 17:25   % YTD 
EUR/USD                   1,0655        -0,0%      1,0667     1,0666   -3,5% 
EUR/JPY                   164,73        +0,0%      165,07     164,81   +5,9% 
EUR/CHF                   0,9705        -0,0%      0,9723     0,9694   +4,6% 
EUR/GBP                   0,8622        +0,0%      0,8613     0,8593   -0,6% 
USD/JPY                   154,63        +0,1%      154,75     154,51   +9,8% 
GBP/USD                   1,2358        -0,1%      1,2385     1,2413   -2,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,2517        +0,0%      7,2501     7,2468   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                66.172,24        +2,2%   66.346,88  64.457,30  +52,0% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  81,85        83,14       -1,6%      -1,29  +12,7% 
Brent/ICE                  85,83        87,29       -1,7%      -1,46  +12,0% 
GAS                               VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF                  29,95        30,70       -2,4%      -0,75  -13,6% 
 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.358,01     2.392,50       -1,4%     -34,49  +14,3% 
Silber (Spot)              27,70        28,69       -3,5%      -0,99  +16,5% 
Platin (Spot)             926,13       936,05       -1,1%      -9,92   -6,6% 
Kupfer-Future               4,50         4,50       -0,0%      -0,00  +15,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 22, 2024 03:37 ET (07:37 GMT)