-- Finanzminister: Krisen bedrohen regelbasierte Ordnung

-- Lindner: Globale Wachstumsaussichten viel zu gering

-- Russland-Sanktionen im Fokus bei Gespräch mit Yellen

(NEU: weitere Aussagen)

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat vor einer Schädigung des weltweiten Wohlstands durch die jüngsten geopolitischen Krisen gewarnt und die globalen Wachstumsaussichten als "viel zu gering" kritisiert. "Die geopolitischen Krisen bringen nicht nur unfassbares Leid über die Menschen in den betroffenen Regionen", sagte Lindner bei einer Pressekonferenz am Rande der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank in Washington, wie sein Ministerium über den Kurznachrichtendienst X mitteilte. "Sie bedrohen auch die regelbasierte internationale Weltordnung und zerstören die globale Wohlstandsperspektive", warnte er.

Zwar sei die Gefahr einer weltweiten Rezession weitestgehend gebannt und die Inflation rückläufig. "Die globale Wachstumsaussicht ist aber viel zu gering", hob der Finanzminister hervor. "Menschheitsaufgaben wie Armutsbekämpfung und Klimawandel können nur durch neue wirtschaftliche Dynamik bewältigt werden", so Lindner.

Im Zuge der Tagung in Washington traf Lindner nach Angaben des Finanzministeriums am Donnerstag zum ersten Mal auch auf seinen chinesischen Amtskollegen Lan Fo'an. "Es war ein offener Austausch. Beide unterstrichen zudem die gute Zusammenarbeit im Rahmen des deutsch-chinesischen Finanzdialogs", erklärte das Ministerium.

Am Mittwoch hatte sich der Bundesfinanzminister bereits mit seiner US-Amtskollegin Janet Yellen getroffen. Wie Yellen über X mitteilte, erörterten beide die gemeinsame Arbeit an der Umsetzung von Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs, die unveränderte Bedeutung, Bemühungen zur Verhinderung von Sanktionsumgehungen zu koordinieren, und um sicherzustellen, "dass Russland für seinen Schaden bezahlt".

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April 18, 2024 10:56 ET (14:56 GMT)